Donnerstag, 30. Juni 2011

Das Leben

Überall wo wir herumstrolchen, hören wir immer vom Leben. Aber was bedeutet überhaupt „Leben“? Es ist schwierig das Leben zu definieren. Es ist einfach da, und es wurde von uns Menschen mit einem Begriff definiert und auch benannt. Ich fange erst einmal bei mir an.

Ist das Leben ein Zeichen für das Schmatzen bei Essen, Herumgefurze nach einem Genuss von bestimmten Speisen oder das Pinkeln beim Wasserlassen? Gut, es ist ein Zeichen dafür, dass mit uns etwas los ist, das wir Leben nennen, mehr auch nicht. Aber zu diesem Leben gehört eigentlich noch viel mehr?

So gehört dazu, dass wir uns Fortpflanzen, d.h. wir haben Geschlechtsverkehr, und wenn es gut geht, dann wird unser weiblicher Partner schwanger, also bekommt innerhalb von neun Monaten ein Kind. Dieses kleine Wesen ist der Nachwuchs im Leben und des Lebens.

Doch wir sind nur eine Art von Lebewesen auf diesem Planeten. Wir bemühen uns, die Erde untertan zu machen, denn so wurde uns in der Bibel es vorgegaukelt, macht euch die Erde untertan mit allem, was darauf umherfliegt oder herumkriecht. Wir versuchen es, ob es uns gelingt, bis wir dann verschwinden, das ist ungewiss.

Jetzt habe ich nur die Wesen beschrieben, und das in erster Linie den Menschen, weil auch ich ein Mensch bin, ich nehme es einmal an, die sich bewegen und sprechen und sonstiges Zeugs machen, manchmal Vernünftiges oder Unvernünftiges. Man könnte fast sagen: wir Menschen sind halt so, und wir werden uns auch nicht verändern.

Doch was bedeutet Leben wirklich, und wie ist es auf diesen Planeten gekommen, und wo kommt eigentlich das Leben her, und wie ist es entstanden? Es sind eigentlich viele Fragen, die auf uns einstürzen, wenn wir nach dem Leben fragen. Auch welchen Sinn hat das Le­ben? Oder ist das Leben die Vorstufe zum Tod?

Wenn ich das Leben so betrachte, dann kann ich nur sagen: das Leben ist kürzer als der Tod. Zum Tod kommen ich zu einem späteren Zeitpunkt, weil der Tod etwas anderes ist als das Leben, obwohl sich beide Begriffe ergänzen, auch wenn man es nicht vermutet. Gut, dazu dann etwas später.

Jetzt stehe ich mit meinen Gedanken da, wo man immer steht, wenn man ein Problem lösen will, und ich möchte das Problem „Leben“ lösen. Ob es ein Problem ist, das ist es vermut­lich nicht, aber ich betrachte es momentan so, und ich beginne jetzt darüber nachzudenken.

Wenn ich unseren Planeten anschaue, und die Lebewesen darauf, dann fällt mir die Vielfalt der Lebewesen auf. Und dann kommt noch die Eigenart des Planeten, er beinhaltet eine Gashülle, die uns das Leben gibt, auf jeden Fall das Leben für den Menschen, aber auch für andere Lebewesen. Wir sind von dieser Gashülle abhängig, wenn wir leben wollen.

Aber sind wir so geschaffen worden, dass wir dieses Gas auch vertragen können? Schein­bar, ja, denn es gab schon vor uns Lebewesen, die in dieser Gashülle lebten, und eigentlich sehr gut lebten, denn sie hatten eine ansehnliche Körpergröße erreicht, die unsere Körper­größe um einiges überstieg.

Aber so muss man sich doch fragen: warum entstand diese Gashülle, und wie entstand sie? Über das „warum“ darüber kann man spekulieren wie über das „wie“, denn genau weiß es keiner. Einige ziehen dann die Bibel zu rate, und sind dann der Meinung, jemand habe es geschaffen, der alte Mann mit dem langen Bart. Aber wir leben in einer Welt, die zum großen Teil sogar lebensfeindlich ist. Auch das müssen wir akzeptieren. So leben wir auf einen kleinen niedlichen Planeten, der uns die Gase des Lebens gibt, was jedoch auch nur begrenzt geschieht.

Was geschieht mit dem Leben auf unserem Planeten, wenn der Brennstoff der Sonne be­ginnt, sich auszudehnen, also wenn die Sonne größer und größer wird? Was geschieht dann mit der Gashülle um unseren Planeten?

Die Gashülle wird abfallen, also im Weltraum verpuffen. Die Erde wird unwirtlich also le­bensfeindlich, es wird keine Lebewesen mehr auf der Erde geben. Das Leben wird ausge­löscht.

Jetzt muss man sich fragen: was ist das Leben wirklich, wenn man erkennt, dass es ausge­löscht wird, wenn der Planet Erde vergeht, sich in alle Bestandteile auflöst?

Das Leben muss etwas Universelles sein, weil es nicht nur auf die Erde begrenzt ist, son­dern sich in allen Teilen des Universum ausbreiten bzw. entstehen kann.

Ist das Leben nur auf Sauerstoff, Stickstoff und Edelgasen beschränkt, oder gibt es auch Le­ben unter anderen Gasen? Warum eigentlich nicht, denn was bedeutet eigentlich Leben?

Wir kennen das Leben nur unter dem derzeitigen Begriff, also in der derzeitigen Situation wie sich das Leben auf der Erde abspielt. Wie sich das Leben unter anderen Gasen abspielt können wir möglicherweise erahnen. Wahrscheinlich so, wie in unserer Gashülle.

Geschaffen hat uns niemand, denn welches Wesen sollte es gewesen sein? Wie das Leben entstanden ist, darüber gibt es auch keine Hinweise, aber wir Menschen sind geistig in der Lage, uns alles mögliche auszudenken, um zu erfahren, wie Leben entstanden sein könnte.

Unsere Vorfahren glaubten an die Götter, also an Wesen, die dem Menschen ähnlich waren, aber nur stärker im Geiste und gepaart mit übermenschlichen Kräften. Damit dokumentier­ten sie ihr Dasein, und gleichzeitig auch die Schöpfer des Lebens, auch wenn die damit nicht so belastet wurden. Für unsere Vorfahren waren die Götter der Punkt an dem sich alles zu ihrer Zeit entscheiden sollte.

Auch natürliche Götter gab es, denn nahm die Natur in ihren Einzelheiten als Götter wahr, und man schob ihnen Kräfte zu, die immer wirksam waren.

Das Leben für unsere Vorfahren war sehr wichtig, sowie auch der Tod, der zu diesem Leben gehörte. Der Tod erhielt erst später seine erschreckende Wirkung mit der Unterscheidung von „gut“ und „böse“. Der Tod erhielt mehr und mehr seine Geheimnisse, denn mit ihm wurde gespielt. Das Skelett des Toten war das Wahrzeichen des Todes. Doch das Leben und der Tod haben keine Zeichen, sondern sie sind.

Wir Menschen wollen die Herkunft des Lebens erforschen, und wir gehen in der Schöpfung des Universum zurück, bis in den Urknall zurück. Ich nehme hier einmal an, es gab zum be­ginn der Schöpfung den Urknall, der das Universum erschaffen hat.

War dieser Urknall auch der Beginn des Lebens? Wurde mit dem Urknall das Leben er­schaffen oder etwas, was das Leben schuf?

Der Urknall ist für die heutige Wissenschaft der Beweis der Schöpfung, auf jeden Fall für jetzt. Ob wir, oder ob andere Wesen, die nach Millionen von Jahren diesen Planeten bevöl­kern, die Schöpfung anders erforschen oder bei der derzeitigen bleiben, das ist bestimmt un­gewiss, weil wir nicht in die Zukunft schauen können, obwohl es Menschen gibt, die be­haupten, sie könnten in die Zukunft blicken.

Also gehe ich vom Urknall aus, die die ersten Gase und das Licht schuf, und der die Aus­dehnung des Universum erschaffen hat. Sind Gase und das Licht die Anfänge der Lebens? Man müsste wissen, welches Gas erschaffen wurde, und wie es sich mit dem Licht verband. Denn es könnte möglich sein, dass die ersten Partikel des Gases in Verbindung mit dem Licht, die ersten Mikroben des Lebens schufen. Wenn auch dieses Leben zuerst im Bereich von Viren blieb, die Viren veränderte und testete, ob sie überlebensfähig waren. Hier wurde ein Labor geschaffen, dass nicht die fertigen Varianten des Lebens schuf, sondern die un­vollendeten.

Man muss wirklich davon ausgehen, dass es nichts gibt, was vollendet sein könnte, denn al­les muss einen Anfang haben, so auch das Leben. Ob es wirklich ein Virus ist, das als Ur le­ben gilt, ich weiß es nicht, und auch andere wissen es nicht, denn man kann sich schwer vorstellen: was ein Leben ist und wie ein Leben ist und woher ein Leben kommt. Ich gehe einmal hier von dem aus, dass ein Virus der Urträger des Lebens ist.

Wir Menschen sind sehr weit vom Urknall weg, und auch deshalb bin ich nicht in der Lage zu sagen: der Beginn des Lebens ist in einem Virus. Mit dem Virus kann möglicherweise auch das Leben zusammenhängen.

Ich gehe davon aus, das Leben hat sich im Laufe der Milliarden von Jahren entwickelt. Ob es vollkommen ist, das ist eigentlich ungewiss, aber es ist da.

Ist dass Leben nur eine Form, also die Form, die wir auf dem Planeten Erde haben? Ich mei­ne, es gibt unterschiedliche Arten und Formen von Leben und Lebensweisen. Muss man diese Arten und Formen oder kann man sie als Leben bezeichnen, eigentlich möchte ich vorläufig sagen: ja.

Hier komme ich in den Bereich, dass die Außerirdischen das Leben auf die Erde gebracht haben. Das Leben war bestimmt im Universum vorhanden, es hat sich im Universum entwi­ckelt und hat das Universum erobert.

Aber haben die Außerirdischen das Leben auf die Erde gebracht? Diese Frage wird von vie­len Menschen mit einem Ja beantwortet. Was soll ich jetzt dazu sagen?

Einerseits ist es einfach zusagen: das Leben hat sich auf der Erde entwickelt als die Verhält­nisse sich auf der Erde sich so gestalteten, dass sich die Viren entwickeln konnten. Also könnten doch Viren das Leben entwickelt haben, und die Erde mit Lebewesen gefüllt ha­ben. Menschen würden diese Viren als Außerirdische bezeichnen, ich nicht, denn sie sind nur Übermittler des Lebens.

Inwieweit hier Viren eine Rolle spielen, das ist ungewiss, wie vieles andere im Bezug auf das Leben.

Wir Menschen haben immer wieder Vorurteile, wenn es um etwas geht, was wir nicht so genau begründen können. Denn das Leben exakt zu begründen, ist auch für mich sehr schwer, denn dann kommt die Religion zur Sprache, weil es dann für den Menschen leichter ist, das Leben als solches zu begründen. Bei der Religion ist es immer fraglich, ob die Wahrheit eine Rolle spielen soll, oder die Machtbefriedigung von Menschen. Bei der Reli­gion spielt oft die Unwahrheit eine große Frage, denn die spielt eine große Rolle, weil die Unwahrheit in der Religion eine Rolle spielen, denn der Mensch definiert die Religion oft als die Wahrheit.

Ich kann nur sagen, nur das Leben ist die einzige Wahrheit. Man darf das Leben nicht als Existenz der Religion machen, denn das Leben ist älter als die Religion.

Ich gehe jetzt einmal von der Auffassung der modernen Menschen weg. Betrachten wir alle derzeitigen Lebewesen, die wir alle kennen, und betrachten wir diese Lebewesen, so auch den Menschen, weil der auch zu diesen Lebewesen gehört.

Senken wir einmal die Intelligenz des Menschen über alles Mögliche, so bekommen wir den Ur-Ur-Menschen, der durch die Savanne läuft, in der Hauptsache Barfuß. Hier kann ich nur sagen: die Lebewesen leben, sie denken nicht an das Leben, sondern sie leben nur. Sie den­ken nicht an das, was nach dem Leben passiert, oder während des Lebens, sondern sie den­ken an das Überleben und das Zeugen von Nachwuchs, also sie wollen sich genetisch wei­terentwickeln, und deshalb ihre Gene weitergeben. So muss ich das Leben sehen, ohne Ge­danken an die Zukunft, keine Gedanken an die Vergangenheit, nur Gedanken an die Gegen­wart.

Es ist die einfache Form, so zu leben wie das Leben es vorgibt. Den das Leben kann unbe­stechlich sein, und es endet immer damit, dass man stirbt, also der Körper aufgibt, und der Tod folgt. Das Leben wird von seinem Partner dem Tod beendet, und was geschieht dann, wenn der Körper nicht mehr lebt? Keiner weiß es, auch wenn einige meinen, sie wüssten es. Diese Menschen wissen es deshalb, weil sie durch dieses sogenannte Wissen sehr viel Geld verdienen.

Gibt es das nächste Leben, ein Leben nach dem Tode? Wie sollte dieses Leben aussehen? Mit dem eigenen Körper wird man nicht weiterleben können, das wissen wir, aber wie leben wir denn? Haben wir einen anderen Körper, oder leben wir körperlos weiter, sozusagen als Geist? Manche meinen als Geist lebt der Tote weiter. Die christliche Kirche bestattet den Körper, weil sie der Meinung ist, mit dem Tod lebt der Mensch im alten Körper weiter. Aber wenn man sieht, wie dieser Körper vergeht, zu einem Knochengestell wird, aber ir­gendwann zerfällt.

Ich bin selbst der Meinung, dass es ein Weiterleben nach dem Tode nicht gibt, und wenn es ein Weiterleben geben sollte, dann ist ein Weiterleben ohne Körper, aber ich möchte hier nur sagen, lassen wir die Spekulation über ein eventuellen Weiterleben nach dem Tode. Ich bleibe hier beim tatsächlichen Leben, denn nur dieses Leben ist echt, und es endet auch ir­gendwann. Das alles sind Tatsachen, an die man sich halten sollte.

Wie das leben entstand und woher es kommt, das sind Dinge, die auch ich gerne erfahren möchte, aber dieser Wunsch bleibt wahrscheinlich unerfüllt.

Ich habe versucht, Möglichkeiten aufzudecken, woher das Leben kommt und wie es entste­hen konnte, aber auf meine Fragen habe ich leider keine richtige Antwort bekommen.

Ob Viren nach dem Urknall „Leben“ entwickelt haben könnten, das wäre möglich und könnte auch sein, aber wie konnten die Viren entstehen, nur durch den Urknall? Oder gab es vor dem Urknall eine Situation, in der die Viren des Lebens entstehen konnten. Es könnte sein, aber es könnte auch sein, dass die Viren während des Urknall entstanden sind. Jetzt merkt man, dass ich mehr in die Richtung des Urknalls tendiere. Ich sehe wirklich im Ur­knall die Heimat des Lebens. Der Urknall gab dem Leben Materie und Licht, auch wenn beides klein war, aber es genügte Leben entstehen zu lassen.

Ich wäre damit der Meister aller Klassen, wenn diese Annahme stimmen würde. Aber lassen wir es, ich bin zufrieden, dass ich lebe, denn dadurch bin ich sehr aktiv, und damit lebe ich.

Vielleicht wird die Wissenschaft der Zukunft mehr Licht in das Leben bringen, so dass wir genau wissen, was Leben bedeutet, was Leben heißt und woher das Leben kommt? Doch werde ich das alles nicht mehr miterleben, denn bis dahin wird mein Leben schon lange be­endet sein. Man bedenke ich bin jetzt 70 Jahre alt.

Mich hat das Leben deshalb so interessiert, weil ich lebe. Das ganze Andere, was damit zu­sammen hängt, ist nur eine Begleiterscheinung von Gedanken. Aber diese Gedanken habe ich mir sehr gerne gemacht, denn sie haben mir gezeigt, dass es manchmal ganz nützlich kann, wenn man sich derartige Gedanken macht. Die Gedanken sollen zeigen, dass das Le­ben ein Teil des Menschen ist.

Ich denke, die Außerirdischen können wir aus dem Spiel lassen, denn die haben das Leben nicht aud die Erde gebracht. Halt, die Außerirdischen könnten Tiere einschließlich Viren auf die Erde gebracht haben, so dass das Leben hier auf der Erde Fuß fassen konnte, weil die ir­dischen Bedingungen ideal waren. Also die Außerirdischen brachten so das Leben auf die Erde. Aber trotzdem weiß ich nicht, woher das Leben kommt und wie das Leben entstanden ist.

Es ist ein Kreis der Gedanken um das Leben. Aber jetzt werde ich schließen.




Dienstag, 21. Juni 2011

Ein Gewissen haben

Ein Gewissen haben


Man wird immer wieder überrascht, wie einem gesagt wird: man habe ein Gewissen. Aber was bedeutet es: ein Gewissen zu haben?

Gut, ich habe etwas Wissen, ich weiß, was Emil heute auf seinem Leib trägt. Es ist aber ein Wissen. Aber ein Gewissen zu haben, was bedeutet das?

Im Christentum wird gelehrt, dass der Mensch ein Gewissen habe. Aber was bedeutet es, ein Gewissen haben, und was ist ein Gewissen?

Ein Gewissen fußt darauf, dass der Mensch sich über seine Taten Gedanken macht. Er macht nicht nur etwas, sondern er denkt auch darüber nach, was er gemacht hat. Denn das Darüber nachdenken, beinhaltet das, was für uns das Gewissen darstellt.

Ich habe also ein Gewissen. Nur wurde diese Tatsache von der christlichen Kirche als Be­wertung dargestellt. Diese Bewertung sieht dann so aus: ich habe ein gutes Gewissen oder ich habe ein schlechtes Gewissen. Es sind jetzt zwei Begriffe mit je zwei Bewertung, die darüber aussagen sollen, wie es in mir aussieht, wenn ich ein Gewissen habe, das gut oder schlecht ist, und was geht in mir vor?

Aber hat der Mensch wirklich diese Bewertung von der Evolution aus? Gibt es wirklich die­se Bewertung in gut oder böse, oder wurden diese Begriffe vom Menschen geschaffen, um etwas zu erreichen, was er normalerweise nicht so erreicht?

Ich denke, diese Bewertung hat uns die Evolution nicht mitgegeben, denn sie ist nicht in un­serer Genetik vorhanden. Und trotzdem kommt es vor, dass etwas bewertet wird, obwohl die Bewertung nicht in der Genetik so vorgesehen ist bzw. nicht vorhanden ist.

Aber wie kommt es dann zu einer derartigen Bewertung? Wurde uns die Bewertung von an­deren Menschen vorgeschrieben bzw. die anderen Menschen haben uns gesagt, wann wir ein gutes oder schlechtes Gewissen haben. Heute ist es genau so.

Manchmal wird man überrascht oder man überrascht sich selbst, wenn man an sein eigenes Gewissen denkt und dabei appelliert, ein gutes Gewissen zu haben. Es ist doch irgendwie eigenartig, wenn man an diese Bewertung denkt, obwohl man daran denkt, dass diese Be­wertung ein künstlicher Vorgang ist.

Hier werde ich jetzt überrascht, wenn ich davon ausgehe, dass es ein künstlicher Vorgang sei, wenn man ein Gewissen habe.


Ich gehe bei der Betrachtung des Begriffes: Gewissen, einmal davon aus, dass der Mensch so etwas nicht hat. Der Mensch hat also kein Gewissen. Er lebt damit, ohne Gewissen zu le­ben, und er lebt gut und ohne Probleme.

Der Mensch jagt seine Beute, um für seine Ernährung zu sorgen. Er sammelt Gegenstände, um etwas zu haben, womit er handeln kann, um etwas anderes zu bekommen. Er macht sich keine Gedanken darüber, wie er zu seiner Beute gekommen ist, und er macht sich darüber auch keine Gedanken, wie die gesammelten Gegenstände in seinem Besitz, die er jetzt ge­gen etwas eintauscht, was er gerne haben möchte. Im Menschen regt sich nichts Seltenes, was nach einem Gewissen aussieht, er hat kein Gewissen, aber er hat ein Wissen.

Der Mensch weiß, wie er seine Beute gejagt und erlegt hat, und wie er den Gegenstand ein­gesammelt hat.

Eigentlich betrachte ich den Begriff „Gewissen“ wie etwas, was jetzt da ist, und dass dieser Begriff analysiert werden muss. Aber wie soll ich anfangen. Angefangen habe ich schon, in­dem ich selbst darauf hingewiesen habe, ob der Mensch wirklich mit einem Gewissen gebo­ren wurde, oder ob es wirklich kein Gewissen gäbe?

Hier werde ich noch einmal mit der Analyse bei Menschen anfangen, der am Anfang seiner Entwicklung stand. Hier muss es sich entscheiden, ob der Mensch nur ein Wissen hat, aber kein Gewissen, denn der letztere Begriff wurde ihm nur aufgesetzt, aber warum? Das ist die Frage, die nach einer Antwort trachtet bzw. beantwortet werden muss. Ob ich das kann, muss sich erst zeigen, denn nur über den Begriff „Gewissen“ kann ich zur Analyse dieses Begriffes kommen.


Über das Wissen wissen wir, dass der Mensch sich sein Wissen durch lernen aneignet. Er lernt durch zuschauen, oder ihm wird erklärt, wie er es machen muss, um etwas zu machen. Dabei kommt es auch zu Irrtümer, denn Irrtümer lehren uns sehr viel, wie wir alles gleich so machen, dass es auch so gemacht wurde.

Hier eigenen wir uns Wissen an, das wir selbst verwenden können, aber wir können dieses Wissen auch weitergeben. Dieses Wissen ist wertungsneutral, denn hier gibt es kein gut oder schlecht, sondern es gibt nur ein Wissen, d.h. ich weiß etwas, ich habe etwas gelernt. Ob dieses Lernen richtig oder falsch war, das stellt sich dann heraus, wenn man das Gelern­te anwenden will.

Das Aneignen von Wissen ist immer wertungsneutral, denn es unterscheidet nicht, ob es richtig oder falsch ist, denn man hat sich Wissen nur angeeignet.

Aber ein Gewissen zu haben, so muss man wissen, was ist unter Gewissen zu verstehen? Dieser Begriff ist ein Begriff, der formuliert wurde, aber aus religiösen Gründen. Die Reli­gion brachte uns den Begriff „Gewissen“.

Also habe ich oder haben auch andere Menschen etwas in uns, was wir als Gewissen be­zeichnen. Es ist ein Zustand des Menschen, wenn er sich über etwas Gedanken macht, und wenn er beginnt, diese Gedanken zu bewerten. Er bewertet sie nach „gut“ und „böse“. Wenn der Mensch etwas getan hat, dann denkt er über dieses Verhalten nach.

Die Religion hat dem Gläubigen dazu gesagt, er habe ein Gewissen, und dieses Gewissen habe sich geäußert.

Aber warum dann die Religion? Unsere Vorfahren haben auch nachgedacht, aber ob sie über ihr Verhalten nachgedacht haben, das glaube oder denke ich nicht. Denn unsere Vor­fahren haben nur über das Verhalten nachgedacht, wie sie überleben können, und wenn ihr Denken weiterging, dann haben sie noch über den Fortbestand der Sippe nachgedacht. Aber weiter ging es nicht. Der Mensch, also unser Vorfahre, dachte in erster Linie an sich bzw. eventuell noch an die Sippe. Er dachte an die Sippe, wenn er ihren Schutz benötigte.

Jetzt kam es zu den Religionen. Ich möchte hier die drei großen Religionen in meinen Ge­dankengang einbeziehen. Nach meinen Eltern bzw. Großeltern bin ich evangelisch, also ein Christ. Ich habe diesen Glauben nicht gewählt, denn mir liegt es nicht, mich Religionen un­terzuordnen.

Aber ich mache jetzt erst einmal weiter und bleibe bei der christlichen Glaubensgemein­schaft, denn die habe ich selbst erfahren, besonders im Konfirmandenunterricht, der für mich religiös prägend war, mich von der Religion loszusagen.

Die Glaubensgemeinschaft gab einem schon das mit, was man Gewissen nennt. Dieses Et­was wurde prägend im Menschen dokumentiert, d.h.er musste nach diesem Etwas sagen oder äußern, was für die Kirche bzw. Glaubensgemeinschaft wichtig war. Er musste sein Gewissen erleichtern, denn er hatte ein Wissen über das Verhalten anderer Mitglieder der Glaubensgemeinschaft, aber der Priester wollte wissen, was das Wissen alles beinhaltet. Denn für den Priester war es wichtig, was die Mitglieder wussten, denn dann hatte er die Möglichkeit, sich auf die gläubigen Mitglieder einzustellen, denn sie haben es gewusst, und das war für den Priester von Bedeutung, um sich auf dieses Wissen einzustellen.

Also ist das „Gewissen“ ein Wissen aus der Vergangenheit, es ist vergangenes Wissen, das sich in uns ausbreitet und uns prägen kann. Dieses Wissen ist da, und es kann uns belasten oder auch entlasten. Also kommt es hier zu einer Bewertung dieses Wissens. Wenn mich das Wissen belastet, dann ist es ein schlechtes oder böses Wissen, aber ist es entlastend, dann ist das Wissen gut. Aber wie kommt man mit einem Wissen allein zurecht? Wie ver­hält man sich, wenn man Wissen hat, das sich belastend auf einen auswirkt?

Es ist schwierig zu entscheiden, aber jeder muss es selbst wissen, wie er mit dem umgeht, was Gewissen genannt wird.

Man spricht auch davon, wenn man von einem Menschen verlangt, sich vom Gewissen zu erleichtern. Also soll der Betroffene alles das äußern, was ihn belastet, und man verspricht ihm, ihm dabei zu helfen.

Oder man redet auf den Menschen ein, seine Gedanken zu öffnen, um dem Gewissen freien Lauf zu lassen, damit sich das Gewissen erleichtern kann, damit der Betroffene rein wird.

Also kann man sagen, das Gewissen ist für alle Menschen von Bedeutung, denn am Gewis­sen er kennt man das, was der Mensch denkt.

Früher waren es die Priester, die sich die Zeit nahmen, um das Gewissen der Gläubigen zu erforschen, um festzustellen, inwieweit weiß der Gläubige Bescheid, und inwieweit kann der Gläubige gefährlich für die Glaubensgemeinschaft werden. Es ging den Priestern nicht darum, dem Gläubigen zu helfen, sondern den Gläubigen zu bestrafen. Hatte der Gläubige ein schlechtes Gewissen, so folgte eine Strafe, der Gläubige musste Buße tun.

So sind Strafe und Nichtstrafe die Bewertungsmodelle im gläubigen Bereich. Der Gläubige wird aber nur erster Linie mit der Buße bestraft. Für den Priester war es wichtig, der Gläubi­ge hat Gewissen gezeigt. Für den Priester ist dieser Vorgang sehr wichtig, denn er hat den Gläubigen da, wohin ihn die Kirche haben will, dass er Angst hat vor dem Priester bzw. vor der Kirche, also ein guter Anhänger der Kirche bleiben wird.

Es ist sehr schwierig zu beurteilen, hatten unsere Vorfahren ein Gewissen oder nicht? Ich selbst stelle fest, wie heutigen Menschen haben ein Gewissen auf der einen Seite, aber auch kein Gewissen auf der anderen Seite. Bei dem Gewissen spielt eine große Rolle, in welcher Situation soll ich Gewissen zeigen.

Meistens spricht man von einem Gewissen, wenn man in einem Zwiespalt ist, und auch so der Meinung ist, man habe ein gutes oder ein böses Gewissen. Bei dem bösen Gewissen spricht man über eine Tat begangen hat, die einen anderen schädigt.

Aber hier frage ich wieder, ist das Gewissen angeboren oder wird es erlernt? Man ist sich nicht sicher, weil dann erst ein Gewissen auftaucht oder erscheint, wenn man nicht genau erkennen kann, ist das Gewissen erlernt oder wirklich angeboren?

Doch hier kann ich auch sagen, es gibt Menschen die kein Gewissen haben oder dieses ver­schleiern können, damit man nicht erkennen kann, ob ein Gewissen vorliegt. Aber ich neh­me an, dass es auch Menschen ohne Gewissen gibt. Es sind Menschen, die nur den Vorteil im Leben suchen. Sie machen alles, um nur zu einem Erfolg zu kommen.

Wenn ich es so betrachte, dann kann ich mit Bestimmtheit sagen, das Gewissen oder ein Gewissen zu haben, das wird erlernt. Der junge Mensch wird ständig erinnert, ein Gewissen zu haben, also er erkennt „gut“ und „böse“, und so richtet er sein Leben danach aus. Dieser Lernvorgang wird von Erwachsenen an Kinder übertragen. Die Kinder müssen immer Ge­wissen zeigen, denn die Erwachsenen kontrollieren diese Kinder und deren erlerntes Ver­halten, ein Gewissen zu haben.

Jetzt muss ich mich fragen: habe ich ein Gewissen oder habe ich keines? Hier kommen die Zweifel auf, denn auch ich bin so erzogen worden, wenn ich etwas Blödes getan habe, dann hatte ich anscheinend ein böses Gewissen, denn ich machte mir Vorwürfe, etwas getan zu haben, was nicht in Ordnung war. Also hatte ich doch ein Gewissen. Aber warum denn das? Ich habe mir Gedanken über mein Verhalten gemacht, und ich habe mich gefragt: war ich gut oder war ich böse?

Es kommt hier eine Bewertung ins Spiel, eine Bewertung, die das Verhalten begutachten kann. Demnach habe ich ein Gewissen oder auch ein Wissen. Denn ich weiß, was los ist und schätze das Verhalten des anderen Menschen ein. Aber ich kann das Verhalten eines Menschen, der mir gegenüber sitzt oder steht, immer nur einschätzen, denn ich werde ihn nicht genau kennen bzw. kennenlernen. Der Weg in sein Inneres wird mir verschlossen blei­ben, und er selbst gibt nur das frei, was er freigeben möchte, und freigeben darf.

Also hat auch das Wissen ein große Bedeutung für den Menschen, aber wie ergibt ein Ge­wissen aus dem Wissen? Das wäre die eigentliche Frage, um an das zu kommen, was wir Gewissen nennen.

Mir ist im eigentlichen Sinne nur aufgefallen, das Menschen, deren Intelligenz etwas niedri­ger erscheint, ein Gewissen haben, oder Menschen die psychisch krank sind. Aber ich habe auch Menschen bemerkt, die sehr sensibel waren, und ein Gewissen hatten.

Aber was ist ein Gewissen wirklich? Überall, wo man befragt wird, wird einem gesagt, man müsse die Wahrheit sagen. Ist die Wahrheit das eigentliche Gewissen? Das heißt, das Ge­wissen ist dann gegeben, wenn ich die Wahrheit kenne?

Aber ist es wirklich so, dass man dann erst ein Gewissen haben kann, wenn auch ein Wissen hat. Aber wie entsteht denn ein Gewissen?

Die Neigung ein Gewissen entwickeln zu können, das ist jedem Menschen gegeben. Es ist ein angelernter Faktor in der Psyche des Menschen, denn jeder Mensch hat eine Psyche, nur es ist die Frage, wie entsteht dieses Gewissen?

Ich denke, es hängt von der Sensibilität des einzelnen Menschen ab, wie schnell sich Gewis­sen entwickelt, oder ob sich wirklich ein gewissen bei einem Menschen entwickelt.

Ich empfinde Gewissen, wenn ich mit meinen Verhalten gegen das Verhalten meiner Fami­lie verstoße. Ich komme dann ins Nachdenken und Grübeln und frage mich: warum hast du das Getan. Aber oft tut man etwas, was man eigentlich nicht tun wollte, aber man hat es ge­tan.

Es kann natürlich auch sein, dass ein anderer Mensch, der in ähnlicher Situation so gehan­delt hat, kein Gewissen gezeigt hat.

Also ist das sogenannte Gewissen dem Menschen aufgezwungen, aber weshalb? Es waren Menschen, die von ihren Mitmenschen wissen wollten, was sie von ihnen halten würden. Dem Mitmenschen wurde gesagt, er habe ein Gewissen, und das verlange von ihm, alles zu sagen, was er wisse. Wir alle wissen, dass es Menschen gibt, die sehr leichtgläubig sind, und deshalb der Meinung sein können, dass andere Menschen Recht haben könnten. Aus diesem Grunde müsse man dann sagen, was man wisse, damit sein eigenes Gewissen beru­higt werde.

Im Grunde genommen gibt es kein Gewissen. Da wir Menschen mangelhafte Wesen sind, gab uns die Evolution das mit, was wir Intelligenz nennen. Diese Intelligenz bildet das im Menschen aus, was er möchte, d.h. er denkt sich alles aus, um seine Umwelt zu beherr­schen. Doch in erster Linie geht es darum, seinen Mitmenschen zu beherrschen, also wird sich der Mensch etwas ausdenken, so kam er auch darauf, dass der Mensch ein Gewissen habe, und wenn ich dieses Gewissen anspreche, dann erhalte ich Informationen, denn ich appelliere in diesem Falle an das Gewissen der entsprechenden Menschen.

Der Begriff „Gewissen“ ist ein kultureller Begriff, der mit der Evolution des Menschen und der Natur nichts zu tun hat. Der Mensch hat diesen Begriff selbst gebildet.

Warum soll ich ein Gewissen haben, wenn ich weiß, dass andere Menschen mein Wissen ausnutzen wollen und mir sagen, dass ich ein Gewissen habe und aus diesem Grunde, alles sagen müsse, denn das Gewissen belaste meine Psyche.

Warum soll das Wissen meine Psyche belasten? Meine Psyche wird durch meine Gefühle belastet, denn Gefühle wirken sich emotional auf die Psyche aus, aber nicht alles erreicht meine Psyche, sondern bleibt zwischendurch irgendwo hängen, aber wo, das weiß ich leider nicht.


Zum Gewissen kann ich nur sagen, es ist als Begriff eine große „Verarsche“ des Menschen, aber der lässt sich leider sehr gerne verarschen, und er ist dann sehr häufig glücklich dar­über, aber ich weiß nicht warum.

Ich möchte diesen Begriff „Gewissen“ so lassen wie er ist, auch vom Inhaltlichen her, denn jeder Mensch sollte selbst wissen, inwieweit er an diesen Begriff glaubt, denn glauben dür­fen wir.




Sonntag, 5. Juni 2011

Leben und Tod

Leben und Tod


Was bedeutet das Leben und was bedeutet der Tod? Wir Menschen reden häufig darüber, aber etwas Konkretes können wir über Leben und Tod nicht aussagen. Aber warum eigent­lich nicht?

Die Menschen leben mit dem Leben, aber auch mit dem Tod, der wie das Leben immer ge­genwärtig ist. Ohne Leben gibt es auch keinen Tod.

Wir Menschen übergehen die Tatsache, dass das Leben uns gegeben ist, ob jetzt durch Zu­fall oder nicht, aber mit dem Leben wird uns auch der Tod mitgegeben. Da frage ich auch: Warum ist es so?

Eigentlich müsste das Leben als solches wohl genügen, denn es ist da. Woher dieses Leben kommt, und wie es entstanden ist, dass wissen wir nicht, auch wenn man es erforscht. Das Entstehen des Lebens ist ein Geheimnis, was es auch bleiben wird.

Doch durch das Leben leben wir in der Gegenwart, aber wir haben auch eine Vergangen­heit und eine Zukunft. Aber was erwartet uns in der Zukunft?

Es ist eigentlich ganz gut, wenn man nicht in die Zukunft sehen kann, es lang, wenn man seine Vergangenheit sieht, wie blöd die gelaufen ist.

Nun zurück zum Leben. Wir Menschen haben allem eine Bezeichnung gegeben, damit wir die Gegenstände oder Nennungen auseinander halten können. So besteht auch zwischen Le­ben und Tod eine Trennung, was für den Menschen von Bedeutung ist, denn der Mensch sieht beide Bezeichnungen nicht so gerne zusammen.

Das Leben ist für den Menschen bedeutsam, weil er irgendetwas aktiv teilnimmt, auch wenn es nur das Sehen und Hören ist. Das Leben bedeutet für den Menschen, eine aktive Teilnah­me am Leben. Das Leben bedeutet auch, die Evolution ist überall zugegen, denn sie hat der Erde das Leben geschenkt. Auf der Erde leben Pflanzen und Tiere.

Die Erde wurde in unserem Sonnensystem zum Tragen von Leben auserwählt. Die Evolution setzte auf die Möglichkeit, dass dieser Planet Erde Leben tragen kann. Aber gleichzeitig ist das Leben ein Experimentalfeld für die Evolution, die am Leben experimentieren will. Sie lässt immer Leben und damit auch Lebewesen entstehen, aber lässt auch Lebewesen verge­hen.

Die Lebewesen leben oder Führen ein Leben, ob es der Evolution gefällt, das kommt erst später heraus. Die Evolution lässt bei Nichtgefallen oder bei Mängel die Pflanzen und Tiere aussterben, aber für kurze Zeit haben diese Pflanzen und Tiere gelebt, sie haben ein Leben geführt.

Man kann jetzt auch sagen: wir Menschen sind doch selbst Mängelwesen, also hätte uns die Evolution auch aussterben lassen? Noch ist diesbezüglich nicht geschehen, aber es kann schon sein, dass die Menschheit schon vom Aussterben betroffen ist. Die Evolution wird uns dann verschwinden lassen, aber scheinbar gibt es noch keine Anlässe dazu.

Ich lasse es einmal so stehen, mit dem offensichtlichem Vermerk, die Evolution hat noch nichts unternommen. Ich denke, darüber können die Menschen froh.

Wir leben noch. Der Mensch steht im vollen Saft seines Lebens, gut mit Ausnahmen. Die kranken und alten Menschen sollte man aus dieser Kategorie herausnehmen, denn sie leben auch, aber in der Nähe ihres Lebens lauert der „Tod“. Er lauert nur, ist also nicht aktiv, sondern lässt den Menschen aktiv sein, weil der Mensch noch lebt.

Der Mensch durchlebt viele Phasen seines Lebens, und er entwickelt sich so, wie es die Evolution wahrscheinlich vorgesehen hat. Jede Lebensphase wird als Erdlebensphase durchlebt, aber nicht als solche wahrgenommen, weil ja jede Lebensphase eines Menschen eine Erlebensphase ist.

Das Leben ist uns Menschen sowie auch den anderen Lebewesen vorgegeben. Im Prinzip besteht das Leben aus Nahrungssuche und Vermehrung der Menschen, d.h. die Art soll er­halten bleiben..

Aber uns Menschen ist die Eigenschaft mitgegeben worden, mehr aus unserem Leben zu machen, denn die vorhandene Intelligenz bewirkt, dass wir etwas schaffen können. Gerade in der Erhaltung unseres Leben, kann die Intelligenz bewirken, dass wir die strengen Winter überleben, und nach jeder Zerstörung unserer Behausung, diese auch wieder aufbauen.

Aber was besonders gravierend ist, wir können Gegenstände erschaffen, die unser Leben erleichtern können. So z.B. das Auto, das Fahrrad, der Aufzug usw.. Wir haben die Intelli­genz, unser Leben zu erleichtern, denn wir sind nicht auf Lebensbereiche fixiert sowie viele andere Lebewesen.

Leben bedeutet in der Entwicklung, Phasen des Erleben durch zu leben. Die Evolution ist uns beigestanden, und hat jeden Schritt von uns in Irrtum und Erfolg umgemünzt.

Wir müssen haben nicht nur die Nahrungssuche als unsere Hauptaufgabe gesehen, sondern auch das Erschaffen von Produkten, die unser Leben erleichtern oder auch verbessern kön­nen. In allen Bereichen des Lebens haben wir etwas getan, um das Leben sinnvoller zu ge­stalten, um über die Ursprünge des Lebens hinaus das Leben zu gestalten.

Das Leben hat deshalb das Aussehen angenommen, dass es sich von der Ursprünglichkeit entfernt hat. Wenn ich meine Mitmenschen so betrachte, dann kann ich schon sagen, dass viele von ihnen ein ursprünglichen Leben mit Nahrungssuche und Arterhaltung gar nicht führen könnte, weil sie Mechanismen nicht erlernt haben, weil diese verloren gegangen sind.

Es gibt natürlich Menschen, die zu jeder Zeit auf das ursprüngliche Leben umsteigen könn­ten, aber ihnen würde es schon schwerfallen, die Mechanismen dieses Lebens anzunehmen, weil es sich vom heutigen Leben wesentlich unterscheidet.

Der heutige Mensch hat nicht mehr die Härte, ein Leben zu führen, das sich auf Arterhal­tung und Nahrungssuche beschränkt. Die Mechanismen der Arterhaltung werden wohl vor­handen sein, die werden auch noch in unserer Zeit geübt, aber die Nahrungssuche wird sich doch schwieriger gestalten, denn in der heutigen Zeit wird die Nahrung von anderen ge­sucht, die sich spezialisiert haben, andere werden davon ausgeschlossen.

Der Mensch ist phlegmatischer geworden, d,h, er gibt sich mehr und mehr der Bequemlich­keit hin. Wir Menschen lassen uns durch die Produkte unserer Zeit verwöhnen, und wir stre­ben nur nach der Perfektion. Aber was bedeutet Perfektion?

Unser Körper soll perfekt sein, und diese Perfektion wird von anderen Menschen vorgege­ben. Die Evolution gibt keine Perfektion vor, sondern gestaltet den Körper so, dass der Mensch in seinem Leben eine Überlebenschance hat.

Die Evolution unterscheidet nicht nach einem korpulenten oder schmalen Körper, sondern nach einem lebensfähigen Körper. Wenn der Körper nicht lebensfähig ist, dann stirbt der Mensch, und hier kommen wir mit dem Tod zusammen. Der Tod ist der Evolution nahe so­wie das Leben der Evolution nahe ist.

Das heutige Streben der Menschen ist das Streben nach einem schlanken Körper, um ir­gendwelche Idealmaße zu haben, die andere Menschen vorgeben. Aber kein Mensch ist be­fugt, anderen Menschen etwas vorzugeben, also sich als Vormund eines Menschen aufzu­werfen.

Die Ursprünglichkeit war die, dass man sich anmaßte, stärker als die anderen Menschen zu sein, um zur Arterhaltung genommen zu werden. Heute darf jeder an der Arterhaltung teil­nehmen, damit ist auch die genetische Grundlage für die Zeugung des Nachwuchses größer geworden.

Wenn ich alles so betrachte, dann kann ich nur feststellen: wir leben, um zu leben. Also wenn ich lebe, dann ist es mein Leben, das ich lebe. Wenn ich mein Leben verändern will, dann muss ich dieses auch so gestalten, dass es wirklich verändert wird oder sich verän­dert. Aber gleichzeitig werde ich mich fragen: bin ich mit dem Leben zufrieden?


Man fragt sich: was hat der Tod hier zu tun? Dieser hat eine große Aufgabe, denn ohne den Tod gebe es auch keine Arterhaltung. Wenn der Tod nicht zugegen wäre, dann müsste man gleichzeitig auf die Arterhaltung verzichten. Und jetzt frage ich mich: wie würde dann der Mensch aussehen?

Der Mensch würde bestimmt nicht so aussehen wie heute, sondern er hätte ein anderes Aus­sehen. Die Geschlechtsmerkmale wären verschwunden, d.h. er wäre nicht in der Lage zur Arterhaltung beizutragen.

Der Mensch würde ewig leben. Er könnte auf den Nachwuchs verzichten, und so würde die Evolution auch den Menschen programmieren. Wenn er ewig lebt, dann ist der Nachwuchs nicht mehr erforderlich. Es gebe dann ein Leben, aber der Tod würde fehlen.

Wenn ich das so betrachte, dann fehlt mir etwas. Für bedeutet Leben und Tod eins, denn ohne Leben gib es keinen Tod, und ohne Tod gibt es kein Leben. Man sieht hier sehr deut­lich, wie sich Leben und Tod ergänzen. Beide sind eins und bleiben auch eins.

Die Evolution hat dem Menschen das Leben vorgeschrieben, aber dem Menschen wurde auch das Altern vorgeschrieben. Der Mensch altert im Leben, und das bedeutet für ihn, er unterliegt der Vergänglichkeit. Der Mensch vergeht auch sowie die anderen Lebenswesen auf dem Planeten Erde.

Es ist ein ungeschriebenes Gesetz, denn die Evolution legt keine Gesetze schriftlich nieder, sowie es der Mensch macht. Man sagt auch deutlich, dass das die Vergänglichkeit des Le­bens ist. Wir Menschen unterliegen dieser Vergänglichkeit, darum gibt es auch keine Ewig­keit des Lebens, denn er bleibt nur ein Wunschtraum. Alles was wir zu unseren Lebzeiten er­halten, das ist geliehen, und mit dem Tod geben wir diese Leihgaben wieder zurück.

Die Evolution als solche ist nicht bestechlich, denn sie schreibt vor, was geschieht, nicht der Mensch. Der Mensch kann als solcher im Leben der Menschen etwas vorschreiben, und das stört der Evolution nicht, solange nicht die Belange gestört werden, die von der Evolution vorgegeben werden. Ach wenn der Mensch über die Genetik versucht, den Menschen zu er­forschen, darüber kann die Evolution nur lächeln, denn sie stellt Wesen bereit, und das zu jeder Zeit, die uns mit Krankheit und mit Tod befallen können.

Das Leben zu verlängern, und wenn es für ewig sein könnte, ist das unbewusste Streben des Menschen, hierin sieht er das Leben. Aber wie soll man ewig leben, wenn der Tod nicht da ist, oder wenn die Zeugung von Nachwuchs weitergeht? Es geht nicht: denn ewig zu leben bedeutet soviel wie der Verzicht auf die Geburt von Nachwuchs, und den Verzicht des Todes.

Also kann man hier den Wunsch nach einem ewigen Leben einfach abhaken, denn diesen Wunsch kann sich die Menschheit nicht erfüllen. So lassen wir das ewige Leben als ewiges Leben stehen, und solange es Menschen gibt, wird auch dieser Wunsch weiterhin bestehen.

Der Tod ist ein Teil des Lebens, denn er schließt das Leben ab. Wir werden im Leben älter, d.h. wir werden geboren, leben und werden am Ende des Lebens alt und gebrechlich. Was folgt jetzt am Ende des Lebens? Nicht die Wiedergeburt, sondern der Tod. Unser Körper be­ginnt mit der Verwesung, denn er besteht aus einem Stoff, der vergeht. Es bleiben die Kno­chen, die auch irgendwann verfallen. Am Körper gibt es nichts besonderes, denn er ist auch nur ein Gegenstand, der Veränderungen untergeordnet ist, und der sich den Unterordnun­gen ergibt. Solange der Körper lebt, solange gibt auch das Leben. Schlägt das Herz nicht mehr, dann ist der Körper gestorben, der Tod ist eingetroffen.

Hier am Tod stehe ich gedanklich. Der Tod ist eine Tatsache für mich, und er bedeutet das Ende des Lebens. Wenn ich sterbe, dann rieche ich nach einer gewissen Zeit, es ist der Ge­ruch des Todes. Das ist dann ein Merkmal des Todes, und damit zeigt er seine Anwesenheit zu jeder Zeit.

Was geschieht nach dem Tod? Gibt es ein Leben nach dem Tode? Und wenn, wie sieht diese Leben aus? Gibt es eine Wiederkehr in dieses Leben als etwas anderes?

Es gibt bestimmt viele Menschen, die von einer Wiederkehr der Menschen nach ihrem Tode ausgehen. Aber wie soll diese Wiederkehr vor sich gehen? Ich kann es mir nur schwer vor­stellen. Aber warum?

Ich denke an den Menschen in seinem jetzigen Zustand, mit seinem Körper, den er jetzt be­sitzt, der aber mit dem Tode auflöst und nicht mehr zugänglich ist. Aber wenn der Mensch nach seinem Tode in einer anderen Art erscheint, dann könnte es möglich sein, aber wie verschwindet er? Ich sage, mit dem Tod ist er verschwunden. Aber wie taucht er wieder auf? Als ein neues Wesen, das sein Leben neu beginnt, obwohl er schon ein oder mehrere Leben hinter sich hat.

Etwas stört mich bei diesem Vorgang. Der Tod ist gegenständlich, und ich kann ihn nicht einfach wegschieben. Der Tod ist am Lebensende da, und er sagt zu uns: ich hole euch ab, habt ihr euch schon vorbereitet? Was soll ich dazu noch sagen? Ich kann ihm höchstens ei­nige Witze von Blondinen erzählen, aber mehr ist einfach nicht drin.

Jetzt aber frage ich mich, und das hat mich bei dem Gedanken über Leben und Tod so ge­stört: was macht der Verstand, was machen die gespeicherten Erinnerungen und das Wis­sen? Die Intelligenz ist auch noch da. Was macht sie nach dem Tod? Verschwindet sie ge­nauso wie der Körper und zerfällt?

Hier erscheinen die meisten Aussagen von Menschen, die immer der Meinung sind, sie sei­en dazu berufen worden, dem Menschen zu zurufen: er lebe nach dem Tode weiter!

Sie benennen sich als Propheten, und kassieren oft hohe Beträge an Kapital. Diesen Men­schen geht es nur um das Geld.

Ich bin nicht in der Lage, zu sagen, wir leben nach dem Tode weiter, denn ich weiß es nicht. Ich kann darüber phantasieren, aber ob das sinnvoll ist, das kann sich zeigen, aber dabei gibt es was zu lachen, denn ich kann dabei nicht ernst bleiben.

Das Leben an und für sich kenne ich, denn bisher habe ich gelebt, also tot bin ich noch nicht. Also kann ich nicht sagen, wie es nach dem Tod weitergeht oder wie nicht.

Aber in allen Religionen gibt es Hinweise über dem Leben nach dem Tode. Wie es sich nach dem Tode weitergeht, gibt es verschiedene Ansichten.

Die meisten Menschen denken während ihres Lebens nicht an den Tod oder den Folgen nach dem Sterben. Wenn die Zeit da ist, dann kommen eher Gedanken auf. Ich selbst habe schon über den Tod nachgedacht, aber zu einem wirklichen Ergebnis bin ich nicht gekom­men.

Als ehemaliger Fallschirmjäger und Pionier, ich habe sehr viel mit Sprengstoff zu tun ge­habt, habe ich nie an den Tod gedacht. Das Fallschirmspringen war besonders schön, aber auch der Sprengdienst oder das Entschärfen von Sprengmittel. Bei derartigen Tätigkeiten denkt man nicht an den Tod, dass ist auch gut so.

Jetzt weg vom eigenen Erleben. Wenn man die Natur genauer betrachtet, so stellt man sehr schnell fest, wie sich Leben und Tod unterscheiden, aber auch wie beide zusammenhängen.

Ich selbst kann nur feststellen, dass Leben und Tod zu uns gehören. Ich werde mich weiter­hin noch mit dem Leben und dem Tod beschäftigen.

Aber warum werde ich es tun? Es geht mir darum, weil ich sehr neugierig bin, und weil ich gerne wissen möchte, was nach dem Tod kommt. Ich weiß, dass vermutlich nichts kommt, es ist nur eine Hypothese, aber Hypothesen müssen sein, erst dann ist das Thema interessant, wenn man in diese Materie einsteigt.

Prinzipiell ist es gleich, ob man über das Thema „Leben und Tod“ referiert, denn letztend­lich landen wir alle in der Kiste, die uns die Kirche gestellt hat. Denn auch die Kiste hat die ursprüngliche Bedeutung der Auferstehung. Aber ist diese Auferstehung eine körperliche oder geistige? Das ist hier die eigentliche Frage. Denn wenn es ein geistige sein sollte, dann dürften viele Menschen nicht mehr auferstehen.

De Auferstehung ist das Fundament der christlichen Religion. Welche fundamentale Grund­sätze die jüdische oder muslimische Religion haben soll, das ist mir nicht bekannt. Mögli­cherweise ist es auch die Auferstehung.

Also hypothetisch gibt es keine Trennung zwischen Leben und Tod, denn beide sind gleich, sie haben nur andere Buchstaben. Mit dem Leben beginnt auch schon das Sterben.

Unmündigkeit und Aufklärung

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit.

Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbst verschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere audi!

Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen nachdem sie die Natur längst von fremder Leitung freigesprochen – naturaliter maiorennes -, dennoch gerne zeitlebens unmündig bleiben, und warum es anderen so leicht wird sich zu deren Vor­mündern aufzuwerfen.

Es ist so bequem, unmündig zu sein. Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger der für mich Gewissen hat einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen. Ich habe nicht nötig zu denken, wenn ich nur bezahlen kann, andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen.

Dass der bei weiteren größte Teil der Menschen – darunter das ganze schöne Geschlecht – den Schritt zur Mündigkeit, außer dem, dass er beschwerlich ist, auch für sehr gefährlich halte, dafür sorgen schon jene Vormünder, die die Oberaufsicht über die gütigst auf sich ge­nommen haben. Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfältig ver­hüteten, dass diese ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen, darin sie sie einsperreten, wagen durften, so zeigen sie ihnen nachher die Gefahr, die ihnen drohet, wenn sie es versuchen, allein zu gehen.

Nun ist diese Gefahr zwar eben so groß nicht, denn sie würden durch einige mal Fallen wohl endlich gehen lernen, allein ein Beispiel von der Art macht doch schüchtern und schreckt gemeiniglich von allen ferneren Versuchen ab.

Es ist also für jeden einzelnen Menschen schwer sich aus der ihm beinahe zur Natur gewor­denen Unmündigkeit herauszuarbeiten. Er hat sie sogar liebgewonnen und vorderhand wirk­lich unfähig, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, weil man ihn niemals den Ver­such davon machen ließ.

Satzungen und Formeln diese mechanischen Werkzeuge eines vernünftigen Gebrauchs oder vielmehr Missbrauchs seiner Naturgaben, sind die Fußschellen einer immerwährenden Un­mündigkeit.

Wer sie auch abwürfe, wurde dennoch auch über den schmalesten Graben einen nur unsi­cheren Sprung tun, weil er zu dergleichen freier Bewegung nicht gewöhnt ist. Daher gibt es nur wenige, denen es gelungen ist, durch eigenen Bearbeitung ihres Geistes sich aus der Un­mündigkeit heraus zu wickeln und dennoch einen sicheren Gang zu tun.

Dass aber ein Publikum sich selbst aufkläre, ist eher möglich, ja es ist, wenn man ihm nur Freiheit lässt, beinahe unausbleiblich. Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende, sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schät­zung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen, selbst zu denken, um sich verbrei­ten werden.

Besonders ist hierbei, dass das Publikum, welches zuvor von ihnen unter dieses Joch ge­bracht worden, sie hernach selbst zwingt, darunter zu bleiben, wenn es von eigenen seiner Vormünder, die selbst aller Aufklärung unfähig sind, dazu aufgewiegelt worden, so schäd­lich ist es, Vorurteile zu pflanzen, weil sie sich zuletzt an denen selbst rächen, die oder de­ren Vorgängen ihre Urheber gewesen sind. Daher kann ein Publikum nur langsam zur Auf­klärung gelangen. Durch eine Revolution wird vielleicht wohl ein Abfall vom persönli­chem Despotismus und gewinnsüchtiger oder herrschsüchtiger Bedrückung aber niemals wahre Reform der Denkungsart zustande kommen, sondern neue Vorurteile werden eben sowohl als die alten, zum Leitbande des gedankenlosen großen Haufens dienen.

Zu dieser Aufklärung aber wird nichts erfordert als Freiheit und zwar die unschädlichste un­ter allem, was nur Freiheit heißen mag, die von seiner Vernunft in allen Stücken öffentli­chen Gebrauch zu machen. Nun höre ich aber von allen Seiten rufen:

Räsoniert nicht!

Der Offizier sagt: räsoniert nicht, sondern exerziert!

Der Finanzrat sagt: räsoniert nicht, sondern bezahlt!

Der Geistliche sagt: räsoniert nicht, sondern glaubt!

Nur ein einziger Herr in der Welt sagte: räsoniert soviel ihr wollt und worüber ihr wollt, aber gehorcht!

Hier ist überall Einschränkung der Freiheit.

Welche Einschränkung aber ist der Aufklärung hinderlich, welche nicht, sondern ihr wohl gar beförderlich?

Ich antworte: der öffentliche Gebrauch seiner Vernunft muss jederzeit frei sein, und der al­lein kann Aufklärung unter Menschen zustande bringen, der Privatgebrauch derselben aber darf öfters sehr enge eingeschränkt sein, ohne doch darum den Fortschritt der Aufklärung sonderlich zu hindern.

Ich verstehe aber unter dem öffentlichen Gebrauche seiner eigenen Vernunft denjenigen den jemand als Gelehrter von ihr vor dem ganzen Publikum der Leserwelt macht. Den Privatge­brauch nenne ich denjenigen, den er in einem gewissen ihm anvertrauten bürgerlichen Pos­ten oder Amte von seiner Vernunft machen darf. Nun ist zu manchen Geschäften, die in das Interesse des gemeinen Wesens laufen, ein gewisser Mechanismus notwendig, vermittelst dessen einige Glieder des gemeinen Wesens sich bloß passiv verhalten müssen, um durch eine künstliche Einhelligkeit von der Regierung zu öffentlichen Zwecken gerichtet oder we­nigstens von der Zerstörung dieser Zwecke abgehalten zu werden.

Hier ist es nun freilich nicht erlaubt zu räsonieren, sondern man muss gehorchen. Sofern sich aber dieser Teil der Maschine zugleich als Glied eines ganzen gemeinen Wesens, ja so­gar der Weltbürgergesellschaft ansieht, mithin in der Qualität eines Gelehrten, der sich an ein Publikum im eigentlichen Verstande durch Schriften wendet, kann er allerdings räsonie­ren, ohne dass dadurch die Geschäfte leiden, zu denen er zum Teile als passives Glied ange­setzt ist.

So würde es sehr verderblich sein, wenn ein Offizier, dem von seinen Oberen etwas anbe­fohlen wird, im Dienste über die Zweckmäßigkeit oder Nützlichkeit dieses Befehls laut ver­nünfteln wollte, er muss gehorchen. Es kann ihm aber billiger maßen nicht verwehrt wer­den, als gelehrter über die Fehler im Kriegesdienste Anmerkungen zu machen und diese sei­nem Publikum zur Beurteilung vorzulegen.

Der Bürger kann sich nicht weigern, die ihm auferlegten Abgaben zu leisten, sogar kann ein vorwitziger Tadel solcher Auflagen, wenn sie von ihm geleistet werden sollen, als ein Skandal, - das allgemeine Widersetzlichkeiten veranlassen könnte – bestraft werden.

Ebenderselbe handelt dem ohn geachtet der Pflicht eines Bürgers nicht entgegen, wenn er als gelehrter wider die Unschicklichkeit oder auch Ungerechtigkeit solcher Ausschreibun­gen öffentlich seine Gedanken äußert.

Ebenso ist ein Geistlicher verbunden, seinen Katechismusschülern und seiner Gemeinde nach dem Symbol der Kirche, der er dient, seinen Vortrag zu tun, denn er ist auf diese Be­dingung angenommen worden. Aber als gelehrter hat er volle Freiheit, ja sogar den beruf dazu, alle seine sorgfältig geprüften und wohlmeinenden Gedanken über das Fehlerhafte in jenem Symbol und Vorschläge wegen besserer Einrichtung des Religions- und Kirchenwe­sens dem Publikum mitzuteilen.

Es ist hierbei auch nichts, was dem gewissen zur Last gelegt werden könnte. Denn was er zufolge seines Amts als Geschäftsträger der Kirche lehrt, das stellt er als etwas vor, in Anse­hung dessen er nicht freie Gewalt hat, nach eigenen Gutdünken zu lehren, sondern das er nach Vorschrift und im Namen eines andern vorzutragen angestellt ist. Er wird sagen: unse­re Kirche lehrt dieses oder jenes, das sind die Beweisgründe, deren sie sich bedient. Er zieht alsdann allen praktischen Nutzen für seine Gemeinde aus Satzungen, die er selbst nicht mit voller Überzeugung unterschreiben würde, zu deren Vortrag er sich gleichwohl anheischig machen kann, weil es doch nicht ganz unmöglich ist, dass darin Wahrheit verborgen läge, auf alle Fälle aber wenigstens doch nichts der inneren Religion Widersprechendes darin an­getroffen wird. Denn glaubte er das Letztere darin zu finden, so würde er sein Amt mit Ge­wissen nicht verwalten können, es niederlegen.

Der Gebrauch also, den ein angestellter Lehrer von seiner Vernunft vor seiner Gemeinde macht, ist bloß ein Privatgebrauch weil dieses immer nur eine häusliche, obzwar noch große Versammlung ist, und in Ansehung dessen ist er als Priester nicht frei und darf es auch nicht sein, weil er einen fremden Auftrag ausrichtet. Dagegen als Gelehrter, der durch Schriften zum eigentlichen Publikum, nämlich der Welt spricht, mithin der geistliche im öffentlichen Gebrauche seiner Vernunft, genießt einer uneingeschränkten Freiheit sich seiner eigenen Vernunft zu bedienen und in seiner eigenen Person zu sprechen. Denn dass die Vormünder des Volkes – in geistlichen Dingen – selbst wieder unmündig sein sollten, ist eine Unge­reimtheit die auf Verewigung der Ungereimtheiten hinausläuft.

Aber sollte nicht eine Gesellschaft von Geistlichen, etwa eine Kirchenversammlung oder eine ehrwürdige Classis – wie sie sich unter den Holländern selbst nennt – berechtigt sein, sich eidlich auf ein gewisses unveränderliches Symbol zu verpflichten, um so eine unauf­hörliche Obervormundschaft über jedes ihrer Glieder und vermittelst ihrer über das Volk zu führen und diese so gar zu verewigen? Ich sage: das ist ganz unmöglich.

Ein solcher Kontrakt, der auf immer alle weitere Aufklärung vom Menschengeschlechte ab­zuhalten geschlossen würde, ist schlechterdings null und nichtig, und sollte er auch durch die oberste Gewalt, durch Reichstage und die feierlichsten Friedensschlüsse bestätigt sein.

Ein Zeitalter kann sich nicht verbünden und darauf verschwören, das folgende in einen Zu­stand zu setzen, darin es ihm unmöglich werden muss, seine – vernehmlich so sehr an gele­gentliche – Erkenntnisse zu erweitern, von Irrtümern zu reinigen und überhaupt in der Auf­klärung weiter zu schreiten.

Das wäre ein Verbrechen wider die menschliche Natur, deren ursprüngliche Bestimmung gerade in diesem Fortschreiten besteht, und die Nachkommen sind also vollkommen dazu berechtigt, jene Beschlüsse, als unbefugter und frevelhafter Weise genommen, zu verwer­fen. Der Proberstein alles dessen, was über ein Volk als Gesetz beschlossen werden kann, liegt in der Frage: ob ein Volk sich selbst wohl ein solches Gesetz auferlegen könnte? Nun wäre dieses wohl gleichsam in der Erwartung eines bessern, auf eine bestimmte kurze Zeit möglich, um eine gewisse Ordnung einzuführen, indem man es zugleich jedem der Bürger, vernehmlich dem Geistlichen frei ließe, in der Qualität eines Gelehrten öffentlich, d.i. durch Schriften über das Fehlerhafte der mehrmaligen Einrichtung seine Anmerkungen zu ma­chen, indessen die eingeführte Ordnung noch immer fortdauerte, bis die Einsicht in die Be­schaffenheit dieser Sachen öffentlich so weit gekommen und bewährt worden, dass sie durch Vereinigung ihrer Stimmen – wenngleich nicht aller – einen Vorschlag vor den Thron bringen könnte, um diejenigen Gemeinden in Schutz zu nehmen, die sich etwa nach ihren Begriffen der besseren Einsicht zu einer veränderten Religionseinrichtung geeinigt hätten, ohne doch diejenigen zu hindern, die es beim alten wollten bewenden lassen.

Aber auf eine beharrliche, von niemanden öffentlich zu bezweifelnde Religionsverfassung auch nur binnen der Lebensdauer eines Menschen sich zu einigen, und dadurch einen Zeit­raum in dem Fortgang der Menschheit zur Verbesserung gleichsam zu vernichten und fruchtlos, dadurch aber wohl gar der Nachkommenschaft nachteilig zu machen, ist schlech­terdings unerlaubt.

Ein Mensch kann zwar für seine Person und auch alsdann nur auf einige Zeit in dem, was ihm zu wissen obliegt, die Aufklärung aufschieben, aber auf sie Verzicht zu tun, es sei für seine Person mehr aber noch für die Nachkommenschaft heißt die heiligen Rechte der Menschheit verletzen und mit Füßen treten. Was aber nicht einmal ein Volk über sich selbst beschließen darf, das darf noch weniger ein Monarch über das Volk beschließen, denn sein gesetzgebendes Ansehen beruht eben darauf, dass er den gesamten Volkswillen in dem sei­nigen vereinigt.

Wenn er nur darauf sieht, dass alle wahre oder vermeinte Verbesserung mit der bürgerlichen Ordnung zusammen bestehe, so kann er seine Untertanen übrigens nur selbst machen las­sen, was sie um ihres Seelenheils willen zu tun nötig finden, das geht ihn nichts an, wohl aber zu verhüten, dass nicht einer den andern gewalttätig hindere, an der Bestimmung und Beförderung desselben nach allem seinen Vermögen zu arbeiten.

Es tut selbst seiner Majestät Abbruch, wenn er sich hierin mischt indem er die Schriften wo­durch seine Untertanen ihre Einsichten ins reine zu bringen suchen seiner Regierungsauf­sicht würdigt sowohl wenn er dieses aus eigener höchsten Einsicht tut, wo er sich dem Vor­wurf aussetzt: Caesar non est supra grammaticus, als auch und noch weit mehr, wenn er seine oberste Gewalt soweit erniedrigt, den geistlichen Despotismus einiger Tyrannen in seinem Staate gegen seine übrigen Untertanen zu unterstützen.

Wenn denn nun gefragt wird: leben wir jetzt in einem aufgeklärten Zeitalter? So ist die Antwort: nein, aber wohl in einem Zeitalter der Aufklärung. Dass die Menschen wie die Sa­chen jetzt stehen, im ganzen genommen, schon imstande wären oder darin auch nur gesetzt werden könnten, in Religionsdingen sich ihres eigenen Verstandes ohne Leitung eines ande­ren sicher und gut zu bedienen, daran fehlt noch sehr viel.

Allein, dass jetzt ihnen doch das Feld geöffnet wird, sich dahin frei zu bearbeiten und die Hindernisse der allgemeinen Aufklärung oder des Ausganges aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit allmählich weniger werden, davon haben wir doch deutliche Anzeigen in diesem Betracht ist dieses Zeitalter das Zeitalter der Aufklärung oder das Jahrhundert Friedrichs.

Ein Fürst, der es seiner nicht unwürdig findet zu sagen, dass er es für Pflicht halte, in Religi­onsdingen den Menschen nichts vorzuschreiben, sondern ihnen darin volle Freiheit zu las­sen, der also selbst den hochmütigen Namen der Toleranz von sich ablehnt, ist selbst aufge­klärt und verdient von der dankbaren Welt und Nachwelt als derjenige gepriesen zu werden, der zuerst das menschliche Geschlecht der Unmündigkeit, wenigstens von Seiten der Regie­rung, entschlug und jedem frei ließ, sich in allem, was Gewissensangelegenheit ist, seiner eigenen Vernunft zu bedienen. Unter ihm dürfen verehrungswürdige Geistliche, unbescha­det ihrer Amtspflicht, ihre vom angenommen Symbol hier oder da abweichenden Urteile und Einsichten in der Qualität der Gelehrten frei und öffentlich der Welt zur Prüfung darle­gen, noch mehr aber jeder andere, der durch keine Amtspflicht eingeschränkt ist. Dieser Geist der Freiheit breitet sich auch außerhalb aus, selbst da, wo er mit äußeren Hindernissen einer sich selbst missverstehenden Regierung zu ringen hat. Denn es leuchtet dieser doch ein Beispiel vor, dass bei Freiheit für die öffentliche Ruhe und Einigkeit des gemeinen We­sens nicht das mindeste zu besorgen sei. Die Menschen arbeiten sich von selbst nach und nach aus der Rohigkeit heraus, wenn man nur nicht absichtlich künstelt, um sie darin zu er­halten.

Ich habe den Hauptpunkt der Aufklärung, d.i. des Ausgangs der Menschen aus ihrer selbst verschuldeten Unmündigkeit, vorzüglich in Religionssachen gesetzt, weil in Ansehung der Künste und Wissenschaften unsere Beherrscher kein Interesse haben, den Vormund über ihre Untertanen zu spielen, über dem auch jene Unmündigkeit, so wie die schädlichste, also auch die entehrendste unter allen ist.

Aber die Denkungsart eines Staatsoberhaupts, der die erstere begünstigt, geht noch weiter und sieht ein: dass selbst in Ansehung seiner Gesetzgebung es ohne Gefahr dri, seinen Un­tertanen zu erlauben, von ihrer eigenen Vernunft öffentlichen Gebrauch zu machen und ihre Gedanken über eine bessere Abfassung derselben, sogar mit einer freimütigen Kritik der schon gegebenen, der Welt öffentlich vorzulegen, davon wir ein glänzendes Beispiel haben, wodurch noch kein Monarch demjenigen vorging, welchen wir verehren.

Aber auch nur derjenige, der, selbst aufklärt, sich nicht vor Schatten fürchtet, zugleich aber ein wohl diszipliniertes zahlreiches Heer zum Bürgen der öffentlichen Ruhe zur Hand hat – kann das sagen, was ein Freistaat nicht wagen darf: räsoniert, soviel ihr wollt, und worüber ihr wollt, nur gehorcht -!

So zeigt sich hier ein befremdlicher, nicht erwarteter Gang menschlicher Dinge, sowie auch sonst, wenn man ihn im großen betrachtet, darin fast alles paradox ist. Ein größerer Grad bürgerlicher Freiheit scheint der Freiheit des Geistes des Volks vorteilhaft und setzt ihr doch unübersteigbare Schranken, ein Grad weniger von jener verschafft hingegen diesem Raum, sich nach allem seinen Vermögen auszubreiten.

Wenn denn die Natur unter dieser harten Hülle den Keim, für den sie am zärtlichsten sorgt, nämlich den Hang und Beruf zum freien Denken ausgewickelt hat, so wirkt dieser allmäh­lich zurück auf die Sinnesart des Volks, - wodurch dies der Freiheit zu handeln nach und nach fähiger wird - , und endlich auch sogar auf die Grundsätze der Regierung die es ihr selbst zuträglich findet, den Menschen, der man mehr als Maschine ist, seiner Würde gemäß zu handeln.


Königsberg in Preußen, den 30.September 1784


I. Kant