Donnerstag, 28. Juli 2011

Colombo

Die Sonne geht im Osten blutig auf,

das Meer strahlt wieder von der lichten Glut.

Kein neuer Land begrüßt des Schiffes Lauf,

noch sehe ich um mich nur die weite Flut.

Noch höre ich nur der Wogen dumpfes Brausen,

der lichte Tag! Es fasst mein Herz mit Grausen.

Die Stunde flieht, die kurze Zeit vergeht,

die ich erfleht.

Die Winde rauschen durch die Segel hin,

nach Westen schau ich bang und zweifelnd zu,

kein Hoffnungsstrahl erheitert meinen Sinn,

dem müden Auge flieht schon lange Ruh,

in Zweifeln ringt mein Geist, hat mich betrogen,

ein Traumbild und die Ferne vorgelogen,

schon steigt die Sonne höher, strahlt und glüht,

mein Mut entflieht.

Doch sehe ich recht ein munteres Vogelpaar,

das mit Gesang sich in den Lüften wiegt,

oh lass von deinem Grimm, du wilde Schar,

da nimmer dieses Hoffnungszeichen trügt,

nichts ist mehr fern das Land, noch heute erreichen

wir unser Ziel, wo alle Zweifel weichen,

auf, rausche Schiff hin durch die Flut,

nur Mut, nur Mut.


Es ist ein Gedicht aus dem Jahre 1858 von Nietzsche, der angeblich eine Schiffsreise beschreibt, und ich denke, es ist die Reise von Columbus.Er hat aber den Namen Co­lombo gewählt, was auch nicht schlecht ist, denn er bleibt prinzipiell bei dem Entde­cker Amerikas. Nietzsche versucht zu schildern, wie es Columbus ergangen sein muss, als er diese Reise unternahm, und als er auf dem Meere war. Dieser Schiffsfüh­rer sah wochenlang nur Wasser und sehnte sich wahrscheinlich danach, auch einmal wieder Land zu sehen. Aber Columbus hörte tagsüber das Rauschen des Wasser, aber auch nachts, wenn er in seiner Koje lang, und über sein Unternehmen nachdachte, et­was zu entdecken, was noch niemand vor ihm entdeckt hatte. Damit wollte er in der Gunst des Adels emporsteigen, und natürlich reich werden.

Columbus schwankte in seinen Gefühlen, eigentlich wie jeder Mensch, der derartige reisen unternimmt, zwischen weiterfahren und zurückfahren also aufgeben. Es ist ein sehr massiver psychischer Prozess, der in der Psyche des Menschen abläuft. Gut, Nietzsche kannte bestimmt die emotionalen Vorgänge, aber er hat sie nicht so deuten können wie ein Psychologe oder Psychiater. Im blieb diese Welt verschlossen, die zweite Welt des Menschen, die sehr interessant ist, in der alles zusammenläuft, das den eigentlichen Menschen zum Menschen macht.

Es ist die Spannung im Menschen, besonders danach, wann er das neue Objekt seiner Begierde sieht, und wie er es sieht. Diese Neugierde hält den Menschen aufrecht, und lässt ihn durchhalten bis zum bitteren Ende, wenn es kommen sollte. So trägt auch Columbus die Hoffnung im Herzen, bald wieder die Füße auf Land zu setzen, um wieder Ruhe in den Körper und der Seele zu bekommen, und damit alle Zweifel über die Überfahrt beseitigt werden.

Columbus hatte es wirklich geschafft.

Dienstag, 26. Juli 2011

Zwei Lerchen

Ich hörte zwei Lerchen singen,

sie sangen so hell und klar,

und flogen auf freudigen Schwingen

am Himmel so wunderbar.

Die eine nahte der Sonne,

geblendet doch schrak sie zurück,

wohl dachte sie oft noch mit Wonne

an dieses vergangene Glück.

Doch wagte sie nicht zu erheben

die Schwingen nach jenem Strahl.

Sie fürchtet, es möchte ihr Streben

ihr werden am Ende zur Qual.

Die andere im mutigen Drange

schwingt sich zu der Sonne heran.

Doch schließt sie die Augen so bange

auf nie noch betretender Bahn.

Sie kann doch nicht widerstehen,

sie fühlt unbesiegbare Lust

die himmlischen Strahlen zu sehen,

sich selber kaum mehr bewusst.

Sie blickt in die strahlende Sonne,

sie schaut sie an ohne Klag

in himmlischer Freude und Wonne

bis endlich ihr Auge brach.


Dieses Gedicht hat einen symbolischen Hintergrund auch für den Menschen. Es wird natürlich nicht so gewesen, dass die Lerchen wirklich sich der Sonne näherten, denn die wissen genau, was sie zu tun haben, was bei uns Menschen oft nicht der Fall ist.

Wir Menschen wollen in der Euphorie oft irgendetwas erreichen, wozu wir eigentlich nicht in der Lage sind. Und dann riskieren wir alles das, was uns etwas bedeutet, so­gar das eigene Leben oder das Leben anderer Menschen.

Der Mensch erhebt sich dann in Sphären, die ihm unangenehm werden können, aber er nimmt es oft nicht wahr, sondern sagt sich, das es dazugehören würde, um etwas zu erreichen. Der Mensch setzt sich Ziele, die oft nicht erreichbar sein können oder nicht erreichbar sind, aber diese Ziele sind dann da. Im Inneren haben wir Menschen immer den Drang nach etwas Besonderen, und so verstehe ich auch das Gedicht. Die Lerchen in diesem Gedicht sind zwei Menschen. Sie wollen das Besondere. In die­sem Gedicht ist das Besondere der Flug zu der Sonne. Was die Menschen auch gerne wollen. Aber dieser Flug führt nur zur Erblindung bzw. zum Tod für die beiden Ler­chen. Man könnte sagen, die beiden Lerchen hätten die Gefährlichkeit der Sonne nicht gekannt.

Wir Menschen kennen die Gefährlichkeit der Sonne, weil es uns die Wissenschaft gelehrt hat. Auch wissen wir, wenn wir die Erde verlassen, dann beginnt die Zone ohne Luft, und die ist sehr groß. Also brauchen wir Sauerstoff. Aber was sollen wir auf der Sonne? Es ist die Frage, die sich jeder Mensch möglicherweise stellt, und die er sich auch selbst beantworten kann. Ich wollte die Sonne nicht besuchen, denn dort könnte mir das Hinterteil angebrannt werden.

Man muss sich vorstellen, das Gedicht stammt von 1858, da wusste man wenig von der Sonne. Die Sonne oder unsere Sonne ist ein Gasriese, der uns die Wärme schickt. Verlöscht dieser Gasriese eines Tages, dann wird es auf der Erde kalt, und die Natur, auch die beiden Lerchen, verschwinden. Es ist ganz einfach.

Zur Zeit, als das Gedicht geschrieben wurde, da kannte man die physikalischen Vor­aussetzungen noch nicht, Trotzdem hat dieses schöne Gedicht einen Symbolcharakter für den Menschen.

Riskiere etwas in der Forschung, dann erreicht du eine gewisse Art von persönlicher Befriedigung mit dem Erfolg, am Leben zu bleiben oder zu sterben, und alles im Na­men der Wissenschaft.


Montag, 25. Juli 2011

Freiheit

Geh ins Frei, lerne kennen

jede Schönheit der Natur,

denn willst du das Ganze nennen,

suche es im einzeln nur.

Sieh, ein Buch ist aufgeschlagen,

selig, wer nur darin liest.

Schwinden da nicht Leiden, Klagen,

wo der Herr des Lebens ist.

Singe zu der Herren Ruhme,

steige mein Gebet empor!-

Denn in seinem Heiligtume

tönt der Schöpfung hoher Chor.-


Nietzsche schildert in einem Gedicht, die Schönheit der Natur. Er hat recht, wenn er die Na­tur nennt, dass diese die Freiheit des Menschen sieht. Man kann diese Freiheit nur dann ver­stehen, wenn man sie selbst gespürt hat.

Aber um die Natur ganz zu verstehen, muss man das Einzelne darin verstehen und benen­nen. So lernt man die Natur kennen, aber auch gleichzeitig die Freiheit.

Er bezeichnet die Natur als ein Buch. Wenn man in der Natur herum stöbert, dann schlägt man das Buch auf, und mit jedem Tag lernt man eine neue Seite kennen.

Das Kennenlernen ist wie das Lesen eines Buches, denn jede neue Buchseite bringt etwas Neues, aber auch die Natur, wenn man in ihr liest bringt, bringt immer etwas, was für den Leser und Naturfreund neu ist.

Nietzsche sagt dann weiter: „schwinden da nicht Leiden, Klagen“ , denn er meint, wenn man in der Natur ist, dann verschwindet jedes Leid und jede Klage, weil man in etwas Neu­em ist, was einem gefangen hält, die Gedanken neu sortiert und gestaltet, und man erfährt etwas über den Herrn des Lebens, damit meint er Gott, der immer gegenwärtig ist.

Und in den letzten Zeilen lobt er Gott als Herrn. Er spricht sein Gebet zu Gott, und lässt die­ses emporsteigen, um Ruhme Gottes in dessen Heiligtum.

Nietzsche spricht vom Chor der Schöpfung, und er stellt diese Schöpfung als Wunderwerk Gottes dar.

Er drückt damit aus, dass Gott das Maß aller Dinge ist, die Gott in seiner Schöpfung uns Menschen vorstellt. Und hier kommt auch der Begriff „Freiheit“ als Maßgabe im Leben der Menschen, denn die Menschen wollen frei sein, so frei sein wie es die Natur auch ist.

Das heißt, Gott gab der Natur die Freiheit und damit gab Gott auch den Menschen die Frei­heit.

Ich selbst möchte hier sagen: die Freiheit des Menschen ist das Maß aller Dinge, denn wir selbst können nur dann frei sein, wenn wir die Freiheit unseren Mitmenschen achten, denn das ist die Freiheit.



Sonntag, 24. Juli 2011

Am Abend

Nun ist mein Tagwerk zu Ende

und still erhebe ich meine Hände

zu Gott den Herrn, um ihn zu loben

für diesen Tag. Ach hör uns droben!

Und schütze uns auch diese Nacht

mit deiner heiligen, starken Macht.

O schließe sanft meine Augen zu

und gibt mir eine sanfte Ruh.

Erhöre uns! Drum in Jesus Namen

Spreche ich voll Zuversicht ein Amen.


Es ist ein kurzes Gedicht von Nietzsche. Hier beschreibt er sein kurzes handeln. Er denkt an das Ende seines Tages. Er hat schwer gearbeitet, und er freut sich auf die Stille des Abends, und auf die Ruhe nach der Arbeit.

Er denkt daran, Gott für den erfolgreichen Tag zu loben. Er spricht davon, seine Hände zu erheben, um Gott zu loben, dass er ihn geschützt hat, vor einem Unfall und anderen Unver­träglichkeiten.

Gleichzeitig sprich er Gott an, ob er ihn dort oben hören wird, wie er sein Gebet spricht. Und gleichzeitig bittet er Gott, ihn in dieser Nacht zu beschützen. Er erinnert Gott an dessen Macht, die heilig sei, aber auch stark genug sei, ihn zu beschützen.

Dann spricht Nietzsche zu Gott, dass er seine Augen sanft schließe, und bittet Gott gleich­zeitig, ihm eine sanfte Ruhe zu geben.

Noch einmal spricht Nietzsche zu Gott, dass er ihn erhören soll, im Namen von Jesus, und spricht mit viel Zuversicht ein Amen.

Diese oder ähnliche Abendgebete wurden früher sehr oft gesprochen. Schon Kinder wurden damit hineingezogen, denn ihnen wurde gesagt, dass man jeden Abend ein Gebet zu Gott sprechen soll, damit man von Gott beschützt wird. Welches Kind will nicht beschützt wer­den?

Für die Menschen war Gott die Macht, die den Gläubigen beschützte. Gut es gab Unter­schiede bei diesen Gebeten, denn einige sprachen zu Gott, die anderen zu Jesus. So konnte man annehmen, dass Jesus Gott war oder auch Gott bei den Menschen vertrat.

Man muss diese Gedichte so nehmen, wie sie geschrieben wurden, denn der tiefere Sinn dieser Gedichte lag mehr im Religiösen, weil die Menschen im Jahre 1858 noch religiös waren, was heute doch fehlt.

Man könnte heute auch Abendgebete sprechen, um Gott dafür zu danken, dass man tagsüber beschützt wurde. Aber die Religiosität der Menschen von heute, ist nicht mehr da oder we­niger geworden. Aber es kann trotzdem sein, dass Abendgebete noch immer gesprochen werden, besonders dann, wenn man krank ist, denn dann erhofft man durch ein Gebet zu Gott, dass man wieder gesund wird.

Ich halte mich jetzt hier raus, denn ein Gebet von mir wird man nicht erhören, obwohl ich auch christlich erzogen wurde.

Aber ich habe nichts dagegen, wenn ein Mensch sein Gebet spricht, denn es ist seine Sache, dieses zu machen.

Ich weiß, dass Gebete eine große Kraft ausüben können, wenn man daran glaubt, denn gera­de Gebete motivieren Menschen ganz plötzlich zu größeren Kraftanstrengungen.





Nach Pforta

Bei Naumburg im freundlichen Tal,

da liegt manch reizender Ort,

der schönste doch aber von allen,

das ist mir die Pforte dort.

Ich stand einst auf grünender Höhe,

vergoldet vom sinkenden Strahl,

da wurde mir plötzlich so wehe,

als runter ins Tal ich schaute.

Es tönte ein liebliches Geläute

und mahnte so sanft zur Ruh,

die Wiese im gründenden Kleide

deckt weißlicher Nebel still zu.

Die Sterne, sie leuchten so helle,

sie ziehen in goldener Bahn,

wie himmlische Wächter von droben,

und blicken so friedlich uns an.

Es herrscht eine heilige Stille,

und Pforta liegt nebelumwallt,

beleuchtet von düsteren Scheine,

in geisterhafter Gestalt.

Ich kann ihn nun nie vergessen,

den Eindruck so wunderbar.

Es zieht mich an selbige Stätte,

warum? Da wird mir nicht klar.


Nietzsche schildert ein Tal, das er kennt, in dem er viel Zeit verbrachte. Er schildert das Tal zur Zeit des Sonnenuntergang. Davor beschreibt er die grünenden Wiesen und die Höhen seitlich des Tales. Er bezeichnet den Eingang als Pforte, die in das Tal führt.

Dann senkt sich der Tag dem Abend zu. Er sieht die untergehende Sonne, die ihre Strahlen noch aussendet, und das liebliche Tal in einen goldenen Zustand versetzt so die Worte: „Vergoldet vom sinkenden Strahl“.

Mit diesem vergoldeten Strahl kamen bei Nietzsche Gefühle bzw. Emotionen auf, die ihn an frühere Zeiten erinnerten, als er das liebliche Tal durchschritten hatte. Bei diesen Gedanken gehen ihm die Emotionen durch den Körper. Es ist wie ein Schmerz über den Verlust des Tages mit seinem goldenen Glanz.

Es ist ein Abschiednehmen vom Tage für die kommende Nacht, die auch ihre Überraschun­gen bringt.

Die Abendstunden, die anstehen, bringen das Geläute der Kirche, die die Gläubigen zum Abendgebet und Kirchgang aufruft. Es ist ein zärtliches leises Läuten, das den Abend herbei läutet, und zur sanften Ruhe des Menschen ermahnt.

Nietzsche sieh die Wiesen im grünenden Kleid vor sich, noch ist es nicht dunkel, denn zu­erst ist der Abend also die Abenddämmerung da. Aber schon kommt weißer Nebel auf, der langsam und still diese grünenden Wiesen zudeckt. Es breitet sich ein weißes Betttuch aus und mahnt auch gleichzeitig zur Ruhe durch einen Schlaf.

Am Himmel droben zeigen sich die ersten Sterne, die ihre goldene Bahn am Himmelszelt ziehen. Sie leuchten hell und glanzvoll vom nächtlichen Himmel herunter, und sie erfüllen die Nacht mit etwas Licht. Es ist ein sanftes Licht, also anders als das Sonnenlicht am Tage.

Die Sterne sind die himmlischen Wächter, die die Menschen vom Himmel droben

bewachen. Sie blicken friedlich herab auf den Menschen, und sie breiten den Frieden über die Menschen aus.

Jetzt herrscht eine heilige Stille. Es ist ruhig im Gegensatz zum Tage. Pforta ist nebelum­wallt und wird von einem düsteren Schein beleuchtet. Es ist wie eine geisterhafte Gestalt.

Nietzsche schildert in diesem Gedicht seine Emotionen seiner Gedanken. Er fühlt, dass er diesen Anblick oder auch Gedanken nicht vergessen kann. Er findet ihn einfach wunderbar, und er weiß, diese Stätte wird ihn immer anziehen. Aber warum sie ihn anzieht, das ist ihm nicht klar.

Ich nehme an, es sind die Emotionen, die uns immer dahinführen, wo es schön war und ist. Es sind die Gedanken daran, die uns immer dort verweilen lassen, ob das in unserem Ster­ben auch der Fall sein wird, das weiß ich nicht.

Nach

Bei Naumburg im freundlichen Tal,

da liegt manch reizender Ort,

der schönste doch aber von allen,

das ist mir die Pforte dort.

Ich stand einst auf grünender Höhe,

vergoldet vom sinkenden Strahl,

da wurde mir plötzlich so wehe,

als runter ins Tal ich schaute.

Es tönte ein liebliches Geläute

und mahnte so sanft zur Ruh,

die Wiese im gründenden Kleide

deckt weißlicher Nebel still zu.

Die Sterne, sie leuchten so helle,

sie ziehen in goldener Bahn,

wie himmlische Wächter von droben,

und blicken so friedlich uns an.

Es herrscht eine heilige Stille,

und Pforta liegt nebelumwallt,

beleuchtet von düsteren Scheine,

in geisterhafter Gestalt.

Ich kann ihn nun nie vergessen,

den Eindruck so wunderbar.

Es zieht mich an selbige Stätte,

warum? Da wird mir nicht klar.


Nietzsche schildert ein Tal, das er kennt, in dem er viel Zeit verbrachte. Er schildert das Tal zur Zeit des Sonnenuntergang. Davor beschreibt er die grünenden Wiesen und die Höhen seitlich des Tales. Er bezeichnet den Eingang als Pforte, die in das Tal führt.

Dann senkt sich der Tag dem Abend zu. Er sieht die untergehende Sonne, die ihre Strahlen noch aussendet, und das liebliche Tal in einen goldenen Zustand versetzt so die Worte: „Vergoldet vom sinkenden Strahl“.

Mit diesem vergoldeten Strahl kamen bei Nietzsche Gefühle bzw. Emotionen auf, die ihn an frühere Zeiten erinnerten, als er das liebliche Tal durchschritten hatte. Bei diesen Gedanken gehen ihm die Emotionen durch den Körper. Es ist wie ein Schmerz über den Verlust des Tages mit seinem goldenen Glanz.

Es ist ein Abschiednehmen vom Tage für die kommende Nacht, die auch ihre Überraschun­gen bringt.

Die Abendstunden, die anstehen, bringen das Geläute der Kirche, die die Gläubigen zum Abendgebet und Kirchgang aufruft. Es ist ein zärtliches leises Läuten, das den Abend herbei läutet, und zur sanften Ruhe des Menschen ermahnt.

Nietzsche sieh die Wiesen im grünenden Kleid vor sich, noch ist es nicht dunkel, denn zu­erst ist der Abend also die Abenddämmerung da. Aber schon kommt weißer Nebel auf, der langsam und still diese grünenden Wiesen zudeckt. Es breitet sich ein weißes Betttuch aus und mahnt auch gleichzeitig zur Ruhe durch einen Schlaf.

Am Himmel droben zeigen sich die ersten Sterne, die ihre goldene Bahn am Himmelszelt ziehen. Sie leuchten hell und glanzvoll vom nächtlichen Himmel herunter, und sie erfüllen die Nacht mit etwas Licht. Es ist ein sanftes Licht, also anders als das Sonnenlicht am Tage.

Die Sterne sind die himmlischen Wächter, die die Menschen vom Himmel droben

bewachen. Sie blicken friedlich herab auf den Menschen, und sie breiten den Frieden über die Menschen aus.

Jetzt herrscht eine heilige Stille. Es ist ruhig im Gegensatz zum Tage. Pforta ist nebelum­wallt und wird von einem düsteren Schein beleuchtet. Es ist wie eine geisterhafte Gestalt.

Nietzsche schildert in diesem Gedicht seine Emotionen seiner Gedanken. Er fühlt, dass er diesen Anblick oder auch Gedanken nicht vergessen kann. Er findet ihn einfach wunderbar, und er weiß, diese Stätte wird ihn immer anziehen. Aber warum sie ihn anzieht, das ist ihm nicht klar.

Ich nehme an, es sind die Emotionen, die uns immer dahinführen, wo es schön war und ist. Es sind die Gedanken daran, die uns immer dort verweilen lassen, ob das in unserem Ster­ben auch der Fall sein wird, das weiß ich nicht.

Samstag, 23. Juli 2011

Gewitter

Es herrscht eine Schwüle, so drückend und schwer,

es mischet sich düster der Wolkenheer,

und alles schweigt und blickt umher.

Mit furchtbarer Gewalt

heult der Sturm ohne Halt,

pfeift wild durch die Blätter,

jegt den Staub in die Höhe,

doch dumpf naht das Wetter,

wehe, wehe!

Da zuckt durch die Nacht

feuerroter Schein,

mit furchtbarer Macht,

kracht der Donner drein,

da stürzt der Regen nieder,

es blitzt wieder,

hört ihr den Krach?

Erbarmen! Ein Schlag!

Seht ihr den Himmel rot?

Die Wolke bringt den Tod.

Da rasseln durch die Straßen

die Spritzen im Rasen.

Es blitzt und krachet und donnert und dröhnet,

vom Turm herab dumpf die Glocke tönet.

Doch der Flamme Lauf

hält nicht der Regen auf,

es heulet vom Turm.

In der Gassen Reihen

dringt sie flackernd ein,

Welch furchtbar Getümmel!

Sich rötet der Himmel.

Zischend der Spritze Strahl

hin in den Flammenschwall.

Von Hause zu Hause,

von Klause zu Klause

reißt der Flammen Gewalt,

nichts tut ihnen Halt.

Erbarmen! Erbarmen!

Was bleibet uns Armen!

Die Flamme verzehret

das, was uns ernähret.

O Himmel, halt ein,

uns schrecklich zu sein.

Erbarmen! Erbarmen!


In diesem Gedicht schildert Nietzsche ein Gewitter, das sich langsam entwickelt, und dann sich richtig entlädt. Aber das er dieses Gedicht seiner Mutter widmet, etwas komisch für mich. Doch man sollte bedenken, dass die Menschen unterschiedlich veranlagt sind bzw. eine unterschiedliche Lebensentwicklung durchlaufen haben. Bei Nietzsche könnte es schon sein, dass sein Verhalten sehr stark auf seine Mutter fixiert war. Ich hätte kein Gedicht mei­ner Mutter widmen können.

Er schildert, wie sich die Wolken zusammenballen. Es wird schwül, so wie vor jedem Ge­witter. Was eigenartig ist, dass es vor einem Gewitter sehr ruhig sein kann. Ich habe es auch schon erlebt.

Aber als erstes kommt etwas stärkerer Wind auf, und dann beginnt sich das Gewitter zu ent­laden. Der bisherige Wind bzw. stärkere Wind kann zu einem äußerst starken Sturm wer­den.

Regen setzt sich nicht gleich ein. Es ist noch trocken, aber manchmal wird es vor der Entla­dung des Gewitters etwas kühl, was ich auch schon erlebt habe.

Und dann entlädt sich das Gewitter. Es blitzt, donnert und kracht. Der Himmel wird vom Leuchten der Blitze erhellt. Der Sturm hebt oder jagt den Staub und leichte Gegenstände in die Höhe. Es herrscht ein Chaos in der Natur, so möchte man es meinen, aber ist ein Irrtum, die Natur reagiert immer so, sie spielt mit dem, was auf der Erde kreucht und fleugt.

Es kommt vermehrt Regen auf, so dass die Erde diesen regen nicht fassen kann, und er fließt auf Wegen und Straßen. Es bilden sich kleine Flüsse und Seen in der Landschaft.

Es bleibt oft nicht aus, dass der Blitz seinen Weg in die Häuser sucht. Dem Blitz selbst ist es egal, wem das Haus gehört, er schlägt dort ein, wohin ihn die Entladung geführt hat. So kann es einen Armen aber auch Reichen treffen.

Früher waren die Häuser nicht so abgesichert wie heute, und da kam es nach einem Blitzeinschlag oft zu einem Brand. Es brannte dann nicht nur ein Haus, sondern eine ganze Straßenzeile oder auch das ganze Dorf.

Darum beteten die Menschen zu Gott, dass er sie beschützen sollte. Gott war für die damali­gen Menschen das einzige Wesen, dass eine Gewalt über die Natur hatte, so stellten es sich die Menschen vor. Diese Vorstellung wurde von der Kirche sehr stark unterstützt, damit sich die Schäflein nicht davon machen.

Es ist schon grausam der Natur so ausgeliefert zu sein, aber so ist es, wenn man in der Natur lebt, denn sie hat ihre eigenen Gesetze.

In diesen Situationen hofften die Menschen auf ein Erbarmen vor den Naturgewalten, die sich nicht darum kümmerten, weil sie ihre eigenen Gesetze hatten.

Auch wird in diesem Gedicht deutlich, dass der Mensch vor den Naturgewalten Respekt und Angst hat, besonders in bestimmten Situationen wird die Angst vor der Natur oder den Naturgewalten sehr deutlich. Und das Gewitter spielt dabei auch eine große Rolle. So auch bei Nietzsche.

Donnerstag, 21. Juli 2011

Das Gewitter

Eine Schauerregenflut giesset auf die Häuser nieder,

als am ganzen Tag wieder

Schwüle aus der Sonne kam

bis die Wolken sich entladen haben.


Die Wolken sie hingen schwer und kraus

am Himmel,es fällt eine Flut daraus.

Es tönte der Himmel vom Wasserschwall.

Es tönte die Erde im Widerhall.


Durch die schwarze dunkle Nacht

Fahren Blitze auf und nieder

und nur der, der oben wacht,

der beschützt der Menschen Güter.


Donner rollte durch die Lüfte,

dass die Erde erzitterte

und die Menschen witterten

ein Gewitter sei im Anzug.


Seher da, des Blitzes Strahl,

der dort in das Haus hineinfuhr.

Aus der Wohnung Rauch aufwallt,

auf den Straßen herrschte Aufruhr.


In der dunklen Nacht vom Turme

läutet man der Stadt zum Sturme,

und die Flamme lodert auf

gezogen nicht gehemmte ihren Lauf.


Bald ist es ein Flammenmeer

und es zischt das Wasser sehr,

das man zur Dämpfung des Feuers

hereingeschütt in das Gemäuer.


Bald stehen von dem Hause da

nur noch Kohlen und auch Asche,

der Brandstätte etwas nah

steht die Bürgerwache da.


Hab Erbarmen

für die Armen,

welche durch die Feuersnot

haben verloren ihr täglich Brot.

Lasset milde gaben fließen

auf die, die des Brotes missen,

denn sie brauchen es für den Winter

die nun armen Väter und Kinder.


Hier in diesem Gedicht wird ein Gewitter in Worten geschildert. Nietzsche schriebt über dieses Gewitter in Gedichtform, und er schildert das Gewitter und den Menschen in diesem Gewitter.

Das Gewitter erscheint bald nach der Schwüle des Tages. Es ist immer so: zuerst lädt sich ein Gewitter auf und dann lässt es sich gehen. Aber das Gewitter kommt mit dem Regen als erste Folge von Kraftakten wie Blitzschläge.

Dann beginnt es mehr und mehr zu regnen, aber die Donnerschläge werden geringer und geringer, aber es fällt immer mehr Regen. Ich kenne es aus meinem eigenen Erleben mit Gewittern.

Aber was bringt uns das Gewitter? Es bringt uns den Regen also das Wasser für die Pflanzen, die dann wachsen und gedeihen. Gleichzeitig bringt uns das Gewitter das Wasser, welches wir auch gebrauchen, um uns zu ernähren, denn wir brauchen das Wasser zum Trinken, denn ohne Wasser funktioniert unser Körper nicht.

Aber was kann das Gewitter sonst noch bringen? Es kann uns auch den Sturm bringen, den Zerstörer durch die Luft. Die Luftmassen verändern sich, und dann bricht der Sturm los. Jedes Gewitter ist immer mit einem stärkeren Wind oder mit Sturm bestückt. Dieser Wind zeigt oft an, wie stark ein Gewitter werden kann.

Was kann alles bei einem Gewitter passieren? Es kann soviel Wasser fallen, dass alles überschwemmt wird, sogar die Keller im eigenen Haus. Aber es droht noch eine große Gefahr durch das Gewitter, es ist der Einschlag durch einen Blitz.

Und das wird auch im Gedicht dargestellt. Dort spricht man von dem Feuer. Zur Zeit des Dichters, als dieser noch lebte, da war die Feuerwehr noch nicht so gut ausgerüstet, auch die Feuerwehrleute waren nicht so gut ausgebildet. Die einzelnen Kommunen hatten ihre Feuerwehr, aber die bestand aus Freiwilligen, d.h. die Männer aus dem Dorf bzw. der Kommune gehörten der Feuerwehr an. Sie bemühten sich oft, das Feuer einzudämmen, aber oft nahm das Feuer ihren eigenen Lauf, und es vernichtete viele Häuser der Kommune.

Die Menschen hatten vor dem Feuer Angst, aber auch vor dem Wasser, aber die Angst vor dem großen Feuer war wesentlich schlimmer. Und so sagte man, die Angst ist die Angst, aber Gott habe Erbarmen mit uns Menschen. Gott war für diese Menschen die letzte Instanz einer Hilfe, denn für die Menschen konnte nur Gott helfen, sonst niemand.

So ließ man sich gehen, und man erwartete das Gott helfen würde. Wenn es nicht klappte, dann waren die Sünden viel zu groß, und Gott wollte sie mit dem Feuer strafen.