Sonntag, 23. August 2015

Nicht hören trennt Menschen vom Menschen.

Nicht hören trennt Menschen vom Menschen.
Auch dieser kleine Satz stammt aus der Gänsekielfeder des Philosophen Immanuel Kant aus Königsberg, meiner alten Heimat, die ich vor 70 Jahren verlassen musste.
Auf einen der vielen nachmittäglichen Spaziergängen im Park von Königsberg muss dieser Satz ihm eingefallen sein, und er hat wie immer über diese Worte nachgedacht, was die Worte dem Menschen bedeuten können.
So habe ich mir auch Gedanken über diese Worte gemacht, denn auch für mich bedeuten diese Worte etwas, denn das Hören oder etwas zu hören gehört zu unserem Leben und ist ein Teil des Lebens.
Unsere Welt besteht aus lauter Laute, mal laut dann wieder wenige laut oder manchmal sogar leise oder nicht mehr hörbar. Und es ist wunderbar, wenn der Mensch hören kann, ob er gut hören kann oder etwas schlechter, dass liegt an seinem Ohr, was die biologischen Mechanismen des Hören in sich trägt. Die Ohrmuschel ist deswegen schon so geformt, dass sie alle Formen von Laute aufnehmen kann, und dann werden die Laute über den Gehörgang in das Innere der Gehörmechanismen weitergeleitet, und dort zusammen mit dem Gehirn weiterverarbeitet. Denn die Mechanismen nehmen nur die Laute oder Geräusche auf, sie leiten diese an die Region des Gehirns weiter, das die Laute und Geräusche so ändert, dass sie für uns Menschen verständlich werden. Es können neue Geräusche und Laute sein, die wir dann mit neuen Namen benennen.
Wenn wir mit einem Menschen reden, so kann es sein, dass er sich mit uns in einer Sprache spricht, die uns bekannt vorkommt, aber die wir verstehen. Spricht er in einer anderen Sprache, die wir nicht verstehen, dann müssen wir einen anderen Menschen finden, der uns das Gesprochene übersetzt oder wir verständigen uns in der Zeichensprache, was auch geht.
Wenn man selbst nicht hören kann, weil die Mechanismen zum Hören defekt sind, dann hat man wirklich ein großes Problem im Kontakttreten zu anderen Menschen. Man versteht die Menschen sehr gut, aber man kann keine Antworten auf das Gesprochene geben, man ist stumm und steht als Stummer da und wird nicht wahrgenommen.
Das Hören ist eine wichtige Funktion oder erfüllt eine wichtige Funktion unter den Menschen. Denn es erfüllt wichtige Aufgaben zwischen den Menschen, besonders bei der Verständigung zwischen den Menschen.
Nehmen wir einmal an, zwischen zwei Partner passiert es plötzlich, dass einer der Partner nicht mehr hören kann, weil er sozusagen über Nacht sein Gehör verloren hat bzw. seine Hörfähigkeit. Jetzt treten doch enorme Schwierigkeiten in der Partnerschaft auf, denn wie sollen sie sich verständigen, denn der ein hört, aber der andere nicht. Es kommt garantiert zu emotionalen Auseinandersetzungen zwischen den beiden, weil die Gehörlosigkeit so plötzlich aufgetreten ist, und keiner wurde vorher gewarnt, um sich darauf einstellen zu können.
Wenn man als Mensch nicht hören kann, dann wird man schon von anderen Menschen getrennt, denn man hört ja nicht, was diese Menschen sagen, weil gehörlos ist. Man sieht dem Menschen, man sieht auch wie er die Lippen bewegt, und man weiß. Dass er spricht, aber man hört ihn nicht. Zur Zeit als Immanuel Kant lebte, da gab es noch nicht die technischen Geräte wie es sie heute gibt. Heute gibt es für das Hören alle möglichen Geräte, so dass keiner gehörlos herumlaufen muss. Ich habe jetzt in meinem Alter auch ein Hörgerät, und ich bin sehr froh, es zu heben.
Wenn ich an den Satz denke: „Nicht hören trennt den Menschen vom Menschen,“ dann ich heute nur sagen, dieser Satz stimmt nicht mehr ganz, denn die technischen Geräte geben heute dem Gehörlosen das Gehör wieder, d.h., er ist mit den Menschen weiterhin verbunden. Zu Kant seiner Zeit gab es diese Geräte zum Hören noch nicht, aber trotzdem rät der Satz von Immanuel Kant zum Nachdenken überhaupt zum Denken an. Jetzt kann man sich vorstellen, was wäre, wenn es nicht diese feinen Hörgeräte geben würde.

Samstag, 22. August 2015

"IS" will Istanbul erobern.

IS“ will Istanbul erobern.

Jetzt taucht in den Medien eine Nachricht auf, die besagt, der „IS“ wolle Istanbul erobern. Das hat mich jetzt etwas stutzig gemacht, denn ich habe mich gleich gefragt, mit wie viel Soldaten und mit welchen Waffen? Aber gleichzeitig habe ich darüber nachgedacht, wie wollen die die türkische Armee besiegen, denn die ist bestimmt besser trainiert als die „IS“-Kämpfer. Aber in der selben Nachricht kam dann auch der Hinweis, der „IS“ wolle die türkische Bevölkerung zur Rebellion aufrufen, damit der „Teufel Erdogan“ vom Präsidentensessel gestoßen werde.
Warum die „IS“ jetzt auch gegen Erdogan vorgeht, ihn auch als Teufel bezeichnet, das kommt wahrscheinlich daher, weil Erdogan nach dem Anschlag in der Türkei, seine Kampfjets gegen den „IS“ einsetzt, worauf seine Piloten gewartet haben, auch das Militär insbesondere.
Erdogan hätte in der Türkei noch mehr Rückhalt, wenn er die „PKK“ in Ruhe lassen würde, wenigstens vorläufig, bis das Übel „IS“ beseitigt wäre. Na ja, Erdogan ist kein Politiker , sondern nur ein Mann, der nach persönlicher Macht strebt, und der den Islam also die Gesetze der Islams in der Türkei verschärfen würde.
Die „IS“ möchte jetzt zur Revolution in der Türkei aufrufen, wie wollen sie es machen? Es wird sehr schwierig werden, denn die meisten Türken halten nichts vom „IS“ und außerdem sind sie sehr stark mit dem Westen verbunden. Viele Türken haben lange in Europa gearbeitet und sie kümmern sich kaum um die Religion, genauso wenig, wie wir uns um unsere Religion kümmern. Also über die Religion können der „IS“ die Türken nicht Revolution aufrufen.
Aber es stellt sich natürlich auch die Frage: „Wollen die Türken die „IS“ überhaupt? Ich denke die Türken wollen keine weiteren Verbrecher in ihrem Land, also Menschen, die Menschen einfach aus Lust bzw. Mordgier töten, und das natürlich unter dem Namen des Islams.Ich habe es wirklich nicht mit den Religionen, und ich betrachte Religionen sehr skeptisch, aber ich verachte die Religionen nicht, denn ich verachte auch keinen Menschen. Wenn Menschen die Religion für ihr Leben benötigen wie das Brot, um den Hunger zu stillen, dann sollen sie sich mit der Religion beschäftigen, dazu wünscht ihnen viel Erfolg und auch viel Freunde beim Studium.
Die „IS“ hat mit dem Islam nichts zu tun, sie zieht nur das aus dem Islam heraus, was sie gerne wollen und worauf sie ein Bedürfnis haben so nämlich, dass die Frauen keine Rechte und dem Manne in jeder Beziehung untertan sind. Diese Leute sprechen Recht im Namen der Gewalt, denn ihr Recht wurde nirgends niedergeschrieben, sondern es wurde von den „IS“-Leuten selbst erfunden, um morden zu können.
Das Verhalten des „IS“ stößt auch bei den Gläubigen in der Türkei auf Widerstand und Abscheu. Die Türken versuchen ihren jetzigen Präsidenten Erdogan durch eine Wahl abzusetzen und nicht durch eine Revolution. Zudem ist die Türkei im Verteidigungsbündnis der NATO fest eingebunden.
Ich denke, die derzeitigen Verluste bei des „IS“ durch die Luftangriffe durch die USA, Türkei und den Iran und durch Syrien, haben bei den Führern des „IS“ zu einer derartigen Aussage geführt. Ob die „IS“ wirklich einen eigenen Staat bilden kann, das denke ich nicht, denn die Führer des „IS“ sind viel zu großkotzig und haben Zuviel Cannabis im Kopf. Sie sollen ihr Pfeife weiter rauchen, denn Cannabis kann auch den Kopf reinigen, wenn es noch etwas zu reinigen gibt.

Freitag, 21. August 2015

Interdependenz

Interdependenz

Hier ein einfaches Beispiel. Wir haben zwei Stühle vor uns. Einer weist vier Stuhlbeine auf, die sehr fest und stabil sind, der andere hat nur zwei stabile Stuhlbeine, aber dazu noch zwei angebrochene.
Ich lasse mich auf den Stuhl mit den vier stabilen Stuhlbeinen nieder und was passiert? Eigentlich gar nichts, denn ich sitze sehr bequem auf diesem Stuhl.
Aber dann lasse ich mich auf den anderen Stuhl nieder, und was passiert mir dann? Für euch bestimmt etwas Lustiges, aber für mich nicht. Der Stuhl mit den beiden angebrochenen Stuhlbeines bricht zusammen, und ich befinde mich auf dem Boden.
Oberflächlich habe ich zwei Stühle, die ich betrachten kann, was ich auch mache, aber die zugrunde liegenden Bedingungen sind nicht gleichen, was ich aus den Erfahrungen mit den beiden Stühlen gemacht habe, denn ich habe zwei verschiedene Erfahrungen gemacht, denn einmal saß ich bequem auf dem Stuhl und das andere Mal lag ich nach dem Sitzen auf dem Boden.
Hier haben verschiedene Ursachen zusammen gespielt und so etwas nennt man im Buddhismus „Interdependenz“.
Das Wirken dieser Prinzipien des abhängigen Entstehens, der wechselseitigen Bedingtheit und Verflechtung kann man fortwährend und überall in unserer Umwelt beobachten..
Zum Beispiel: ich nehme ein Samenkorn, das zum Beispiel das Potenzial des Wachstums in sich trägt, und es auch unter bestimmten Bedingungen verwirklichen kann. Das heißt, aus diesem Samenkorn kann ein Baum, ein Busch oder ein Weinstock werden.
Ich pflanze das Samenkorn ein, es wird gewässert und bekommt anschließend die richtige Menge an Licht. Es hat jetzt die richtigen Bedingungen, aber was jetzt daraus wird, das hängt von der Art des Samenkorns ab.
Eigentlich könnte man sagen, es gibt ähnliche Entscheidungen, die wir auch im Alltag treffen müssen, und sie haben eine relative Auswirkung, sie setzen Ursachen und Bedingungen in Gang, die im Bereich der relativen Wirklichkeit unvermeidliche Konsequenzen erzeugen. Denn Entscheidungen auf der relativen Ebene sind wie Steine, wenn man sie in ein Wasser wirft, dann werden dort, an der Einwurfstelle, kleine Wellen gebildet, die sich in Form von konzentrischen Wellen ausbreiten. Fällt dieser Stein in das Fenster des Nachbarn, dann hat es eine Reihe anderer Konsequenzen.
So gründen sich, oder auch so ähnlich, die Gedanken und Vorstellungen über die eigene Person, auf vorhergehende Ursachen und Bedingungen. Aber irgendeine beliebige Anzahl von Dingen kann über die Art der relativen Erfahrung bestimmen, ohne dass dies irgendetwas an der absoluten Wirklichkeit dessen, wer man ist, ändert.
Für einen Akt der Wahrnehmung sind drei wesentliche Elemente nötig: erstens ein Reiz oder ein Stimulus also etwas Sichtbares, ein Laut, ein Geruch, ein Geschmack oder etwas, das wir berühren oder von dem wir berührt werden, zweitens ein Sinnesorgan und drittens eine Reihe Schaltsysteme im Gehirn, die die vom Sinnesorgan erhaltenen Signale strukturieren und ihnen Sinn verleihen.
Bei der visuellen Wahrnehmung eines Gegenstandes wird die aufgenommen, wird an den Thalamus weitergeleitet, und wird dort sortiert. Wenn der Gegenstand sortiert worden ist, dann wird er weitergeleitet, in eine Region die emotionale Reaktionen und Empfindungen von Schmerz und Lust verarbeiten, und hier wird auch das Urteil fallen, ob der Gegenstand etwas Gutes, Schlechtes oder Neutrales ist. Man kann dieses Gefühl auch als „Bauchgefühl“ bezeichnen.
Im Gehirn bildet sich ein Bild, das von einer Vielfalt von Faktoren abhängig ist, einschließlich unserer Umwelt, Erwartungen, früheren Erfahrungen und auch der Struktur der Gehirnschaltungen.
Die sensorischen Prozesse und alle Faktoren sind ständig wechselseitig beeinflussbar.
Man sieht nicht die absolute Wirklichkeit des Gegenstandes, sondern nur die relative Erscheinung, es ist ein konstruiertes Bild auf mentaler Ebene.
Man kann sagen, das Gehirn ist strikt biologisch gesehen, an der Gestaltung und Konditionierung der Wahrnehmung aktiv beteiligt.
Außerhalb der Grenzen des Körper gibt eine „reale Welt“ in der Objekte existieren, aber allgemein gibt es Sinneswahrnehmungen und -erfahrungen, die eine sehr direkte und unmittelbare Angelegenheit zu sein scheinen, die an ihnen beteiligten Prozesse aber weitaus subtiler und komplexer sind, als es den Anschein hat.
Die aktive Rolle des Gehirns bei den Wahrnehmungsprozessen bestimmt entscheidend über unseren normale Geisteszustand. Aber ebendiese aktive Rolle eröffnet auch denen , die sich in bestimmten mentalen Schulungspraktiken zu üben bereit sind, die Möglichkeit, seit Langem bestehende Wahrnehmungsgewohnheiten, die sich durch Jahre vorangegangener Konditionierung herausgebildet haben, allmählich zu verändern.
Durch die Umschulung des Gehirns neue neuronale Verbindungen entwickeln, die es möglich machen, nicht nur bestehende Wahrnehmungsformen zu transformieren, sondern auch über gewöhnliche mentale Zustände wie Angst, Hilflosigkeit und Schmerz hinauszugelangen und zu einer dauerhafteren Erfahrung von Glück und Frieden zu kommen.
Es wäre eine gute Nachricht für alle, die das Gefühl haben, in ihren Vorstellungen über das Leben und wie es nun mal ist, festzusitzen.
Nichts an den Gedanken, an den Erfahrungen, den Gefühlen und den Empfindungen ist so festgelegt und unveränderlich, wie es den Anschein hat. Ihre Wahrnehmungen sind nur sehr grobe Annäherungen an die wahre Natur der Dinge. Tatsache bildet das Universum, in dem wir leben, mit dem Universum in unserem Geist ein integriertes Ganzes.
Die moderne Wissenschaft kann in einem kühnen Versuch, die Wirklichkeit in objektiven, rationalen Begriffen beschreiben, um uns wieder das Gefühl für die Magie und Erhabenheit der Existenz herzustellen.

Donnerstag, 20. August 2015

Nicht sehen trennt den Menschen von den Dingen.

Nicht sehen trennt den Menschen von den Dingen.

Ich habe diese Worte oder diesen kleinen Satz zufällig in einem Geschäft für Optik gelesen, und habe mir natürlich sofort Gedanken darüber gemacht, was will Immanuel Kant uns mit diesen Worten sagen, oder was meint er mit diesem kleinen Satz?
Es sind nur acht Worte, die vor mir niedergeschrieben sind, und die ich betrachte, und über die ich nachdenke, weil ich darüber nachdenken muss, nicht nur weil mein Landsmann Kant diese Worte geschrieben hat.
Nicht sehen“, was bedeuten diese beiden Worte? Sie bedeuten, dass ich die Augen auf habe und trotzdem nicht sehe, also bin ich nicht sehen kann, obwohl ich zwei Augen habe, aber für mich persönlich gibt es keine Möglichkeit etwas zu sehen, und das bedeutet: ich bin blind.
Was heißt es, blind zu sein? Das heißt soviel, ich sehe nichts, ich kann visuell nichts erfassen. Ich lebe in einer anderen Welt, in der man nichts sieht, aber man fühlt und hört, und man richtet sich nach dem Gefühl und dem Gehör.
Es ist wirklich eine andere Welt, in der ich dann lebe. Ich kann Gegenstände fühlen und betasten, und mir den vorstellen, was es sein könnte, aber ich kann den Gegenstand nicht sehen, er ist nicht real für mich, sondern existiert nur in meiner Fantasie. So ist es mit jedem Gegenstand.
Auch wenn mir einer einen Gegenstand beschreibt, so sehe ich vor meinem inneren Auge den Gegenstand so, wie er mir beschrieben wurde, aber ist es wirklich der reale Gegenstand, der mir beschrieben wird? Oder bilde ich mir den Gegenstand selber mit meinen Gedanken, die ich über den Gegenstand habe, und ihn mir so vorstelle, wie er sein könnte?
Also Gefühl und Beschreibung bringen mir den Gegenstand nahe, aber ich bilde mir den Gegenstand selber, nach meinen Vorstellungen stelle ich ihn so hin, wie er für mich ist, wie ihn meine Fantasie ihn mir darstellt.
Das Gefühl und die Beschreibung bringen mir den Gegenstand nahe, aber sie trennen mich auch vom Gegenstand, so wie das „Nicht-Sehen“ des Gegenstandes. Denn wenn ich den Gegenstand nicht sehe, dann bin ich von ihm getrennt, denn nur die Gefühle und Beschreibungen des Gegenstandes geben mir die Möglichkeit einer Überbrückung des „Nicht-Sehens“, und trotzdem bin ich durch das Blinde oder das „Nicht-Sehen“ vom Gegenstand getrennt.
Wenn ich nicht sehen kann, dann habe ich einen erheblichen Fehler in meinem Verhalten gegenüber Menschen, die sehen können. Denn diese Menschen sehen den Gegenstand, so wie er wirklich ist, und das ist der Vorteil für den sehenden Menschen. Wenn ich nicht sehen kann, dann werde ich immer einen Menschen brauchen, der mir den Gegenstand beschreibt, oder er führt mich zum Gegenstand den ich dann befühle und mir meine eigenen Gedanken über diesen Gegenstand mache, wie er aussieht oder wie er aussehen könnte.
Wenn einer nicht sehen kann, dann wird er immer von einem Sehenden abhängig sein, besonders dann, wenn er etwas über einen Gegenstand erfahren will. Nur der Sehende kann dem Nicht-Sehenden den Gegenstand so schildern wie er ist. Der Nicht-Sehende kann allein nur den Gegenstand ertasten und fühlend und dann seine Gedanken durch durch diese den Gegenstand in seiner Fantasie so darstellen, dass der Gegenstand so ist oder sein soll, wie er ihn vor seinem inneren Auge sieht.
Nur wenn der Nicht-Sehende mit einem Sehenden gemeinsam einen Gegenstand beschreibt, was durch den Sehenden geschieht, dann wird der Nicht-Sehende vom Sehenden getrennt, denn sie haben noch die Gedanken und können diese durch die Sprache vermitteln. Ist der Nicht-Sehende alleine, dann lebt oder ist er vom Gegenstand getrennt.
Also gehen wir Sehenden auf den Nicht-Sehenden zu, wir sprechen mit ihm und wir Sehenden schildern dem Nicht-Sehenden die Umwelt, so wie sie ist, und das verbindet uns so, dass wir beide als Sehende anerkannt werden können, denn unsere Gedanken werden eins.
Auch der Sehende ist in manchen Momenten ein Nicht-Sehender, wenn er selbst die Augen schließt, dann sieht auch er nicht den Gegenstand, aber nur mit der Fantasie kann er einen Gegenstand erschaffen.
Ob uns das Sehen oder das Nicht-Sehen glücklich macht, das bestimmen wir selbst, denn in manchen Situationen wären wir froh, wenn wir manches nicht sehen würden.

Dienstag, 11. August 2015

Mit Körperempfindungen arbeiten.

Mit Körperempfindungen arbeiten.
In der zweiten Meditation besteht der Hauptaspekt darin,alles zu erfassen,was sich in unserem Körper bemerkbar macht, so die beschwerlichen Sinneseindrücke und die angenehmen Empfindungen.
Jetzt, nachdem wir mit dem Atem gearbeitet und zu einer angenehmen Sitzhaltung gefunden haben, dehnt man das Bewusstsein bzw. die Achtsamkeit auf alle körperliche Energien und Empfindungen aus.Man kann während der Meditation zu unterschiedlichen Zeiten eine Vielzahl verschiedener Empfindungen erleben, wie z.B. Leichtigkeit, Anspannung, Vergnügen, Jucken und manchmal auch Schmerz. Doch kann jede dieser Empfindungen in die Meditation einbezogen werden, und zwar mit ebenso viel Aufmerksamkeit und Respekt, wie man für den Atem zu entwickeln begonnen hat.
Wenn du still sitzt, beginnt dein Körper sich ganz natürlich zu öffnen. Im Verlauf dieses Prozesses wird man oft Dinge fühlen, die man bisher nicht bemerkt hat, weil die Geschäftigkeit des Lebens einem davon abhalten. So kann man am Anfang ungewohnte Empfindungen erleben, weil man nicht am Stillsitze gewöhnt ist. In einer tieferen Ebene wird man bisweilen eine Spannung in den Schultern verspüren oder im Kiefer, im Rücken, im Bauch oder in einem anderen Körperteil. Doch der Grund dafür ist, dass einem, wenn man still sitzt und nicht zur Ruhe kommt, die Bereiche der Anspannung, die sich im Leben ansammeln und die man mit sich herumträgt, jetzt wirklich offenbar werden.
Wenn man so dasitzt und den Atemrhythmus spürt, dann können bestimmte Körperstellen zu schmerzen beginnen oder warm werden oder sich anspannen.Hier muss man zulassen, dass dieses Öffnen des Körpers mit dem gleichen Geist von Aufmerksamkeit wahrgenommen wird, die wir dem Atem widmen.
Wenn wir in der Lage dazu sind, dann wird, was sich im Körper abspielt, nicht zu einem Problem werden, sondern zu einer tiefgreifenden Heilung, auch wenn sie schmerzhaft erscheint.
Tragen wir Spannungen in unserem Körper, was wir zum ersten Mal erleben, so offenbart man uns diese als Konflikte, Schmerzen oder Unannehmlichkeiten, die sich in unserem Körper gespeichert haben.Lassen wir diese Spannungen behutsam in unserem Bewusstsein vordringen, so wird sie sich allmählich öffnen und auflösen.Lassen wir es zu, den Körper in die Meditation einzubeziehen, so ist es von zentraler Bedeutung, dass wir alles, was in Erscheinung tritt, mit der gelichen Art von Gegenwärtigkeit oder Bewusstheit annehmen, die wir uns bei der Arbeit mit dem Atem angewöhnt haben.
Jede Energie, die während der Meditation in uns aufsteigt, sei es nun Spannung, Schmerz, Lust oder Frust, sollte mit Freundlichkeit empfangen werden.
Spürt man während der Meditation irgendeine körperliche Empfindung, dann ist es manchmal üblich, ihr leise einen Namen zu geben wie „Kribbeln, Kribbeln, Kribbeln“ oder „Spannung, Spannung, Spannung“.
Wenn man dieses tut, dann gibt man der Empfindung Raum, um sich zu öffnen, und man bemerkt auch,wie sich der Körper selbst ändert, und wie er fließen und sich bewegen möchte.
Wenn man „Jucken“ verspürt, dann soll man sich nicht an der Stelle kratzen, sondern nur sagen “Jucken, Jucken, Jucken“. Vielleicht kannst du dann das Jucken zum ersten Mal in deinen Leben annehmen und spüren, wie es sich anfühlt, und es für einige Zeit zulassen, ohne gleich zu kratzen.
Danach kann man feststellen, wie es ganz plötzlich verschwindet. Und es gilt für jede körperliche Empfindung, sei es Kälte oder Wärme, Spannung oder Schmerz.
Während des Sich-Öffnen des Körpers in der Meditation ist es wichtig, das Öffnen aufmerksam zu beobachten, nicht vom Verstand her zu entscheiden, wie es sich anfühlen sollte, denn die Meditation wird sich in der Weise öffnen, wie sich ein Blume öffnet, denn jeder Aspekt zu seiner Zeit.
Während des Sitzend wird man entdecken, dass es drei Arten von auftretenden schmerzvollen Empfindungen gibt.
Die erste Art ist ein Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt, wenn sich eine Hand anfühlt, als ob sie brennt. Es kommt daher, dass man sich in einer ungünstigen Haltung befindet, denn der Körper will nur mitteilen, dass man sich anders hinsetzen soll. Es tritt nicht oft auf, aber von Zeit zu Zeit spürt man solche Empfindungen.
Eine schmerzvolle Empfindung zweiter Art kommt daher, dass man in einer ungewohnten Körperhaltung dasitzt. Was ist passiert? Die Beine sind eingeschlafen. Diese Art von Empfindung taucht oft auf, wenn man es nicht gewohnt ist, still zu sitzen.
Es dauert gewöhnlich eine Weile, bis man sich wohlfühlt, aufrecht zu sitzen, ohne den Rücken anzulehnen. Man kann versuchen, einfach weiterhin still zu sitzen, sich mit dem Gefühl der eingeschlafenen Beine vertraut zu machen und in die Meditation einzubeziehen, und man kann lernen, auch mit einer intensiven Empfindung ruhig zu sitzen.
Hat man das Gefühl , dass man sich auf vieles gleichzeitig konzentrieren muss, dann ändert man seine Körperhaltung und kehrt auf natürliche Weise zum Atem zurück.
Man wird immer Schmerz empfinden, denn man sucht ständig nach einer Haltung, die schmerzfrei ist. Oft ist uns nicht einmal bewusst, dass wir Schmerzen haben, weil sie oft überlagert oder verdrängt werden, aber neben den Schmerzen gibt es auch noch das Empfinden von Freude und Glück.
So bauen wir Beziehungen auf, die von Mitgefühl, Zärtlichkeit, Barmherzigkeit und Verständnis geprägt sind. Wenn man seinen Körper beobachtet, dann soll man sich nicht darauf konzentrieren wie die Empfindung sein soll, sondern wie sie sich tatsächlich anfühlt.
Man soll lernen, wie sich Schmerzen anfühlen und das sie einen nicht umbringen. Aber die Meditation ist kein Kampf mit den Körperempfindungen, sondern der Körper öffnet sich, und deshalb widmet man seine Aufmerksamkeit dieser Öffnung, doch wenn es zu einem Kampf ausarten soll, dann kehrt man zum Atem zurück. Denn es kann sein, dass man zu einem späteren Zeitpunkt im Stande ist, dieser Empfindung in entspannter Weise zu widmen.
Beobachtet man die Empfindungen in seinem Körper aufmerksam, dann bemerkt man: sie verschwinden, bleiben wie sie sind oder sie verschlimmern sich. Es ist aber nicht die Aufgabe, sie zu kontrollieren, sondern man bleibt bei ihnen und man sie bewusst kommen und gehen.
Oft entzieht sich der Körper der Kontrolle und versucht, seinen eigenen Weg zu gehen. Daran erkennt man, dass man den Körper nie ganz unter Kontrolle hat. Es ist genauso, wenn man atmet, wenn das Herz schlägt und die anderen Organe arbeiten, man macht nichts, denn alles funktioniert von selbst.
Es gibt viele ungewöhnliche Körperempfindungen, die während der Meditation kommen und gehen. Man kann sich leicht fühlen, oder man hat das Gefühl, man schwebt oder man ist schwer wie ein Stein.
Es gibt Empfindungen, die anzeigen, dass der Atem durch den Körper fließt, es gibt Kälteschauer und Hitzewallungen und andere Dinge mehr. Aber man wird sich an diese Empfindungen gewöhnen, aber man kann sie nicht kontrollieren.
Körperempfindungen sind Begleiterscheinungen, die spontan auftreten, wenn sich der Körper öffnet.
Manche Menschen erleben sie gar nicht, andere häufiger. Wichtig sind nicht die Empfindungen, sondern man schafft es, einen Mittelpunkt zu finden, wo man mit einer tieferen Ebene des Seins in Verbindung gebracht wird.
Es gibt Bereiche mit Spannung und Furcht, Unbehagen und Entzücken, die man alle begegnet, aber sie sind nur ein Teil der Oberflächenschicht des Lebens. Doch wesentlich ist es, dass man unter diesen Schichten einen Ort der Sammlung und Bewusstheit findet, so das einem Kraft und Festigkeit vermittelt wird, und wo man unterstützt wird, die Wechselfälle des Lebens zu durchstehen.
Für die Meditation kann es hilfreich sein, mit Tönen umzugehen. Denn die Natur bietet Töne und Geräusche an, die bewusst zu hören sind, die man genauso aufmerksam aufnimmt wie die Körperempfindungen.
Man kann den Klang wie eine Welle empfangen, ebenso wie man den Atem wie eine Welle empfängt. Sind die Töne oder der Klang verschwunden, so kehrt man zum Atem zurück.
Bei der Meditation-Übung sitzt man aufrecht und der Körper wird entspannt vom Rückgrat getragen. Alles ist entspannt so auch die Schultern und die Hände und man fühlt sich wohl.
Der Atem wird in den Mittelpunkt der Meditation gestellt, denn man fühlt das Ein- und Ausatmen und achtet auf die Kühle. Und das ist der Mittelpunkt deiner Meditation.
Wenn man sitzt und dem Atem nachspürt, so tauchen immer starke Körperempfindungen auf, so richtet man die Aufmerksamkeit auf die Empfindungen und nicht mehr auf den Atem. Nimm die Empfindungen mit Achtsamkeit und Freundlichkeit an, und fühle so deutlich wie man es kann, und beobachte aufmerksam in entspannter Haltung ihre Veränderungen, auch wenn sie anfangs unangenehm sein sollten.
Wenn sie verschwinden, dann kehre zum Atem zurück. In der Meditation spürt man abwechselnd Atem und Körperempfinden, je wer sich in den Vordergrund schiebt, wird beachtet. Wie man auf den Atem achtet und ihn natürlich fließen lässt, so wird man auch die Empfindungen und die Energie deutlich erleben und ihnen genauso die gleiche Achtsamkeit und Freundlichkeit entgegenbringen wie dem Atem.
Wenn die Gedanken abschweifen, kehre immer zum Atem oder zum Körper zurück und sei bei ihnen im gegenwärtigen Augenblick.

Sonntag, 9. August 2015

Verbindung mit dem Atem aufnehmen.

Verbindung mit dem Atem aufnehmen.
Bevor wir mit dem Einstieg beginnen, mit dem jede spirituelle Übung beginnt, müssen wir zuerst den Körper für die Übung einrichten. Und beginnen wir in dieser Übung damit, das wir zu unserem Atem und zu unserem Körper in einer achtsamen, bewussten oder hellwachen Weise in Beziehung treten.
Wir müssen den Körper stillhalten, denn das hilft uns dabei, auch den Geist zur Ruhe zu bringen. Der erste Schritt besteht daher darin, eine stabile und zugleich angenehme Haltung zu finden, dass wir ganz in der Gegenwart sein und uns den Körper bewusst machen können.
Wichtig ist dabei, ein Gefühl von Stabilität, Bequemlichkeit und Leichtigkeit zu finden und einzunehmen. D.h., der Körper sollte bequem ruhen und kann durch einen Stuhl oder Kissen unterstützt werden, so dass man für einige Minuten still sitzen kann, ohne das dabei der Körper verspannt wird.
Man sollte gerade sitzen, würdevoll, aber nicht steif.
Beim Sitzen sollten sich die Hüften etwas höher als die Knie befinden, um eine Stabilität zu gewährleisten. Dabei sollten die Oberschenkel nach vorne zeigen, aber dabei sollte man verschiedene Höhen ausprobieren und solange, bis man eine gefunden hat, in der man wirklich sitzen kann.
Man soll darauf achten, dass der Rücken nicht steif ist, aber er sollte aufrecht sein, sodass man leicht und unbeschwert atmen kann, und so dass die Energie frei durch einem hindurch fließt. Aber eine aufrechte Haltung hilft auch dann, wenn man hellwach bleiben soll oder möchte. Bei einer krumme Haltung besteht die Gefahr, dass man schnell einschläft. Aber der Schlaf gehört nicht zur Meditation.
Hat man eine bequeme Haltung gefunden, in der man aufrecht , aber nicht steif sitzen kann, so lässt man seine Schultern hängen und legt seine Hände dorthin, wo sie bequem ruhen können.
Man legt die Hände gewöhnlich in den Schoß oder auf die Knie, weil dadurch die Schultern locker, die Brust offen und der Bauch entspannt bleiben.
Man soll verschiedene Haltungen ausprobieren, bis man die gefunden hat, die zu einem passt.
Aber Meditieren bedeutet nicht, dass man mit sich selbst kämpft, nur weil sich durch einen Teil der Haltung unwohl fühlt, sondern man muss die Unbequemlichkeit so verändern, dass das Unwohlsein behoben ist.
Als Nächstes schließt man seine Augen, aber wenn man sie ein wenig auflassen will, dann richtet man seinen Blick auf den Boden und schaut nicht im Zimmer umher.
Hat man die Haltung gefunden, dann bringt man die Aufmerksamkeit ganz in die Gegenwart. Dann muss man sich seiner Umgebung bewusst sein, aber auch der Geräusche um einen herum. Auch muss man sich bewusst sein, wie sich der eigene Körper anfühlt, achte dabei auf die körperlichen Empfindungen und möglichen Spannungen. Dabei atmet man ein paar Mal tief ein und aus und entspannt sich dabei.
Dann achte auf die Bewegungen im Verstand und in den Gefühlen, d.h., in den Gedanken, Emotionen, Erwartungen und Erinnerungen. Denn jetzt ist es an der Zeit, dass man lernt, sich zu sammeln.
In diesr ersten Meditation wollen wir die natürliche Bewegung des Atems dazu nutzen, uns darin zu üben, die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu lenken.
Nimmt man Verbindung mit dem Atem auf, so muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass man atmet, genauer gesagt, dass das Atmen geschieht.Doch das Ziel der Meditation ist es, den Atem zu erfahren, ohne ihn zu lenken oder zu verändern, und dabei muss man sich einfach gewahr werden, wie der Atem sich selbst in seinem ganz eigenen Rhythmus atmet.
Den Atme empfindet man in vielerlei Hinsicht wie Kitzeln im Nasenrachenraum oder Heben in der Brust. Man sollte durch die Nase atmen
Doch die Achtsamkeit-Meditation ist keine Atemübung, vielmehr ist sie eine Übung, die die Aufmerksamkeit schulen soll, ganz in der Gegenwart zu bleiben. Egal wie man den Atem empfindet, ist es in Ordnung.
Was man bei Beginn der Meditation bemerkt, ist das ständige Abschweifen der Gedanken. Es ist tatsächlich die erste Einsicht bei der Vipassana-Meditation, und man bezeichnet sie als „den Wasserfall sehen“. Man kann seinem Verstand sagen, bleibe beim Atmen, doch wird er sich daran halten? Ich denke, die meiste Zeit nicht.
Stattdessen wird an ihn dabei erwischen, was er nach der Beendigung der Meditation wieder plant. Aber jedes Mal, wenn man ihn dabei ertappt, wie er abschweift, dann kann man ihn zum Atem zurückholen, doch nur für etwa drei Atemzüge, dann schweift er wieder ab und geht anderen Dingen nach.
Wenn man dem Atem folgt, dann beginnt man, die ständigen inneren Bewegungen und Zwiegespräche des Verstandes zu erkennen.
Wie kann man den Verstand erziehen? Es gibt bei der Meditation die wichtige Anweisung, dass man jedes Mal, wenn einem bewusst wird, dass man sich in Gedanken, Planungen oder Erinnerungen verliert, die Gedanken einfach loslässt und zum Atem zurückkehrt., und dann spüre das Einatmen und das Ausatmen.
Die Meditation soll behilflich sein,bewusst den Atem zu erfahren, und dann mit Aufmerksamkeit dabeibleiben.
Wenn man mit der Meditation-Praxis beginnt, dann benötigt man Zeit für das Üben, denn um ein kontemplatives Leben zu führen bedarf es einer Tasse voller Verständnis, ein Fass voller Liebe und ein Ozean voller Geduld. Und zu dieser Geduld gehört die Bereitwilligkeit immer und immer wieder in den gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.
Man kann die Unordnung, die der verstand hin und wieder hinterlässt, ebenfalls in Ordnung bringen und wieder zum Atem zurückkehren.
Die eigentliche Meditation-Übung besteht darin, sich laufend bewusst zu werden, das man abschweift, und dann wieder die Aufmerksamkeit zum Atem sowie Körper und Geist gemeinsam in die Gegenwart zurückzubringen.
Wenn man das immer und immer tut, wird die Meditation-Übung dir beibringen, wie du ganz im Hier und Jetzt bleiben kannst, unabhängig davon, wo du dich gerade befindest.
Wenn man merkt, dass bewertende Gedanken auftauchen wie: „ich kann das nicht“ oder „ich mache das nicht richtig“ und man beginnst sich deswegen Vorwürfe zu machen, dann ist dies keine Hilfe. Man nimmt dann den Atem auf und versucht für die weiteren Atemzüge in der Gegenwart zu bleiben. Und es ist so einfach, denn nach und nach wird man langsam mit seinem Atem in Verbindung kommen.
Wenn man mit der Atmung beginnt, dann muss die Atmung entspannt erfolgen, der Atem muss locker fließen. Ist einmal das Gefühl da, die Atmung sei angespannt, dann lass es einfach da sein, ohne Verstand und Herz damit zu belasten.Es gibt manchmal Leute, die bemerken plötzlich, dass ihr Atmen schwächlich geworden ist, und sie fragen dann nach, ob sie mehr oder schneller atmen müssen.Aber es geht nicht darum, sondern die Übung besteht darin, die Aufmerksamkeit zu verfeinern, so dass man viel besser auf das lauschen kann, was sich von der Natur im eigenen Körper abspielt.
Wenn man das Gefühl hat, dass der Atem schwach geworden sei, dann soll man versuchen, die Aufmerksamkeit an diesen leichten Atem anzupassen, und dabei auf seinen Anfang, sein Ende und den Abstand zwischen zwei Atemzügen zu achten, damit einem bewusst wird, wie sich der Atem im Körper bewegt.
Aber es gibt noch andere allgemeine Erfahrungen, die dem Menschen auffallen, dass der Verstand binnen weniger Minuten hundert oder tausend Mal abschweift. Aber das ist ganz natürlich, dass der Verstand spazieren geht, er hat das sein ganzes Leben lang getan, und das ist ein Teil dessen, was jeder Verstand macht.
Die Kunst der Meditation besteht darin zuerkennen, wann der Verstand sich auf Wanderschaft begibt, und dann zum Atem zurückzukehren.
Aber es spielt keine Rolle, wie oft der Verstand abschweift, solange man ihn immer wieder zum Atem zurückbringt.
In gewissem Sinne ist die Meditation eine erinnernde Betrachtung bzw. Selbstbetrachtung. Es ist ein Prozess des Aufwachens, des Im-Atem-gegenwärtig-Seins und dann ein Vergessen.
Manche Menschen vergessen sich, indem sie eine Fülle von Gedanken entwickeln, seien es schöpferische Ideen, Problemlösungen, Erinnerungen oder was auch immer.
Sie wachen nach einer Weile auf und bemerken, dass die Gedanken abgewandert sind, kommen wieder zu sich und sagen:“Oh, ja, ich bin beim Meditieren.“ Und sie stellen ihre Aufmerksamkeit wieder her.
Doch ein Teil dieses Prozesses besteht darin, dass man diese Fähigkeit zu erwachen aufrechterhält bzw. verstärkt.
In dem Augenblick, wo du aufwachst, erinnerst du dich daran, wieder gegenwärtig zu sein.
Dann bin ich bereit, den Atem zu spüren, ich bin bereit, darauf zu achten, was sich in diesem Augenblick abspielt und wie ich meinen Körper erlebe.
Wenn du das tust, wirst du allmählich immer länger ganz gegenwärtig sein können, und das wird immer öfter geschehen, bis du schließlich anfängst, immer mehr in der Gegenwart zu leben und immer weniger an einem Ort des Vergessens oder der Phantasie oder der Erinnerung.
Es ist keineswegs so, dass Planungen und Erinnerungen etwas Schlechtes sind, wir wären ohne sie nicht in der Lage zu leben,aber sie nehmen oftmals 95 Prozent unseres ganzen Lebens in Anspruch.
Wir können um einiges erfüllter leben, wenn wir nicht so viel denken würden.

Mittwoch, 5. August 2015

Vater stürzt mit Kindern in die Tiefe.

Vater stürzt mit Kindern in die Tiefe.
Vor einigen Tagen veröffentlichten die Medien, dass sich ein Vater mit seinen beiden kleinen Kindern von einer Eisenbahnbrücke, aus 100 Metern, in den Tod gestürzt haben soll. Bisher konnte man nur feststellen, dass der Vater vor dem Sprung seine Kinder mit einem Messer attackiert haben soll, ob die Verletzungen bei den Kindern erheblich waren, konnte man leider nicht in Erfahrung bringen, bis jetzt noch nicht.
Trotz aller Spekulationen über die ganzen Hintergründe dieser tat, weiß man noch nicht sehr viel, und man kennt die eigentliche Ursache noch nicht.
Soviel man weiß, sollen die Eltern geschieden sein, der Vater soll etwa 36 Jahre alt sein. Ob bei Vater eine Psychose vorliegt, das ist auch nicht bekannt sowie es jetzt noch aussieht, soll es sich um eine Tat handeln, die spontan vollzogen wurde. Ob das so stimmt, werden die weiteren Untersuchungen bestätigen oder auch nicht.
Es ist eine Tat, die bei vielen Menschen auf Ungläubigkeit stoßen wird, denn welcher Vater nimmt seine beiden jungen Kinder mit in den Tod. Auch ich sehe in dieser Art von Selbsttötung keinen eigentlichen Sinn, denn wenn man sich töten will, dann macht man es selbst ohne andere Leute oder Menschen in diesen Prozess als Beteiligte miteinzubeziehen. Denn die anderen Menschen haben mit der Selbsttötung nichts zu tun, daran sollte man immer denken, aber Kinder in diesen Prozess als Beteiligte miteinzubeziehen ist etwas sehr Schreckliches, denn man muss daran denken, dass es die eigenen Kinder sind, die man mit in den Tod nimmt. Es sind junge Menschen, die noch das leben vor sich haben, und die sehr gerne leben und voller Freude an diesem Leben teilnehmen, und wie kann man diesen jungen Menschen das leben auf diese Art und Weise nehmen.
Warum der Vater die beiden Kinder mit in den Tod genommen hat, darüber kann man wirklich nur spekulieren, denn es gibt wahrscheinlich keine schriftlichen Hinweise durch den Vater.
Manche Väter nehmen die Kinder mit in den Tod, um sich an die geschiedene Ehefrau zu rächen, also Rache auszuüben. Diese Art von Rache ist die gängige Art, die die meisten Väter auch ausüben, denn sie sind im Glauben, dadurch die Frau psychisch besser zu treffen. Aber umgekehrt ist es das Gleiche, wenn eine Mutter den Tod durch die eigene Hand nehmen will, dann wird sie auch die Kinder mitnehmen, weil sie selbst vermutet, so den Mann psychisch treffen zu können.
Der Selbstmord mit der Mitnahme von Kindern in den Tod hat immer einen üblen Beigeschmack, denn auch mir schmeckt er nicht. Wenn ich Selbstmord begehen will, dann mache ich es mit meinem eigenen Körper, aber lasse andere Menschen aus dem Spiel. Die anderen Menschen haben mit dem eigenen Selbstmord oder mit der eigenen Selbsttötung nichts zu tun.
Aber auch der Sturz von der Brücke in den Tod wird gedanklich bald vorüber sein, denn wir Menschen vergessen schnell.
Ich bedaure die beiden Kinder, aber ich bedaure nicht die beiden Erwachsenen, denn die hätten es verhindern können.