Mittwoch, 9. November 2016

Verbindung mit dem Atem aufnehmen

Verbindung mit dem Atem aufnehmen
In der ersten Meditation nehme ich Verbindung mit dem Atem auf, aber bevor ich damit beginne bzw. mit der spirituellen Übung anfange, werde ich erst einmal meinen Körper einrichten. In dieser Übung will ich damit beginnen, dass ich zu meinem Atem und zu meinem Körper in einer achtsamen, bewussten oder hellwachen Weise in Beziehung trete.
Halte ich meinen Körper still, so hilft es mir, auch meinen Geist zur Ruhe zu bringen, denn der erste Schritt besteht darin, eine stabile und zugleich angenehme Haltung zu finden, so dass ich in der Gegenwart sein und mir den Körper bewusst machen kann. Ich kann mich auf ein Kissen oder einen Stuhl setzen, jedoch wichtig ist es, dass ich das Gefühl von Stabilität, Bequemlichkeit und Leichtigkeit habe. Der Körper soll bequem ruhen, und er wird von einem Kissen oder einem Stuhl unterstützt, denn dann bin ich in der Lage, einige Minuten still zu sitzen, ohne den Körper zu verspannen, jedoch ich muss gerade sitzen, würdevoll, aber nicht nicht steif.
Sitze ich auf dem Kissen, so muss die Hüfte höher sein als die Knie, damit die Stabilität gewährleistet ist, aber die Oberschenkel zeigen nach unten.Ich probiere verschiedene Höhen aus, um die Höhe zu finden, in der ich wirklich bequem sitzen kann. Aber immer muss ich darauf achten, dass mein Rücken nicht steif ist, sondern aufrecht, damit ich leicht und unbeschwert atmen kann, denn die Energie muss frei durch mich hindurchfließen. Und eine aufrechte Haltung hilft mir auch, dass ich hellwach bleibe, denn eine krumme Haltung führt sehr schnell dazu, dass ich bei der Meditation einschlafe. Obwohl ein Schlaf etwas Wundervolles sein kann, aber der Schlaf hat in der Meditation nichts zu suchen.
Habe ich eine bequeme Haltung gefunden, in der ich steif sitze, lasse ich die Schultern hängen, lege die Hände dorthin, wo sie bequem ruhen können. Die Hände leg ich gewöhnlich in den Schoß oder auf die Knie, denn dann können die Schulter locker, die Brust und der Bauch entspannt bleiben. Und so probiere ich verschiedene Haltungen aus, bis ich eine passende gefunden habe. Meditieren bedeutet für mich nicht, dass ich mit mir selbst kämpfe, und wenn ich mich unwohl fühle, dann verändere ich meine Haltung so, dass ich wieder bequem sitze oder stehe.
So schließe ich als nächstes meine Augen, und wenn ich sie ein wenig auflassen will, dann richte ich den Blick nach unten auf den Boden, aber schaue nicht im Zimmer umher.
Ich bringe die Aufmerksamkeit jetzt in die Gegenwart, und ich werde meiner Umgebung und den Geräuschen um mich herum bewusst. Und so mache ich mir bewusst, wie sich ein Körper anfühlt, ich achte auf die körperlichen Empfindungen und auf mögliche Spannungen. Dann atme ich ein paar Mal tief ein und aus und entspanne mich. Dabei achte ich auf die Bewegungen in meinem Verstand und meinen Gefühlen, so auch in meinen Gedanken, Emotionen, Erwartungen und Erinnerungen, und es ist jetzt an der Zeit, dass ich lerne, mich zu versammeln.
In der ersten Meditation benutze ich die natürlichen Bewegungen meines Atems und übe mich darin, die Aufmerksamkeit auf die Gegenwart zu lenken. Dabei wird mir die Tatsache bewusst, dass ich atme, bzw. dass das Atmen geschieht.Es ist das ziel der Meditation, den Atem zu erfahren, ohne ihn zu lenken oder zu verändern, aber dabei gewahr zu werden, wie der Atem selbst in seinem eigenen Rhythmus atmet Die Achtsamkeits-Meditation ist keine Atemübung, sondern sie ist eine Übung die meine Aufmerksamkeit schult, um ganz in der Gegenwart zu bleiben wie auch immer ich den Atem empfinde, er ist in Ordnung.
Was ich während der Meditation bemerken werde, ist das ständige Abschweifen der Gedanken, aber das ist die erste Einsicht in die Vipassana-Meditation und das bezeichnet man als „den Wasserfall sehen“. Ich kann meinem verstand sagen, dass er beim Atmen bleiben soll, aber macht er das? Die meiste Zeit nicht, denn ich werde ihn erwischen wie er plant, was er nach der Beendigung der Meditation macht. Immer wenn ich ihn dabei ertappe, dass er abschweift, dann führe ich ihn zum Atem zurück, aber nur für einige Atemzüge, danach macht er sich wieder davon und beschäftigt sich mit etwas anderem. Folge ich dem Atem, dann erkenne die ständigen inneren Bewegungen und Zwiegespräche des Verstandes.
Jetzt frage ich mich: wie kann ich meinen Verstand erziehen? Bei der Meditation ist es die erste und wichtigste Anweisung, wenn ich mich in Gedanken, Planungen oder Erinnerungen verloren habe, dass ich die Gedanken einfach loslasse und mich zum Atem zurückziehe, und so spüre ich das nächste Ein- und Ausatmen. Die Meditation soll mir helfen, den Atem bewusst zu erfahren, um dann mit der Aufmerksamkeit dabeizubleiben.
Beginne ich mit dieser Sitzung meine erste Meditationspraxis, so ist es dann genau wie beim Beginn irgendeiner anderen Kunst. Auch für die Meditation als Kunst bedarf es einige Zeit der Übung. Um ein Leben zu führen, dazu bedarf es eine Tasse voller Verständnis, ein Fass voller Liebe und ein Ozean voller Geduld. Und zu dieser Geduld gehört die Bereitwilligkeit, immer und immer wieder in den gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.
Erziehe ich den verstand, so kann ich auch die Unordnung wieder in Ordnung bringen und zum Atem zurückkehren. Aber die eigentliche Meditationsübung besteht darin, sich laufend bewusst zu werden, dass ich abschweife, und dann die Aufmerksamkeit wieder zum Atem sowie Körper und Geist gemeinsam in die Gegenwart zurückzubringen. Wenn ich das immer und immer mache, wird mir die Meditationsübung beibringen, wie ich im Hier und Jetzt bleiben kann, unabhängig davon, wo ich mich gerade befinde.
Wenn ich bemerke, dass bewertende Gedanken wie „ich kann es nicht“ auftauchen, dann sind Vorwürfe, die ich mir deshalb mache, keine echte Hilfe, und dann versuche ich mit einem weiteren Atemzug in der Gegenwart zu bleiben. Und so komme ich nach und nach langsam mit meinem Atem in Verbindung.
Tauchen in der ersten Meditation Fragen auf, so hängen diese Fragen mit dem Atem zusammen, aber sie haben alle eine unterschiedliche Beschaffenheit. Es gibt Menschen, die das Gefühl haben, ihr Atem sei angespannt, es sei eine unnatürliche Atmung, nur weil sie die Aufmerksamkeit darauf richten. Und diese Erfahrung ist sehr häufig, aber es ist wichtig, sich zu entspannen und zu versuchen, den Atem locker fließen zu lassen. Ist dann immer noch ein Gefühl von Anspannung vorhanden, so lasse ich es einfach da, ohne den Verstand und das Herz zu belasten.
Wenn die Leute merken, dass ihr Atem zu schwach sei oder wird, und sie fragen, ob sie ihn beschleunigen oder verstärken sollen, damit sie ihn besser spüren. Doch der Sinn der Übung besteht darin, die Aufmerksamkeit zu verfeinern, damit ich besser auf das lauschen kann, was sich von Natur in meinem Körper abspielt. Habe ich das Gefühl, mein Atem sei schwach, dann versuche ich, die Aufmerksamkeit an diesen schwachen Atem anzupassen und auf seinen Anfang, sein Ende und den Abstand zwischen zwei Atemzüge zu achten, damit mir bewusst wird, wie der Atem meinen Körper bewegt.
Eine andere Erfahrung, die mir auffällt ist es, dass mein Verstand binnen von Minuten hundert oder tausend Mal abschweift. Aber es ist ganz natürlich, dass der Verstand spazieren geht, er hat es mein ganzes Leben lang getan. Doch die Kunst der Meditation besteht darin zu erkennen, wann sich mein Verstand auf Wanderschaft begibt, und dann zum Atem zurückkehrt. Es ist egal, wie oft mein Verstand abschweift, solange ich ihn zum Atem wieder zurückbringe.
Die Meditation ist in einem gewissen Sinne eine erinnernde Betrachtung bzw. Selbstbetrachtung. Es ist ein Prozess des Aufwachens, des Im-Atem-gegenwärtig-Seins und darum ein Vergessen. Es gib Menschen, die eine Fülle von Gedanken entwickeln, ob schöpferische Ideen, Problemlösungen, Erinnerungen oder was auch immer. Nach einer Weile wache ich auf und bemerke, dass die Gedanken gewandert sind, und ich komme zu mir und denke: „ich bin beim Meditieren.“ Und ich stelle meine Aufmerksamkeit wieder her. Wenn ich schlafe, und ich mich vergessen habe, dann gibt es nicht viel, was ich tun kann. Aber in dem Augenblick, wo ich aufwache, erinnere ich mich daran, dass ich wieder gegenwärtig bin. Ich kann zu mir selbst sagen: „Ich bin bereit, den Atem zu spüren, ich bin bereit darauf zu achten, was sich in diesem Augenblick abspielt und wie ich meinen Körper erlebe.“
Wenn ich das tue, werde ich allmählich länger gegenwärtig sein können und es wird oft geschehen, bis ich anfange mehr in die Gegenwart zu leben und weniger an einem Ort der vergessenheit oder der Phantasie oder der Erinnerung.
Es ist nicht so, dass Planungen und Erinnerungen etwas Schlechtes sind, denn ohne sie würde ich nicht in der Lage, zu leben, wenn ich nicht soviel denken würde.


Präsidentschaftswahlen in der USA

Präsidentschaftswahlen in der USA
Die Präsidentschaftswahlen sind heute Nacht in den USA zu Ende gegangen, und einer hat das Rennen um dieses Amt gemacht, und die andere hat die Wahl verloren, d.h. Donald Trump ist der neue USA-Präsident, und er wird sein Amt im Januar 2017 antreten.
Heute Morgen hörte ich in allen Nachrichten, es sei ein Schock auch für die Deutschen gewesen, als die Wahl von Trump bestätigt wurde, aber wo soll der Schock sein? Es war eine offizielle Wahl , also ein Präsidentschaftswahl, zu der sich Männer und Frauen aufstellen ließen, um zu Präsidentinnen oder Präsident gewählt zu werden. Diese Frauen und Männer wurden vom amerikanischen Volk aufgestellt, weil es Amerikaner sind, und die ein Anrecht auf die Wahl zum Präsidenten haben. Wie dieser ganze Wahlverlauf verlaufen ist, darüber kann man sich streiten, aber ich sage immer, jede Wahl ist ein schmutziger Wahlgang, weil dann immer schmutzige Wäsche gewaschen wird. So war auch bei diesem Wahlkampf in der USA. Ob noch ausländische Geheimdienste mitgemischt, darüber möchte ich lieber nichts sagen, denn der Wahlkampf ist vorbei, und ich möchte jetzt keine weitere schmutzige Wäsche in diesem Bericht darlegen.
Wie sich Trump machen wird, ob er ein Präsident aller Amerikaner wird, das glaube ich nicht, denn auch die anderen Präsidenten waren auch nicht die Präsidenten aller Amerikaner.
Während des Wahlkampfes hat Trump viele reden gehalten, deren Inhalt einen erheblichen Unsinn erhielt, aber ob er das, was er sagte, auch verwirklichen will, das denke ich nicht, denn er viele Leute in seiner Regierungsmannschaft auch Republikaner im Kongress, die ihn wieder in die Richtung des normalen Denkens bringen werden.
Wie Trump wirklich als Präsident sein wird, das kann jetzt keiner beantworten, darum muss man erst einmal abwarten, bis er dieses Amt antritt, und dann wird man mit der Zeit erkennen, ob er ein guter oder schlechter Präsident ist.
Mir selbst haben seine sprachlichen Äußerungen während des Wahlkampfes auch nicht gefallen, aber ich habe mir nur gedacht, soll er nur reden, wenn er Präsident sein sollte, dann wird sein Reden und auch sein verhalten anders sein.

Samstag, 5. November 2016

Nutzen des Meditationsweges

Nutzen des Meditationsweges
Ein schönes Symbolbild für die Meditation ist ein Poster auf dem ich einen Menschen sehe, der einbeinig auf einem Surfbrett eine riesige Welle hinuntergleitet. Unten auf dem Poster steht zu lesen: „Du kannst die Welle nicht anhalten, aber du kannst lernen, auf ihr zu surfen.“Das Poster hat den Kerngehalt des Meditationsweges erfasst: es zeigt, wie ich Achtsamkeit in die reale Welt bringen kann, die volle Sinnesreize, voller Gefühle und Veränderung ist.
Die Achtsamkeitsmeditation bezieht sich nicht auf einen Geisteszustand, weil es letzten Endes unmöglich ist, auf Dauer irgendeinen beizubehalten.
In der Meditation übe ich, jeden Moment mit meinem Bewusstsein gegenwärtig zu sein, mit Offenheit im Herzen und mit klarem Verständnis. Die Meditation hilft mir dabei zu lernen, wie ich offener bleibe, und wie ich von ganzem Herzen liebe, und wie ich diese Liebe ohne Scheu zum Ausdruck bringe. Wenn ich Schwierigkeiten habe, so kann die Meditation mir Möglichkeiten zeigen, wie ich weniger Angst vor Veränderungen sowohl Freuden wie Leiden habe. Meditation hilft mir: richtig lieben zu lernen, indem ich entdecke, dass ich meinen Geist öffnen kann.
Die meditative Bewusstheit mindert Spannungen und heilt den Körper. Die Meditation beruhigt den Geist und öffnet behutsam das Herz und festigt die Spiritualität, und sie hilft mir zu lernen, wie ich erfüllter in die gegenwärtige Realität lebe und meine Mitmenschen und besser die Welt verstehe. Über ich die Achtsamkeit, so werde ich gegenwärtiger, und ich lerne, ganz da zu sein, wo ich bin. Denn mit der Aufmerksamkeit im gegenwärtigen Augenblick zu sein, ist das Einzige, was Sinn macht, und wenn ich den Augenblick verstreichen lasse, dann wird er vergangen sein.
Auf diese Weise hilft mir die Meditation, meine tiefsten Wünsche zu erfüllen, meinen inneren Frieden und mein Glück zu entdecken und ein Gefühl für die Einheit des Lebens zu bekommen. Dadurch bin ich in der Lage, zu verstehen, wie ich bin, und das Leben, in das ich hineingeboren bin, mit Weisheit zu leben. Die Meditation hilft mir auch herauszufinden, worum es im Ablauf des Lebens und Sterbens geht. Aber was ich dazu benötige, ist das Üben von Achtsamkeit und Bewusstheit, um mein Gefühl für die innere Ruhe voranzubringen und schließlich alles, was in mir und um mir herum ist, zu verstehen und daraus lernen kann. Die Meditation ist nicht einfach, so dass sie leicht vollbracht werden kann. Die geistige Einstellung, die ich für die Meditation mitbringen muss: ist Offenheit, Entdeckerfreude und Verständnis. Zu sitzen, zu gehen und mich darin zu üben, meine Aufmerksamkeit immer wieder auf den gegenwärtigen Augenblick zu lenken, und auzu lernen, mich achtsam und auf ausgeglichener Weise zu konzentrieren, und meinen Atem, meinen Körper, meine Gefühle und meinen Verstand zu beobachten. Die Muster im Körper und Geist erkennen zu lernen, die ein Leid verursachen, um zu entdecken, wie man das Leid auflösen kann.
Ich kann auch lernen, wie ich zu meinem eigenen und dem Leben anderer Menschen eine Beziehung aufbauen, die von liebevoller Güte und tiefem Verständnis und Mitgefühl geprägt ist.

Freitag, 4. November 2016

Warum meditiere ich?

Warum meditiere ich?
Heute stelle ich in meinem Aufsatz eine Geschichte von Buddha hinein, die sich ereignete, als er seine Erleuchtung erlangte. Nach der Erlangung seiner Erleuchtung machte sich Buddha auf den Weg zu einer Wanderung. Buddha ging auf einer staubigen Landstraße entlang, als er einen Wanderer begegnete, der Buddha ansprach, denn dieser sah in Buddha einen schönen Yogi mit einer bemerkenswerten Ausstrahlung.
Du bist sehr außergewöhnlich,“ sagte der Wanderer. „was bist du? Eine Art Engel oder Deva? Offensichtlich bist du kein Mensch?“ „Nein,“ sagte Buddha. „Bist du vielleicht eine Art Gott?“ „Nein,“ sagte Buddha. „Bist du ein Hexenmeister oder ein Zauberer?“ „Nein,“ sagte Buddha. „Dann bist du doch ein Mensch?“ „Nein,“ erwiderte Buddha. „Was bist du dann?“ Buddha antwortete: „Ich bin erwacht.“
Diese drei Worte „Ich bin erwacht“ um schreiben den Kern aller buddhistischen Lehren, und als Buddha wird jemand bezeichnet, der erwacht ist. Was bedeutet es, ein Buddha zu sein? Es bedeutet: jemand zu sein, der zur wahren Natur von leben und Tod erwacht ist, und inmitten der Welt sein Mitgefühl erweckt und befreit hat.
Die Praxis der Meditation verlangt nicht von mir, dass ich Buddhist oder ein Meditation versunkener oder spiritueller Mensch werde, sondern die Meditation lädt mich ein, dass ich zu meinen eigenen Fähigkeiten erwache, und sie in Anspruch nehme, um achtsamer, gegenwärtiger, mitfühlender und wacher zu sein, denn das muss ich lernen, wenn ich meditiere, denn Achtsamkeit hilft mir bei vielen Gelegenheiten, so auch beim Spaziergang am Meer, wenn ich dem Leben lausche, das mich umgibt. Denn wach und gegenwärtig zu sein, ist eine Kunst.
Aber zu was soll ich erwachen? Ich erwache zu dem, was die Buddhisten Dharma nennen, und das bezieht sich auf die universellen Wahrheiten: auf die Gesetze des Universums und die Lehren, die es beschreiben, und das Dharma kann sich augenblicklich enthüllen denn es ist die Weisheit, die immer gegenwärtig ist und darauf wartet, entdeckt zu werden.
Das ist etwas anderes, als darauf zu warten, dass ein Gott in Glanz und Gloria vom Himmel herabsteigt oder als spirituelle und übersinnliche Erfahrung erscheint. Doch das Dharma ist die Weisheit, zu der ich erwache, es ist die Wahrheit, die dort ist, wo ich bin, wenn ich mich von meinen Fantasien und Erinnerungen löse und mich auf die Wirklichkeit der Gegenwart einlasse, und wenn ich das tue und aufmerksam bin, dann erkenne ich die Merkmale des Dharma in dem Leben, das ich lebe.
Die ersten Merkmale des Dharma, die sich in der Meditation enthüllen, sind Unbeständigkeit und Unsicherheit. In der buddhistischen Sutra heißt es:“So sollst du denken, über diese flüchtige Welt.“ Je ruhiger ich sitze und je genauer ich beobachte, desto deutlicher wird mir, dass sich alles, was ich sehe, sich in einem Zustand der Veränderung befindet. Alles was ich erlebe, erscheint mir gewöhnlich als beständig wie meine Persönlichkeit, meine Umwelt, meine Gefühle und meine Gedanken im Kopf. Alles im Leben ist nicht für lange Zeit beständig oder unverändert, dazu brauche ich nicht ein Meister der Meditation zu sein, um das zu erkennen, dass alles im Wandel begriffen ist. Gab es nichts in meinem Leben, was gleich geblieben ist.
Zum zweiten Gesetz des Dharma, wenn ich Dinge haben will, die unverändert bleiben und mich daran festklammere, so erlebe ich eine Enttäuschung und werde leiden. Es ist der lauf der Welt. Bleibe ich darauf bestehen, dass es so bleibt, wie es ist, dann wird es mir Leid und Enttäuschung einbringen, weil das Leben ein Fluss ist, und es ändert sich alles.
Wenn ich die gesetzt des Lebens anerkenne, dass die Dinge unbeständig sind und dass Anhaftung Leid verursacht, dann fühle ich, dass es einen anderen Weg geben muss. Dieser Weg wird als Unsicherheitsweisheit bezeichnet. Es ist eine Fähigkeit, zu erkennen, mit den Veränderungen zu fließen, dass sich alles im Wandlungsprozess befindet und sich entspannt in die Ungewissheit zu fügen. Die Meditation lehrt mir, loszulassen und in der Mitte zu bleiben. Die klügere Art zu leben ist die, entspannen und loszulassen. In der Meditation schenke ich meinem Körper eine sorgsame und respektvolle Beobachtung.
Frage ich nach der Natur des Körpers, so stelle ich fest: er wächst, altert, wird gelegentlich krank und stirbt am Ende. Bei der Meditation empfinde ich den Zustand des Körpers: die Entspannungen das Maß der Ermüdung und Energie. Zeitweise fühle ich mich in meinem Krper wohl, aber manchmal auch unwohl, dann bin ich ruhig, aber dann wieder rastlos, dann verändert der Körper sich von selbst, ohne sich um mich zu kümmern. Das Gleiche gilt für meinen Geist und mein Herz. Je länger ich meditiere, umso mehr Weisheit erwächst mir, und ich erkenne, dass mein Herz die Fähigkeit hat: allgegenwärtig zu sein, voller und freier mit dem zu leben, und ich erkenne, dass alles früher und später verschwindet.
Ich meditiere, um zur Erkenntnis der Lebensgesetze zu erwachen. Ich erwache, weil ich die Aufmerksamkeit von meinen Gedanken und Ideen abziehe und sie auf meinen Körper und meine Empfindungen lenke, und ich verstehe, wie mein Körper und mein Geist funktionieren, und so nehme ich eine weisere Beziehung zu ihnen auf. Der Kern des inneren Übungsweges ist das Lauschen und Achten auf das Umfeld, auf meinen Körper, meinen Geist, mein Herz und auf die Welt. Es wird als Achtsamkeit bezeichnet, es ist eine sorgsame und respektvolle Aufmerksamkeit.
Die Aufmerksamkeit, die ich durch die Meditation erlerne, ist hilfreich. Durch Aufmerksamkeit kann ich lernen, auf meine Gefühle zu achten.
In der Meditation entdecke ich eine natürliche, offenherzige und nicht bewertende Bewusstheit für meinen Körper und meine Gefühle. Ich sehe die Welt so, wie sie ist. Und im Verlauf des Prozesses begreife ich, wie ich zu allem, was ist, mitfühlend, gütig und weise eine Beziehung herstellen kann.


Mittwoch, 2. November 2016

Meditation

Meditation
In den besten buddhistischen Klöstern finde ich die wesentlichen Übungen und Lehren, die auch dem Westen zugänglich sind. In diesen Klöstern werde ich mit den einfachsten und am weitesten verbreiteten Meditationsübungen bekannt gemacht, aber ins besondere mit den Übungen der Achtsamkeit und liebevollen Güte.
Aber der Zwecks dieses Unterfangens ist es nicht, dass ich jetzt Buddhist werde oder fernöstliche Zeremonien bzw. rituelle Verbeugungen erlerne, nein, es geht darum, dass ich erlerne: wie ich meditiere und im täglichen Leben davon profitiere. Nehme ich mir die Zeit, um zur Ruhe zu kommen, und das kann jeder Mensch, so spüre ich, dass ich mein Leben mitfühlender und wachsamer leben könnte. Doch was bedeutet meditieren? Meditieren bedeutet, dass ich meine inneren Fähigkeiten fördere und sie in meinem Leben zum Ausdruck bringe.
Aber es gibt viele brauchbare Formen von Meditationsübungen, und im Grunde genommen ist es jede, die mir hilft, für meinen Körper, meine Sinne und mein Herz achtsamer und bewusster zu werden. Welche Art von Meditation ich mir aussuche, ist nicht so sehr von Bedeutung, denn wichtig ist es, dass ich, nachdem ich mich für eine Art entschieden habe, auch dabei bleibe und sie praktiziere. Die Meditation verlangt Disziplin, denn es ist so, als würde ich Klavier spielen lernen, und es genügt nicht, nur gelegentlich ein paar Tage zu üben. Wenn ich wirklich daran interessiert bin, eine Fertigkeit zu erlernen und Fortschritte zu machen, dann brauche ich Ausdauer , Geduld und regelmäßiges Üben.
Also suche ich mir eine Art von Meditation heraus, die mir zusagt, und ich praktiziere sie. Daran arbeite ich dann täglich, wenn möglich mit einem Lehrer oder im Rahmen einer Meditationsgruppe. Übe ich regelmäßig, so werde ich allmählich eine Fähigkeit entwickeln, die mich ganz dem gegenwärtigen Augenblick öffnet. Durch das Meditieren entwickle ich, Geduld und Mitgefühl und werde für alles offen, was es hier gibt.
Die Grundübungen der Achtsamkeitsmeditation sind das Herzstück buddhistischer Meditation, auch Vipassana genannt.Vipassana bedeutet :“Die Dinge so zu sehen, wie sie sind.“ Sie ist die am weitesten verbreitete Meditationsweise in Südostasien und ist von zentraler Bedeutung in allen buddhistischen Traditionen, denn sie betont die Achtsamkeit, sowie ich das unmittelbare Gewahrsam meiner Erfahrungen in allen Bereichen meines Handelns entwickle.
Die Meditation hilft mir, das Licht der Achtsamkeit auf jeden Aspekt meiner täglichen Erfahrungen zu werfen, und damit wird mir gezeigt, wie ich die heilende Kraft liebevoller Güte auf mich selbst und auf andere Menschen ausdehnen kann. Es geht nicht darum, die Aufmerksamkeit auf ein Bild von Buddha, eine Gottheit, ein Licht, eine Kerze oder heilige Worte zu lenken, vielmehr entdecke ich in der Achtsamkeit eine Möglichkeit, inmitten von Bewegung unbewegt zu bleiben. Achtsamkeitsübung wird auch Einsichtsübung genannt. Es können auch weltliche Übungen wie Essen, Spazierengehen oder Telefonieren in die meditative Bewusstheit einbezogen werden als Teil der Der Achtsamkeitsübung. Die Meditation ist keine Übung, die ich von zeit zu Zeit durchführe, sie ist eine Seinsweise, die jeden Augenblick des Tages bei mir ist.
Achtsamkeit hilft mir, geistesgegenwärtiges und lebendiger auf alles zu reagieren, was mich begegnet, um das zu entwickeln, was ich als Lebenskunst bezeichne. Doch Lebenskunst ist kein sorgloses Dahintreiben noch ein angstvolles Festklammern an der Vergangenheit, denn die Lebenskunst besteht darin, jeden Augenblick gefühlsam zu sein, es völlig neu und einzigartig anzusehen sowie das Bewusstsein offen, ganz und gar empfänglich zu halten.
Beginne ich mit dem Meditieren, so bedeutet es, dass ich mein Leben mit Anteilnahme und Liebenswürdigkeit betrachte und herausfinde, wie wachsam und frei ich sein kann. Ich habe viele Vorstellungen und Überzeugungen von mir selbst, und ich erzähle Geschichten über das, was ich will oder wer ich bin, ob es klug ist oder nicht. Es sind oft nicht hinterfragte und begrenzte Vorstelllungen anderer Menschen, die ich verinnerlicht habe und dann in meinem Leben zum Ausdruck bringe. Meditieren heißt also: neue Möglichkeiten entdecken du eine Möglichkeit entwickeln, die ich und andere Menschen besitzen, nämlich: ein weiseres, liebevolleres, mitfühlender es und erfüllter es Leben zu führen.