Sonntag, 30. Oktober 2011

Macht

Was versteht man eigentlich unter dem Begriff „Macht“? Man könnte unter diesem Begriff sehr viel verstehen, aber dieser Begriff taucht schon im Kleinen auf und wird dann im Größeren zuerst richtig plausibel. Dann merkt man erst, was dieser Begriff „Macht“ wirklich bedeutet bzw. man macht dann einige Gedanken mehr oder auch nicht.
Macht zu haben bedeutet, dass man über irgendetwas herrscht oder irgendetwas be­herrscht. Man kann als Kind schon einen guten Griff beherrschen, d.h. man hat über diesen Griff Macht und gleichzeitig auch über den Gegenstand den man ergreift. Hier hat man gleich in zweierlei Hinsicht Macht oder übt diese macht so aus.
Die Macht wird schon im Kindesalter ausgedrückt als das, was sie später sein kann. Die Ersten, die der macht unterlegen sind, sind oft die Eltern, die das Kleinkind ha­ben und dieses auch versorgen müssen. Das Kind gibt dann die Töne und Laute von sich, die auf die Eltern die Faszination ausüben, die sie sollen, nämlich das Kind ver­sorgen und dem Kind das Gefühl der Geborgenheit und Liebe zu bringen. Das Kind verlangt danach und übt so seine Macht auf die Eltern aus.
Später kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen Kind und Eltern, wo beide auf ihren Standpunkt beharren oder verharren, so dass es zu einer emotionalen Stö­rung zwischen beiden Parteien kommen kann, es kommt dann oft zu einem Stopp.
Macht ist immer emotional gesteuert und wird es auch. Der Mensch steuert diese Emotionen, um die Macht zu bekommen und zu erhalten.
Für den Menschen ist es wichtig, wenn er die Macht bekommt, dass auch er die Macht behält und erhalten kann, denn sie soll möglichst über lange Zeit gehen, spezi­ell ein Leben lang. Denn lebenslange Macht über einen Gegenstand, über ein Tier oder über einem Menschen bedeutet für den Menschen emotional gesehen, Befriedi­gung seiner Gefühle, besonders der Gefühle, die er gegenüber anderen Menschen hat. Es bezieht sich hier nur darauf, Macht über einen Menschen zu haben, nicht die Macht über sich selbst. Es wäre sicherlich richtig, einmal darüber nachzudenken, was geschehen würde, wenn man zuerst versucht, Macht über sich selbst zu bekommen.
Man müsste dann Macht über seine Emotionen bekommen, aber wie sieht es aus, wenn man die Macht über seine Emotionen übernimmt? Oder kann man keine Macht über seine eigenen Emotionen bekommen, sondern eher über die Emotionen anderer Menschen? Das ist eine Frage, die ich nicht einfach auslöschen möchte, denn ich denke, es ist sehr wichtig, wenn man sich zuerst die Frage nach sich selbst stellt, d.h. inwieweit spielen die eigenen Emotionen bei der Machtergreifung über sich selbst eine entscheidende Rolle, oder spielt es keine Rolle, wenn ich versuche, über meine Emotionen Macht zu erlangen. Ich spüre hier schon bestimmte Fragen, die beantwor­tet werden wollen, ob man zuerst sich selbst dem Kampf um die Macht aussetzen soll, oder überhaupt nicht, und inwieweit spielen die persönlichen Emotionen eine entscheidende Rolle im Kampf um die Macht über andere Menschen?
Prinzipiell sind es Fragen über Fragen, die hier gestellt werden, wenn es um die Macht geht, die man über andere Menschen ausüben will.
Ich denke, es geht immer darum, Macht über andere Menschen auszuüben, aber nicht über sich selbst, denn man glaubt, man habe Macht über sich selbst, denn man könne sich einschätzen, und man habe alles im Griff.
Aber so einfach ist es nicht wie es dargestellt wird. Denn über sich selbst Macht zu haben, und dann auch die Macht unter Kontrolle zu haben, das ist sehr schwierig, weil man irgendwelche Illusionen unterliegt, die einem vorgaukeln: ich habe mich unter Kontrolle, es kann nichts passieren. Es gibt unbekannte Mechanismen, die die Kontrolle über einem selbst einschalten, und man merkt nichts davon. Doch auch hier gibt es Fehlleistungen, die dazu führen, dass es zu Kontrollverlusten kommt. Diese Verluste bemerkt man anfangs nicht gleich, und man kann sie auch nicht bemerken, aber verstehen kann man sie noch weniger.
Aber wir Menschen haben Emotionen genauso wie die Tiere, denn wir entstammen dem Tierreich, d.h. unsere Ahnen kommen aus dem Reich der Tiere, denn sie waren einst selbst Tiere. Denn es gab keine gottgewollte Schöpfung des Menschen, sondern es gab nur eine Schöpfung, von wem die ausging ist unbekannt, sondern basiert nur auf Vermutungen und religiösem Tick.
Die Emotionen des Menschen beinhalten alles, was der Mensch zum Leben braucht bzw. benötigt. In diesen Emotionen ist auch die Grundlage enthalten, die uns Men­schen gewalttätig
macht, also sind die Voraussetzungen im Menschen vorhanden, die den Menschen die Möglichkeit gibt, Gewalt gegen jedermann oder gegen jede Sache anzuwenden.
Aber warum wendet der Mensch Gewalt an, wenn er auch ohne Anwendung der Ge­walt, zu einem Ergebnis kommen kann, das ihn befriedigen würde?
Das könnte ein Phänomen beim Menschen oder in seinem Verhalten sein, das wir noch nicht analysiert haben. Aber inwieweit die Emotionen eine Rolle in der Gewalt spielen, das können wir uns auch nicht erklären, aber die Emotionen und die Gewalt sind da.
Um die Gewalt zu erklären müssen wir zurück in die Vergangenheit des Menschen, weil dort die eigentliche Ursache liegt, die uns Menschen dazu verleitet, Gewalt an­zuwenden.

Wie alle Tierarten hatten wir Menschen auch Tiere vor unserem Erscheinen, die wir als unsere Vorfahren oder Vorgänger bezeichnen können, denn jede Tierart hatte ihre Vorgänger, aus denen sie dann als eigentliche Tierart hervorgegangen ist.
So hatten auch wir irgendwelche Tiere, aus denen wir uns dann entwickelt haben, bis wir dann zu der Tierart wurden, die heute als Mensch bezeichnet wird.
Ich denke, dass alle Tiere mit den gleichen Mustern an Verhaltensweisen ausgestattet wurden wie der Mensch selbst. Schauen wir uns die Tiere in der freien Wildbahn an, so erkennen wir hier die Verhaltensmuster, die uns bekannt erscheinen und die auch bei uns vorhanden sind, wenn auch einige Menschen diese Verhaltensmuster als menschliche ablehnen, aber sie haben nichts mit dem Menschen zu tun, sie sind auch nicht menschlich, sondern sie gehören zur allgemeinen Natur, und sie werden auch von anderen Tieren gezeigt.
Gerade das Sexualverhalten, das ein hohes Potential von Gewalt verfügt, erkennt man auch in anderen männlichen Tieren, und nicht nur im Manne des Menschen. Dieses Sexualverhalten richtet sich in der Hauptsache gegen die weiblichen Tiere, und wird auch so von den weiblichen Tieren wahrgenommen. Doch hat das Sexual­verhalten auch eine andere Sprache, denn es richtet sich auch gegen den männlichen Nebenbuhler, der auch gerne einen Sexualakt bei dem Weibchen vollziehen möchte. D.h. die beiden männlichen Tiere müssen um das Weibchen kämpfen, um das Weibchen für ihre eigene Befriedigung zu erlangen. Das bedeutet, beide männlichen Tiere kämpfen um das Weibchen, denn der Stärkere bekommt anschließend die Beute.
Ich spreche vom weiblichen Tier von einer Beute für das männliche Tier. Ist das weibliche Tier wirklich eine Beute? Ja, sie ist für den Sieger des Kampfes die Sieges­beute, an die sich das männliche Tier befriedigen möchte, denn dazu hat es Lust.
Ohne Kampf geht es nicht wirklich, wenn zwei männliche Tiere um die Gunst des weiblichen Tiers ringen. Das weibliche Tier kann eigentlich gar nicht wählen, wel­ches männliche Tier es haben möchte, sondern der Sieger des Kampfes hat Anspruch auf dieses weibliche Tier, und er hat damit auch den Anspruch seine Gene weiterzu­geben. Und er gibt auch seine Gene weiter, wenn er den Geschlechtsakt mit dem weiblichen Tier vollendet hat bzw. vollzogen hat.
Man könnte auch bei diesem Geschlechtsakt von Gewalt des männlichen Tieres spre­chen, aber man sagt es nicht, weil dieser in einem Einvernehmen vollzogen wurde. Man kann auch nicht so genau sagen, ob es wirklich ein gewalttätiger Akt war oder nicht. Hier kommt eigentlich nur die menschliche Ansicht zur Sprache, denn sie wür­de je nach Ansicht sagen, es sei gewalttätig gewesen.
Aber geht man von den menschlichen Gesetzen aus, so kann man sagen, der Akt sei einvernehmlich gewesen, also sei er nicht durch Gewalt erzwungen worden. Hier kommt die menschliche Einsicht zur Sprache, und diese spricht dann etwas anderes als die natürliche Sprache.
Was mir immer bei Tieren gleicher Gattung oder Art auffällt, dass sie eine geringe Gewalttätig zeigen, die sich gegen die eigenen Artgenossen richtet. Nur beim Fressen gibt es Reibereien, wenn es um das Futter geht, was man auch verstehen kann, denn bei den Menschen ist es auch nicht anders.
Die eigentliche Gewalt ist immer dann vorhanden, wenn es um die Sexualität geht, denn da versteht kein männliches Tier einen Spaß.
Aber man muss die Tierarten unterscheiden, d.h. sind es Fleisch- oder Pflanzenfres­ser.
Im Gegensatz zu den Pflanzenfressern zeigen die Fleischfresser ein wesentlich höhe­res Potential von Aggressivität. Man könnte jetzt stutzen und sich fragen: Warum ist es so oder stimmt es wirklich oder auch nicht?
Hier sind wir wieder in der Natur also der Realität des Lebens. Denn nur die Natur unterscheidet die Tierarten nach ihrem Verhandeln und Handeln. In der Natur gibt es Pflanzen- und Fleischfresser, aber es geht dabei nicht um Gesundheit oder sonstigem, sondern um das Gleichgewicht in der Natur. D.h. für die Natur, ich muss Pflanzen- und Fleischfresser schaffen, um die Natur in einem Gleichgewicht zu halten.
Die Pflanzenfresser machen sich über die Pflanzen her und grasen sie ab, denn kön­nen die Pflanzen nicht Überhand über die Natur also über die Erde nehmen. Die Fleischfresser aber fressen die Pflanzenfresser, und reduzieren diese Tiere soweit, wie es ihnen von der Natur vorgegeben ist, d.h. es bleiben immer soviel Pflanzenfres­ser übrig wie die Natur vertragen kann.
Die Natur selbst ist für ein natürliches Gleichgewicht, denn damit rettet sich auch die Natur vor einem Ungleichgewicht, was sie nicht gebrauchen kann.
Hier erkennt man deutlich, dass der Pflanzenfresser ein ruhiges Wesen ist, nur will es Pflanzen vertilgen. Gut in der Zeit der Brunst, wenn die Sexualhormone durcheinan­der kommen, dann gibt es für den männlichen Pflanzenfresser auch kein halten mehr, sei­ne Gene zu vermehren, also woanders unterzubringen.
Bei Fleischfresser erkennen wir schon die erhöhte Aggressivität bei der Futtersuche, denn er ist Jäger. Er muss sein Futter erjagen, um seinen Hunger stillen zu können, und so macht er es auch.
Der Fleischfresser ist auf diese Jagd eingestellt, denn er weiß genau, wie er jagen muss, um Erfolg zu haben. Das Fleisch der Beutetiere ist für den Fleischfresser von großer Bedeutung, d.h. das Fleisch gibt dem Fleischfresser eine Überlebenschance. Der Fleischfresser kann ohne das Fleisch des Beutetieres nicht überleben, also muss er ein Beutetier machen, das aus Fleisch besteht.
Im Gegensatz dazu kann ein Pflanzenfresser ohne Fleisch überleben, aber ohne Pflanzen sind seine Lebenschancen gleich null.
Es gibt auf unserem Planeten genaue Regeln, d.h. der Fleischfresser neigt zu einer größeren Aggressivität als der Pflanzenfresser, aber in der Zeit der Brunst sind beide mit einer nennenswerten Aggressivität beladen, die sich stark ähnelt, oder auch gleich zu setzen ist.
Man kann auch sagen, dass die Gewalt beim Fleischfresser durch sein Verhalten bei der Beutejagd manifestiert ist, denn ohne dieses verhalten kann er keine Beute jagen. Nur bei der Sexualität haben Fleisch- und Pflanzenfresser dieselben Voraussetzun­gen, oder die Natur hat die selben Voraussetzungen geschaffen. Denn Futter bedeutet für beide Arten das Überleben im Kampf gegen die Natur.

Aber wie sieht es bei dem Menschen aus? Hier gibt es eine Besonderheit, denn der Mensch hat sich anders entwickelt oder wurde anders entwickelt. Bei uns ist die Sprache ein wichtiges Kommunikationsmittel, nicht nur die Verhaltensweisen, die natürlich bleiben uns auch erhalten, aber die Sprache ist von wichtiger Bedeutung. Dazu kommt dann noch das Schreiben, was weiterhin zu einer wichtigen Kommuni­kation führt, weil sie die verlängerte Sprache des Menschen ist.
Wir können über die Sprache bestimmte Verhaltensweisen äußern, so z.B. wenn wir aggressiv werden oder sind. Diese Aggressionen können wir dann mittels Sprache äu­ßern und auf unseren Gegner abladen, dieser natürlich auch. Aber hier kann es auch Unterschiede zwischen beiden Kontrahenten geben, d.h. der eine geht mit der Spra­che flüssig und fließend um, der andere aber nicht, weil er Hemmnisse hat.
Auch unsere Entwicklung zum heutigen Zustand oder Standard, ist gravierender und schneller verlaufen, und wir entwickeln uns anscheinend weiter. Doch wohin wir uns weiterentwickeln, das weiß keiner. Ich auch nicht.
Wenn ich den Menschen und die anderen Tierarten genauer betrachte, so stelle ich fest, dass wir Menschen auch Fleischfresser sind, auch wenn wir sagen oder einige sagen, sie seien reine Pflanzenfresser. Aber wenn wir unsere Herkunft genauer be­trachten, so muss ich sagen, dass wir eigentlich Allesfresser sind, d.h. wir fressen Fleisch und Pflanzen. Das gibt es auch unter anderen Tierarten, d.h. wir stehen nicht alleine da, sondern müssen uns auch mit anderen Tierarten den Platz teilen wie auch in anderen Sachen. Also kann man hier schon sagen, dass wir uns nicht anders entwi­ckelt haben wie die anderen Tierarten, sondern wir haben uns nur weiterentwickelt, und es besteht der Verdacht, dass die Entwicklung weitergeht, aber wohin?
Ich werde mich jetzt nicht mit der Weiterentwicklung der Gewalt beim Menschen be­fassen, denn es gibt keinen Anlass eine harmlose Gewalt oder keiner Gewalt zu den­ken. Der Mensch zählt zu einer Tierart, die die gleichen oder auch dieselben Verhal­tensweisen aufzeigt wie die anderen Tierarten auch. Deshalb werde ich mich nur mit dem derzeitigen Verhaltensweisen des Menschen beschäftigen.
Der Mensch hat zwei Seiten in seinem Verhalten, d.h. einmal ist er sehr intelligent und kreativ in seinem Verhalten, denn er kann denken, lesen und schreiben, aber an­dererseits ist er in seinem Verhalten den anderen Tierarten gleichzusetzen, denn er zeigt die selben Verhalten weisen wie die anderen Tiere auch.
Sexualität und Fressen sowie Trinken sind darin die Bestandteile, wenn man seine Verhaltensweisen betrachtet, was auch bei den Tierarten der Fall ist oder auch sein kann. Denn ohne ein Sexualverhalten also ohne Sex könnte sich der Mensch nicht weitervermehren, darum besteht aus beim Menschen wie bei anderen Tierarten dieses Sexualverhalten mit seinen Begleiterscheinungen wie Eifersucht, Kampf um den Sexpartner usw. Diese Verhaltensweisen kennen wir auch von anderen Tierarten. Aber eins kommt noch hinzu, der Mensch benötigt Essen und Trank für das Bestehen seines Körpers, denn ohne Körper ist er nicht existent.
Der Mensch hat die Gewalt weiter ausgedehnt als die Gewalt im Tierreich. Die Ge­walt im Tierreich beschränkte sich nur auf die Bedürfnisse der Tiere, um ihre Art zu erhalten.
Der Mensch aber hat die Gewalt auf alles ausgedehnt, was für ihn wichtig erscheint, auch dort Gewalt auszuüben. Er schuf zuerst die Horde, die von einem Mann regiert oder geführt wurde, der Gewalt über die anderen Mitglieder der Horde hatte.
Dann bildete sich die Sippe der Familie, auch hier bestimmte ein Mann die Gewalt innerhalb dieser Familie, aber es kamen noch andere Männer hinzu, die sich dem Oberhaupt unterordneten, aber gleichzeitig auch die Gewalt über die Mitglieder der Familie ausübten.
Dann vergrößerte sich die Masse der Menschen, es wurden Völker daraus, die sich zu einem Volk vereinigten und gleichzeitig einen Mann zum sogenannten König mach­ten, der Gewalt ausübte, wohl selbst aber gleichzeitig auch durch seine Schergen, also Menschen, die sich ihm anschlossen, um Gewalt in diesem Volk oder in dieser Masse von Menschen auszuüben.
Hier erkennt man, dass bei den Menschen ein einzelner Mensch mit Hilfe anderer Menschen Gewalt über andere Menschen ausübt. Aber daran ist auch zu erkennen, dass der Mensch es mit Hilfe seines Gehirnes schaffte, Menschen zu einer größeren Masse zusammen zu fassen, um Völker zu bilden, damit man einerseits die Angriffe oder die Gewalt durch andere Menschen abwehren kann, oder auch Terrain erobert, was alleine nicht möglich wäre.
Aber was mitentscheidend sein könnte ist auch das Gefühl des einzelnen Menschen, der jetzt Gewalt über viele Menschen ausübt, das er als einzelner Mensch Macht oder Gewalt über andere Menschen hat, und sich dafür nicht rechtfertigen muss, entweder durch einen Kampf oder durch Flucht vor dem Kampf oder danach.
Die Gesellschaft der Menschen hat sich in ihrem Gefüge so gut verfeinert, dass sich das Streben nach Macht nicht erkennbar macht, nicht als solche, sondern fast unge­ahnte oder undurchsichtige und unsichtbare Züge annimmt.
Sobald sich die Menschen verändern wollen, geschieht es irgendwie mit Gewalt. Jede Veränderung ist beim Menschen mit Gewalt verbunden. Gerade in unserer menschli­chen Gesellschaft ist ein Streben an die Spitze mit Gewalt verbunden. Doch ich frage mich: warum muss ich Gewalt anwenden, um an die Spitze einer Gesellschaft zu kommen?
Ist es beim Menschen ein Zustand, darauf hindeutet, dass der Mensch eitel ist. Er glaubt wahrscheinlich daran, dass er, wenn er eitel ist schneller an die Spitze der Menschheit gelangen kann, oder ist es nur die Gier, mehr haben zu wollen als die an­deren oder auch mehr zu sein?
Ich muss jetzt in meinen Gedanken dahinter kommen, was der Mensch wirklich ist. Ich weiß, dass der Mensch zu den Tieren in dieser Welt gehört, denn er hat die glei­chen Verhaltensweisen, die Tiere auch aufzeigen, mit denen sie ihre Positionen ver­teidigen, und das mit Erfolg.
Aber warum die Eitelkeit bei dem Menschen, wenn er so leben kann, ohne auf die Ei­telkeit zu bestehen.
Gut, schauen wir einmal in die Tierwelt. Wir können uns fragen, wer in der Tierwelt ist eitel? Die Antwort kommt dann zögerlich, weil man überlegen muss, doch man sagt dann, der männliche Hirsch. Und warum eigentlich? Er trägt ein stattliches Ge­weih, dazu neigt er in der Brunst-Zeit dann zu einem Verhalten, das auf seine sexuel­len Gelüste ausgerichtet ist, denn er will wie andere männliche Hirsche seine Gene weitergeben.
Hier kann man auch den männlichen Menschen einordnen, denn mit Reichtum und Macht sammelt Substanzen, die die weiblichen Menschen beeinflussen, und die Wei­ber dazu bringen, gerade diesen Mann zu ihrem Mann ihrer Kinder oder Erzeuger ih­rer Kinder zu bekommen.
Wie mag es aber bei unseren Vorfahren gewesen sein. Dort gab es noch nicht die Ehe wie heute, sondern man lebte in einer Sippe. Die Männer klauten irgendwo ihre Frau­en und betrachteten diese als ihr Eigentum, aber in der Sippe wird diese Frau auch das Eigentum anderer gewesen sein, wenn auch heimlich.
Ich denke auch in der Sippe spielte Reichtum oder Vermögen schon eine bestimmte Rolle im Verhalten der Frauen zu den Männern, doch kann es auch so gewesen sein, dass die Frauen auch damals schon danach trachteten, möglichst schnell einen Mann zu bekommen.
Das Zeugen von Kindern lief nach dem naturgegebenen Muster ab, denn auch bei den Menschen wollte der Mann seine Gene weitergeben. Man muss aber auch dahin weisen, dass schon damals der Mann die Frau als seinen Besitz betrachtete und auch so behandelte.
Aber auch bei unseren Vorfahren spielte die Gewalt eine Rolle, denn einerseits achte man darauf, dass der Besitz „Frau“ auch Besitz blieb. Versuchte Abwerbungen durch andere Männer hatte gewiss gewalttätige Folgen gegenüber den, der die Frau abwer­ben wollte. Auch diese Frau in den persönlichen Besitz zu bekommen wird mit Ge­walt vorangetrieben worden sein, denn man sah nur die gewaltsame Eroberung der Frau als einziges probates Mittel, die Frau erobern zu können.
Man spricht heute davon, dass sich dem Mensch zivilisiert habe. Aber was heißt denn schon zivilisiert?
Der Mensch von heute hat sich gegenüber seinen Vorfahren verändert. Nicht in der körperlichen Gestalt, gut, er ist größer geworden, was gut möglich ist, denn meine Vorfahren kenne ich nicht, und ich weiß auch nicht wie groß sie waren.
Aufgrund unserer Intelligenz haben wir unsere Umwelt verändert, aber ach unseren Lebensstandart, was wir durch Erfindungen Menschen erreicht haben wie Kühl­schrank, Herstellung von Essen usw.
Auch im Bau von Unterkünften haben wir etwas erreicht, was eigentlich gigantisch aber auch erschreckend ist.
Unsere Verkehrsmittel sind andere geworden, mit denen erreichen wir in kürzester Zeit alle Gegenden auf diesem Planeten. Man kann allgemein sagen, der Mensch ist schöpferisch tätig gewesen und hat seine schöpferische Neigung ausgeschöpft und scheint das Ende noch nicht erreicht zu haben. Man kann stolz auf den Menschen sein, und jeden auf die Schulter klopfen und sagen: „Mach weiter so!“
Wir Menschen haben unsere Umwelt mitgeprägt, doch wir haben unser verhalten nur insoweit geprägt, dass wir äußerlich ein anderes Verhalten als unsere Vorfahren zei­gen, denn unsere Vorfahren waren in ihrem handeln direkt, aber wir heutigen Men­schen neigen mehr dazu, versteckt unsere Abneigungen zu zeigen oder auszuleben.
Aber eins ist geblieben, dass die männlichen Menschen darauf achten, ob sie stärker oder schwächer als ihr Gegner sind. Sind sie stärker, dann gehen sie sofort ihren Geg­ner an, aber sind sie schwächer, so machen sie einen Rückzug und verzichten mo­mentan auf die Rache. So war es auch bei unseren Vorfahren. In dieser Verhaltens­weise habe ich den Gebrauch von Waffen mit eingebaut.
Der Gebrauch von Waffen bei der Anwendung von Gewalt verändert auch das Bild der Gewaltanwendung der Menschen untereinander, d.h. auch schwächere Menschen wenden dann Gewalt an, wenn sie der Meinung sind, sie müssen es tun. Denn jetzt haben sie die Gelegenheit Waffen im Streit und im Kampf einzusetzen, was jedoch für beide Seiten gilt.
Was hat eigentlich die Veränderung unserer Kultur gebracht? Vieles ist im Leben feiner geworden, aber auch die Strukturen der Gewalt. Die Gewalt wird nicht mehr offen getragen, sondern man trägt sie mehr versteckt, und man wendet mehr die Waf­fen ein, die einem zur Verfügung stehen, um den anderen Menschen zu zeigen, wie stark man ist.
Heute wird diese Stärke durch das Anhäufen von Vermögen gezeigt, und die Inan­spruchnahme eines Rechtsbeistandes oder einer organisierten Verbrecherbande, die sich auf die Gewalt spezialisiert hat.
Denn derjenige, der Vermögen besitzt hat das Recht auf Frauen und Macht, aber gleichzeitig hat er unbewusst auch das Recht auf Gewalt, wenn er durch Gewalt zu eine Problemlösung erreicht.
Die Gewalt hat sich auch bei Menschen nicht verändert, doch viele Veränderungen haben die Art der Gewalt und deren Durchführung abgeändert.
Solange der Mensch und andere Lebenswesen auf diesem Planeten leben, wird es im­mer Gewalt geben. Wir Menschen werden das nicht verändern können, weil wir es anscheinend auch nicht wollen, denn die Gewalt gibt uns die Freiheit des Lebens, so glauben wir es, aber es ist für uns selbst nur ein Irrtum.