Donnerstag, 26. Februar 2015

Die Reise beginnt

Die Reise beginnt

Wenn es irgendeine Religion gibt, die sich mit den Erfordernissen der modernen Wis­senschaft vereinbaren lässt, dann ist es der Buddhismus
Wer als Buddhist ausgebildet oder geschult ist, sieht den Buddhismus nicht als eine Religion an. Sie oder er betrachtet ihn als eine Art Wissenschaft, eine Methode zur Erforschung unserer Erfahrungen mithilfe von Techniken, die eine bewertungsfreie und unvoreingenommene Untersuchung und Überprüfung unserer Handlungen und Reaktionen ermöglichen. Es ergibt sich dabei folgender Erkenntnisprozess: „Ah, so funktioniert mein Geist. Das muss ich tun, um mein Glück zu erfahren. Und dies soll­te ich unterlassen, um Leid zu vermeiden.“
Der Buddhismus ist in seinem Wesen sehr praktischer Natur. Es geht darum, Dinge zu tun, die der heiteren Gelassenheit, dem Glück, dem Vertrauen und der Zuversicht förderlich sind, und Dinge zu unterlassen, die Sorge, Angst und Hoffnungslosigkeit heraufbeschwören. In der Essenz besteht die buddhistische Praxis nicht so sehr im Bemühen, unser Denken oder Verhalten zu ändern, um ein besserer Mensch zu wer­den; vielmehr geht es um die Erkenntnis, das – ganz gleich, was wir über die Um­stände denken mögen, die unser Leben bestimmen, - wir schon gut, heil, ganz und vollkommen sind. Es geht um die Einsicht in das uns innewohnende Potenzial unse­res Geistes. Mit anderen Worten, der Buddhismus befasst sich nicht so sehr damit, dass wir zu Gesundheit und Wohlbefinden gelangen, als vielmehr damit, dass wir zur Erkenntnis kommen, im Hier und Jetzt schon heil und ganz, so gut, so im Kern ge­sund und wohl befindlich zu sein, wie zu sein wie hoffen können.
Das glaubt man nicht, oder?
Nun ja, man glaubt es lange nicht.
Mir sind jetzt zum Anfang folgende Gedanken gekommen, die ich einmal darlegen möchte, und die vielleicht seltsam und eigenartig sein mögen, dann aber auch nicht. Man kann in frühester Kindheit durch Angstzustände und Beklemmungsgefühle heimgesucht werden. Natürlich ahnt man nicht, woher diese kommen oder wie sie entstanden sind, aber sie sind da. So z.B. wenn fremde Menschen sichtbar werden, dann bekommt man Herzrasen oder auch Schweißausbrüche, deren Herkunft unbe­kannt sind, und auch deren Ursache keinen Grund offenbaren. Obwohl man in einer Umwelt des Glücks und des Friedens lebt, wird man von diesem Schatten begleitet.
Dann folgt erst später eine gewisse Linderung, so mit sechs oder sieben Jahren, man wird durch die menschliche Neugier durch die Umwelt begleitet oder auch getrieben. Und man probiert alles aus, so auch den Stand einer Meditation, um meditieren zu können, aber es gibt dann noch Hindernisse, die scheinbar im kindlichen Alter liegen.
Es könnte daran liegen, das man als Kind noch nicht das Verhalten besitzt, um die Ruhe in der Meditation zu finden, weil die langjährige Übung dazu fehlt.
Als Kind ist man zerstreut und unruhig, man findet noch nicht die Konzentration, um eine richtige Meditation durchzuführen, weil man noch nicht den Zugang dazu be­sitzt.
Man muss sich fragen: „Woran das liegt?“ Ist es wirklich die kindliche Ungeduld oder die zu geringe Lebenserfahrung, oder das Nicht geübt sein eine Meditation durchzuführen?
Man kann schon sehr früh eine Meditation durchführen, indem der Mensch lernt, eine bestimmte Art der Konzentration zu üben, um sie bei der Meditation einzusetzen, es bedarf der Geduld. Auch hier gibt es Momente der Erforschung, nach dem „Wie“ und diese Erforschung endet dann in einer Erkenntnis, d.h., es ist eine wissenschaftliche Erforschung, weil die Herangehensweise sehr unterschiedlich ist.
Aber die Voraussetzung einer Erforschung ist immer der Geist, der sich schon ausge­bildet haben muss, bevor ich in die Meditation gehe und damit auch beginne. Denn das Produkt des Geistes ist die unerschütterliche Basis der heiteren Gelassenheit, der Vertrauens, der Zuversicht und des Glücks. Aber die Meditation ist oder kann auch der Weg in die moderne Wissenschaft sein. Denn der Geist kann das Gehirn so for­men, dass es auf die modernen Wissenschaften anspricht und sich darin hinein ver­setzen kann.


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