Die Reise
beginnt
Wenn es
irgendeine Religion gibt, die sich mit den Erfordernissen der
modernen Wissenschaft vereinbaren lässt, dann ist es der
Buddhismus
Wer als
Buddhist ausgebildet oder geschult ist, sieht den Buddhismus nicht
als eine Religion an. Sie oder er betrachtet ihn als eine Art
Wissenschaft, eine Methode zur Erforschung unserer Erfahrungen
mithilfe von Techniken, die eine bewertungsfreie und
unvoreingenommene Untersuchung und Überprüfung unserer Handlungen
und Reaktionen ermöglichen. Es ergibt sich dabei folgender
Erkenntnisprozess: „Ah, so funktioniert mein Geist. Das muss ich
tun, um mein Glück zu erfahren. Und dies sollte ich
unterlassen, um Leid zu vermeiden.“
Der Buddhismus
ist in seinem Wesen sehr praktischer Natur. Es geht darum, Dinge zu
tun, die der heiteren Gelassenheit, dem Glück, dem Vertrauen und der
Zuversicht förderlich sind, und Dinge zu unterlassen, die Sorge,
Angst und Hoffnungslosigkeit heraufbeschwören. In der Essenz besteht
die buddhistische Praxis nicht so sehr im Bemühen, unser Denken oder
Verhalten zu ändern, um ein besserer Mensch zu werden; vielmehr
geht es um die Erkenntnis, das – ganz gleich, was wir über die
Umstände denken mögen, die unser Leben bestimmen, - wir schon
gut, heil, ganz und vollkommen sind. Es geht um die Einsicht in das
uns innewohnende Potenzial unseres Geistes. Mit anderen Worten,
der Buddhismus befasst sich nicht so sehr damit, dass wir zu
Gesundheit und Wohlbefinden gelangen, als vielmehr damit, dass wir
zur Erkenntnis kommen, im Hier und Jetzt schon heil und ganz, so gut,
so im Kern gesund und wohl befindlich zu sein, wie zu sein wie
hoffen können.
Das glaubt man
nicht, oder?
Nun ja, man
glaubt es lange nicht.
Mir sind jetzt
zum Anfang folgende Gedanken gekommen, die ich einmal darlegen
möchte, und die vielleicht seltsam und eigenartig sein mögen, dann
aber auch nicht. Man kann in frühester Kindheit durch Angstzustände
und Beklemmungsgefühle heimgesucht werden. Natürlich ahnt man
nicht, woher diese kommen oder wie sie entstanden sind, aber sie sind
da. So z.B. wenn fremde Menschen sichtbar werden, dann bekommt man
Herzrasen oder auch Schweißausbrüche, deren Herkunft unbekannt
sind, und auch deren Ursache keinen Grund offenbaren. Obwohl man in
einer Umwelt des Glücks und des Friedens lebt, wird man von diesem
Schatten begleitet.
Dann folgt erst
später eine gewisse Linderung, so mit sechs oder sieben Jahren, man
wird durch die menschliche Neugier durch die Umwelt begleitet oder
auch getrieben. Und man probiert alles aus, so auch den Stand einer
Meditation, um meditieren zu können, aber es gibt dann noch
Hindernisse, die scheinbar im kindlichen Alter liegen.
Es könnte
daran liegen, das man als Kind noch nicht das Verhalten besitzt, um
die Ruhe in der Meditation zu finden, weil die langjährige Übung
dazu fehlt.
Als Kind ist
man zerstreut und unruhig, man findet noch nicht die Konzentration,
um eine richtige Meditation durchzuführen, weil man noch nicht den
Zugang dazu besitzt.
Man muss sich
fragen: „Woran das liegt?“ Ist es wirklich die kindliche Ungeduld
oder die zu geringe Lebenserfahrung, oder das Nicht geübt sein eine
Meditation durchzuführen?
Man kann schon
sehr früh eine Meditation durchführen, indem der Mensch lernt, eine
bestimmte Art der Konzentration zu üben, um sie bei der Meditation
einzusetzen, es bedarf der Geduld. Auch hier gibt es Momente der
Erforschung, nach dem „Wie“ und diese Erforschung endet dann in
einer Erkenntnis, d.h., es ist eine wissenschaftliche Erforschung,
weil die Herangehensweise sehr unterschiedlich ist.
Aber die
Voraussetzung einer Erforschung ist immer der Geist, der sich schon
ausgebildet haben muss, bevor ich in die Meditation gehe und
damit auch beginne. Denn das Produkt des Geistes ist die
unerschütterliche Basis der heiteren Gelassenheit, der Vertrauens,
der Zuversicht und des Glücks. Aber die Meditation ist oder kann
auch der Weg in die moderne Wissenschaft sein. Denn der Geist kann
das Gehirn so formen, dass es auf die modernen Wissenschaften
anspricht und sich darin hinein versetzen kann.
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