Zeichenlosigkeit
Was bedeutet das zweite Tor der
Befreiung und zweite Konzentration? Es ist die Zeichenlosigkeit, und
sie bedeutet, dass man sich nicht in den Erscheinungsformen der Dinge
nicht verfängt. Wenn ich zum Himmel sehe und dort eine Wolke
beobachte, dann denke ich an die Geburt der Wolke also an einen
Anfang und so wird von Geburt einer Wolke gesprochen, aber dann sehe
ich, dass die Wolke am Abend stirbt, und ich werde sie nicht mehr
sehen. So habe ich eine Vorstellung von „Geburt“ und „Tod“.
Doch in der Praxis kann ich durch tiefes Schauen die Natur von
Nicht-Geburt und Nicht-Tod der Wolke berühren. Wenn ich mein Leben
voller Achtsamkeit lebe, dann kann ich die Natur der Zeichenlosigkeit
berühren. In der Weisheit der Zeichenlosigkeit entdecke ich, dass
nichts geboren wird und nichts sterben kann, und ich habe die
Nicht-Angst erlangt, denn ohne wahres Glück oder vollkommenes Glück
ist ohne Nicht-Angst nicht möglich. Ich schaue tief und berühre die
Natur von Nicht-Geburt und Nicht-Tod, so wird alle Angst von mir
genommen.
Doch es gibt in mir das Element
der Täuschung und Verblendung, aber es gibt auch das Element des
klaren Gewahrseins. Aber das Element der Verblendung lässt mich
leiden, doch das Element des Klaren Gewahrseins lässt mich zum
Buddha werden. So kann auch die Dualität zwischen Gehirn und Geist
aufgelöst werden, aber die Wirklichkeit drückt sich als Gehirn oder
Geist aus. Aber das Gehirn entsteht nicht aus dem Geist, doch der
Geist entwickelt sich auch nicht auf der Grundlage des Gehirns. Ich
denke, Geist und Gehirn manifestieren sich aus dem
Speicher-Bewusstsein und unterstützen einander in ihrer jeweiligen
Manifestation. Und so erkenne ich darin, dass das Geist nicht ohne
Gehirn möglich ist, und ich denke, ohne Gehirn könnte sich der
Geist nicht manifestieren. Es ist wie bei einem Blatt, das sich auf
das Nicht-Element stützen muss, um sich zu manifestieren, und das
Gleiche gilt für Geist und Gehirn.
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