Dienstag, 2. August 2016

Die uralte Kunst der Meditation

Die uralte Kunst der Meditation
In den besten buddhistischen Klöstern findet man die wesentlichen Übungen und Lehren, die in einer Weise auch dem Westen zugänglich sind. Ich bin darin mit einigen der einfachsten und am weitesten verbreiteten Meditationsübungen bekannt gemacht worden, besonders mit den Übungen der Achtsamkeit und der liebevollen Güte.
Aber der Zweck dieses Unterfangens ist es keineswegs, dass ich jetzt Buddhist werde oder fernöstliche Zeremonien und rituelle Verbeugungen erlerne, vielmehr geht es bei mir darum, dass ich lerne, wie ich meditiere und davon im täglichen Leben profitieren kann. Wenn ich mir die Zeit nehme, um zur Ruhe zu kommen, dann spüre ich, aber auch andere Menschen spüren es, weil jeder Mensch dazu in der Lage ist, dass ich mein Leben viel mitfühlender und wachsamer leben könnte. Aber meditieren bedeutet, dass ich meine inneren Fähigkeiten fördere, und diese Fähigkeiten in meinem Leben zum Ausdruck bringe.
Von den Meditationsübungen gibt es sehr viele Formen, aber es ist im Grunde genommen jede, die mir hilft, achtsamer und bewusster zu werden für meinen Körper, meine Sinne, meinen Geist und mein Herz. Aber es ist nicht von Bedeutung, welche Art von Meditation ich mir auswähle, denn wichtiger ist es, dass ich, nachdem ich mich für eine Art entschieden habe, auch dabei bleibe, und die Übung regelmäßig praktiziere, denn Meditation verlangt Disziplin. Es genügt nicht, wenn man nur ein paar Minuten täglich am Tag übt, denn wenn man wirklich an der Meditation interessiert ist, eine Fertigkeit ernsthaft zu erlernen, um Fortschritte zu machen, dann brauche ich Ausdauer, Geduld und regelmäßiges Üben.
Ich habe mir eine Art von Meditation herausgesucht, die mir zusagte, und die praktiziere ich auch. Ich arbeite an den Meditationsübungen täglich, aber ohne Lehrer und nicht im Rahmen einer Meditation-Gruppe, was man auch machen kann, wenn man sich nicht sicher fühlt. Durch das regelmäßige Üben habe ich Fähigkeiten entwickelt, die mir den gegenwärtigen Augenblick geöffnet haben. Aber eins hat mir die Meditation gegeben, dass ich Geduld und Mitgefühl entwickelt habe und offen bin für alles, was es gibt.
Die Grundübungen der Achtsamkeit-Meditation sind das Herzstück buddhistischer Meditation, was auch Vipassana genannt wird., und das bedeutet: „Die Dinge so sehen, wie sie sind.“ Sie ist die am weitesten verbreitete Meditation-weise in Südostasien und ist von zentraler Bedeutung in allen buddhistischen Traditionen. Hier wird die Achtsamkeit, und wie ich unmittelbares Gewahrsein der eigenen Erfahrungen in allen Bereichen des Handelns entwickele.
Durch die Meditation wird mir geholfen, das Licht der Achtsamkeit auf jeden Aspekt meiner täglichen Erfahrungen zu werfen, um mir zu zeigen, wie ich die heilende Kraft liebevoller Güte auf mich selbst und andere Menschen ausdehnen kann. Man nennt die Achtsamkeit-Übung auch Einsicht-Meditation. Aber es geht dabei nicht darum, die Aufmerksamkeit auf ein Bild von Buddha, eine Gottheit, ein Licht, eine Kerze oder auf heilige Worte zu lenken, vielmehr entdecke ich durch die Achtsamkeit eine Möglichkeit, inmitten von Bewegungen unbewegt zu bleiben. Es können selbst ganz weltliche, oft wiederholte Tätigkeiten wie Essen, Spazierengehen oder Telefonieren in die meditative Bewusstheit einbezogen und Teil der Achtsamkeit-Übung werden. So ist meine Meditation keine Übung , die ich von Zeit zu Zeit durchführe, sondern sie ist eine Seinsweise, die jeden Augenblick bei mir ist.
Und wie hilft mir Achtsamkeit, sie hilft mir geistesgegenwärtiger und lebendiger auf alles zu reagieren, was mir begegnet, und das zu entwickeln, was man als Lebenskunst bezeichnet. Lebenskunst ist kein sorgloses Dahintreiben oder angstvolles Festklammer an der Vergangenheit, sondern sie besteht darin, jeden Augenblick einfühlsam zu sein, ihn neu und einzigartig anzusehen, und das Bewusstsein offen und empfänglich zu halten.
Wenn ich mit dem Meditieren beginne, dann bedeutet es: dass ich mein Leben mit Anteilnahme und Liebenswürdigkeit betrachte und herausfinden möchte, wie ich wachsam und frei sein kann. Ich habe viele Vorstellungen und Überzeugungen in Bezug auf mich selbst, und so erzähle ich Geschichten über mich selbst, ob es gut oder schlecht ist.
Aber meditieren heißt eigentlich: neue Möglichkeiten entdecken und Fähigkeiten entwickeln, die jeder von uns besitzt nämlich: ein weiseres, liebevolleres, mitfühlender es und erfüllter es Leben zu führen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen