Tatkraft
Was bedeutet Tatkraft oder
Eifer? Das ist das nächste paramita, und das bedeutet: Tatkraft oder
Eifer sind beim Studium des Bewusstseins wichtig in Bezug auf das
Speicher-Bewusstsein und in Bezug auf die Samen. In meinem
Speicher-Bewusstsein gibt es Samen des Leides und des Glücks, also
heilsame und unheilsame Samen. Wenn man es so betrachtet, dann ist es
eine vierfache Praxis. Wenn man es so betrachtet, dann ist es eine
vierfache Praxis. Als erstes habe ich mein Leben so eingerichtet,
dass die schlechten Samen keine Chance haben, sich zu manifestieren,
und es erfordert nur etwas Organisation. Ich habe mein Leben, meine
Umwelt so organisiert, dass die Samen der Gewalt, der Wut, der
Verzweiflung, die ich in mir trage, keine Chance haben, gewässert zu
werden.
Es gibt Menschen unter uns, die
leben in einer Umgebung, in der die negativen samen tagtäglich
gewässert werden. Um das zu ändern, bedarf es der Tatkraft. Ich
muss organisieren, ich muss Entscheidungen treffen, ich muss meinen
freien Willen nutzen, um mein Leben und meine Konsumgewohnheiten
anders zu gestalten.
Ich weiß sehr wohl um die Samen
der Gewalt, der Wut und der Verzweiflung in mir. Es ist nicht gesund,
wenn es mir ermöglicht wird, mich zu manifestieren.
Wenn ich in einem Praxiszentrum
lebe, so höre und sehe ich vieles, das mir hilft, die heilsamen
Aspekte meines Bewusstseins zu berühren. Die negativen Aspekte haben
weniger Entwicklungsmöglichkeiten.
Ich spreche mit anderen darüber,
was sie zu meiner Unterstützung machen können, damit die negativen
Samen daran gehindert werden, gewässert zu werden, um sich zu
manifestieren.
Sollten die negativen Samen
gewässert worden sein und haben sich manifestiert, was kann man dann
tun? Ich muss dafür sorgen, dass die Manifestation so schnell wie
möglich wieder zu der Form als Samen zurückkehren, und für mich
gibt es dazu vielfältige Möglichkeiten, das zu tun.
Ich schenke durch die Praxis der
angemessenen Aufmerksamkeit, den anderen Objekten des Bewusstseins
interessante, schöne, friedvolle Dinge meiner Aufmerksamkeit. Und
wenn ich mit den guten Dingen in Berührung gekommen bin, so werden
die heilsamen Manifestationen zum ursprünglichen Zustand als Samen
zurückkehren.
Wird das geistige Gebilde des
Zorns gewässert und sich in meinen Geist-Bewusstsein manifestiert
hat, so werde ich leiden, und ich werde nach einem anderen geistigen
Gebilde Ausschau halten, um es zu ersetzen.
Die zweite Praxis der Tatkraft
besteht darin, die negativen Manifestationen so schnell wie möglich
wieder in den Zustand als Samen zurückkehren zu lassen.
Die dritte Praxis ist das
Wässern der heilsamen und schönen Samen in meinen
Speicher-Bewusstsein, sodass sie sich manifestieren können: die
Samen der Liebe, des Mitgefühls, der Hoffnung, der liebenden Güte,
der Freude, und diese Samen habe ich.
So gestalte ich mein Leben,
praktiziere es in einer Weise, die es nur ermöglicht, die Samen
mehrmals täglich zu wässern, damit sie sich manifestieren können.
Ich kann es als Individuum tun
und als Paar, so dass man sich gegenseitig hilft, die heilsamen Samen
zu wässern, sodass sie sich auf der Leinwand des Geist-Bewusstseins
manifestieren können. Wenn sich die heilsamen Samen manifestieren
können, so werden Freude, Frieden und Glück möglich.
Die vierte Praxis besteht darin,
man lässt die positiven Samen solange wie möglich manifestieren,
und es ist wie bei einem angenehmen Besuch, bei dem man die Gäste
ermutigt, solange wie möglich zu bleiben, weil das Zusammensein
einem sehr viel Freunde Bereitet.
Ich bewahre die positive
Manifestation solange wie möglich, denn je länger sie bei mir
bleibt, desto mehr Gelegenheiten haben die Samen, sich auf der
tieferen Ebene des Bewusstseins zu entwickeln. Wenn sie sich
manifestieren, sind sie der Regen, der die Samen gleicher Art tief
unten im Boden des Geistes wässert, und sie wachsen und wachsen.
Schaue ich mir Gewaltfilme im
Fernsehen an, dann wird der Samen der Gewalt in mir wachsen und
wachsen. Höre ich mir häufig Dharmavorträge an, so werden die
heilsamen Samen des Verstehens und der Freiheit häufig in mir
gewässert.
Die Tatkraft soll immer im
Lichte der Lehren über Bewusstsein verstanden werden.
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