Donnerstag, 30. Juni 2016

Von Moment zu Moment und zyklische Unbeständigkeit

Von Moment zu Moment und zyklische Unbeständigkeit
Die Fortführung soll man nicht mit Beständigkeit verwechseln, so auch, wenn sich die Welle in anderer Form fortsetzt, denn sie ist nur für einen Augenblick da, und dann ist sie fort.
Man kann Unbeständigkeit auf zweifache Weise verstehen: die erste ist die Unbeständigkeit in jedem Augenblick, die „Moment-zu-Moment-Unbeständigkeit“. Denn man sieht den Zerfall des Körpers jeden Tag. Doch jenseits der Vergänglichkeit und der Unbeständigkeit ist die Fortführung. Betrachtet man die Welle des Ganzen, so sieht man die zyklische Unbeständigkeit, es ist die zweite Form der Unbeständigkeit.
Man kan die kinematografische Natur des Bewusstseins erwähnen: sieht man einen Film, so sieht man seinen Anfang und sein Ende, und damit sieht man die zyklische Unbeständigkeit, denn der Film hat ein Ende. Aber andererseits besteht der Film aus einzelnen Bildern, die aufeinanderfolgen und den Eindruck vermitteln, es handelt sich um ein Ganzes also um ein Selbst, und so sieht man hier eine Von-Moment-zu-Moment-Unbeständigkeit. Und so sieht man auch hier beides: die zyklische Unbeständigkeit und die Von-Moment-zu-Moment-Unbeständigkeit.
Beim zyklischen „vipaka“ sieht man das Leben als Ganzes und man erkennt, dass das nächste Leben eine Auswirkung dieses Lebens sein wird, es ist zyklische Reifung, doch „vipaka“ geschieht von Moment zu Moment, und so ist dieser Augenblick die Reifung des vorangegangenen Augenblicks, z.B. was man vor einer Minute gelesen hat, hat eine Wirkung auf diesen Moment.
Ein Licht, das von einer Kerze ausgeht, erhellt die Umgebung also die Welt außerhalb der Kerze. In ähnlicher Weise bietet man sein Denken, Sprechen und Handeln an.
Alles was man denkt, was man sagt und was man tut, hat seine Wirkung auf unsere Umwelt und auf unser Inneres, denn man ist innerhalb und außerhalb des Körpers. Als Meditierender sieht man selbst innerhalb und auch außerhalb unseres Körpers. Kann man sich außerhalb des Körpers sehen, dann verfügt man über Einsicht, denn man wird innerhalb und außerhalb fortgeführt, weil jetzt und hier die dreifache Energie des Karma eine Wirkung hat.
Schafft man einen Gedanken, so hat dieser Gedanke eine Wirkung auf einem. Sobald man einen Gedanken des Mitgefühls und der liebenden Güte schafft, so empfängt jede Zelle des Körpers eine wundervolle Energie.
Ein hasserfüllter oder verzweifelter Gedanke hat dagegen eine negative Wirkung auf die Zellen des Körpers und auf das Bewusstsein. Man unterscheidet in zwei Arten von Handlungen: Handlungen, die schnell i das Hier und Jetzt zurückkehren, und Handlungen, die erst später zurückkehren.
Nicht-Körper-Elemente, die sich außerhalb des Körpers aufhalten sind der Körper und die Nicht-Selbst-Elemente, die sich außerhalb des Selbst aufhalten, ist man selbst. Man soll sich selbst betrachten, wenn man die Fortführung jenseits des Körpers erkennen will, muss man sich selbst zu sehen, denn alle wird fortgesetzt.
Kann man sehen, was im gegenwärtigen Moment geschieht, und kann was wissen, was im Augenblick geschieht, den man „Tod“ nennt? Denn es gibt eine Fortführung, doch wartet die Fortführung nicht bis zum Augenblick des Todes, um sichtbar zu werden. Doch die Fortführung beginnt genau hier und jetzt, denn man wird in jedem Augenblick wiedergeboren.


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