Freitag, 24. Juni 2016

Zwei violette Blumen

Zwei violette Blumen
Die Wunder des Lebens sind stets gegenwärtig wie der blaue Himmel, die weißen Wolken, die Flüsse, der Regen, die Blumen, die Vögel, die Bäume, die Kinder usw.
Vor zwei Tagen sah ich während einer Geh-Meditation zwei violette Blumen im Gras, und ich blieb stehen und betrachtete die Blumen und meine Gedanken wanderten in meine Kindheit zurück.
Ich war damals klein so etwa 5 Jahre alt, und es tobte noch der zweite Weltkrieg und es ging dem Kriegsende zu. Und jetzt stand ich plötzlich vor zwei so wunderschönen Blumen. Ich kniete mich nieder und betrachtete sie noch genauer, und in meinem Kopf formten sich Gedanken: „Diese Blumen sind wunderschön.“ Und ich ahnte in diesem Augenblick, dass etwas in mir vorging, das mich mein ganzes späteres Leben führen würde
ich sah mich um und dachte: „Wem kannst du diese schönen Blumen bringen und schenken?“ Ich würde die Blumen meiner Frau bringen.
Ich pflückte die beiden Blumen, richtete mich auf und setzte meinen Weg fort, um die Blumen meiner geliebten Frau zu übergeben. Und bei der Übergabe der Blumen küsste ich meine Ehefrau und dachte dabei, an die wunderschönen 52 Jahre Ehe, die wir miteinander verlebt hatten.
Wenn wir achtsam sind und die Wunder des Lebens tief berühren, dann halten wir uns in den Wundern des Lebens auf. Allein das Leben ist schon ein Wunder, auch wenn wir Menschen uns auch das Leid antun, aber gibt es eigentlich ohne Leid auch Glück?
Wir neigen oft dazu, die Erde sei voller Unglück und Leiden, aber wir selbst produzieren mit unseren Gedanken oft dieses Unglück und Leiden. Manche sind der Meinung, dass das Leid und das Glück einander durchdringen, damit man das Glück besser erkennt, besonders vor dem Hintergrund des Leides.
Doch wenn man tiefer in das Leben schaut, so erkennt man sehr schnell, dass das Glück nur möglich ist, wenn wir Verstehen und Mitgefühl haben, denn ein glücklicher Mensch ist ein Mensch mit großem Verstehen und umfassendem Mitgefühl.
Also ein Mensch voller Verstehen und Mitgefühl leidet nicht, sondern ist glücklich.
Wenn man als Kind das Verstehen und das Mitgefühl nicht entwickeln kann, so sind wir mit dem Leiden nicht in Berührung gekommen.
Das Leiden habe ich als kleines Kind in meiner Heimat in Osteuropa verspürt, und so habe ich auch das Wunder des Lebens betrachtet sowie die beiden violetten Blumen.

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