Die Gedanken beobachten.
Wenn sich die Meditation
vertieft, dann stellen die Menschen oft fest, dass man sich in
Gedanken verstrickt., aber was kann man tun?Man hat gelernt, dass die
Gefühle von Verlangen, Unruhe, Zweifel, Furcht oder Abneigung
auftauchen und wieder verschwinden, und dass sich vor ihnen verbeugt,
da man sie als Bestandteil der Meditation akzeptierten kann. In
gleicher Weise gibt es Bewegungen des Verstandes oder der
Gedankenfabrik, die die Geschichten erzählt oder Pläne,
Erinnerungen und Phantasien ausbreitet. Die Aufgabe der Meditation
besteht darin, zu akzeptieren, dass die Gedankenfabrik Pläne,
Erinnerungen oder sonst noch was produziert. Aber es verschwindet
wieder, wenn man es erkennt und der gedanklichen Produktion einen
Namen gibt, es also anerkennt. Dann kann man zum nächsten Atemzug
zurückkehren.
Man ertappt sich aber manchmal,
dass man etwas , was einem in der Vergangenheit zugestoßen ist, noch
einmal durchlebt. In der Meditation rekapituliert der Verstand die
Vergangenheit. Der Verstand erzählt uns Geschichten über das, was
wir in der Vergangenheit erlebt haben, und er macht sich
Vorstellungen darüber, was uns in der Zukunft begegnen könnte. Man
wird nach einer Weile die Geschichten der Vergangenheit und der
Zukunft satt haben, doch das Wichtigste ist dabei, man hat sie nicht
bewerten müssen.
Man soll versuchen, zu erkennen,
dass die Geschichten nicht wirklich sind, denn es sind Geschichten,
die uns unbedingt etwas erzählen wollen, was gerade im Augenblick
nicht geschieht. Aber wir erkennen die Geschichten nur als erinnern
und planen und kehren zum Atmen zurück.
Es spielt keine Rolle, wie oft
die Gedanken abschweifen und wie lange es dauert, denn das ist etwas,
was man unter Kontrolle hat. Doch wichtig ist der magische Moment,
wenn man erwacht und erkennt: „ich war in Gedanken“ und das ist
der entscheidende Moment, in dem man die Wahl hat, sich weiter in
Gedanken zu verlieren oder ins Hier und Jetzt zurückzukehren. Wenn
man Letzteres macht, dann übt man sich darin, zu erwachen und in
achtsamer Art und Weise im gegenwärtigen Augenblick zu leben.
Aber wie steht es mit den
Geschichten, die sich unablässig wiederholen? Doch es gibt einige
Geschichten, die die Top Ten der Meditation darstellen. Man sitzt da,
und die Geschichte beginnt immer und immer wieder die Gedanken zu
durchlaufen, so dass man diese schon benennen kann. Aber wenn die
Geschichten immer und immer wieder kommen, dann ist es ein Zeichen,
das da etwas da ist, das Gefühl oder es will angenommen werden. Es
könnte ein Verlust sein, der anerkannt werden will, oder eine Liebe,
die angenommen werden will, oder ein kreativer Impuls, der gesehen
oder respektiert werden möchte.
Man wird auch möglicherweise
etwas erleben, was man als „Anfälle von Kreativität“ nennt, das
bedeutet, wenn man zur Ruhe kommt, dann öffnen sich tiefere Ebenen
der Besinnung und des Verstehens, oder verborgene Dinge kommen an die
Oberfläche, die zum Ausdruck gebracht und verstanden werden wollen.
Man kann diesen Einsichten gelegentlich etwas zeit widmen, aber es
sollte nicht zur Gewohnheit werden, denn damit verstopft man leicht
seinen Geist. Doch es ist besser, den Geist leer zu halten, einfach
alles loszulassen, die machtvollen Einsichten eingeschlossen. Man hat
reichlich Zeit, sich mit dem zu beschäftigen, wenn man nicht
meditiert. Es ist ganz natürlich, dass diese Gedanken während der
Meditation auftauchen, aber anstatt sich auf die zu fixieren, wird es
besser sein, sich an ihnen zu erinnern., da man hier mit der Absicht
sitzt, zu meditieren. Man könnte sich sich selbst sagen, dass man
sich mit den Ideen weiter beschäftigen werde, wenn die Meditation
vorbei ist, aber jetzt wolle man mit er Meditation fortfahren.
Die Gedanken sind die Verbindung
zu allen Dingen, die in mir selbst und in der Umwelt oder im Umfeld
geschehen. Es sind auch oft die unmittelbaren Sinneseindrücke.
Versucht man während der
Meditation, seine Gedanken zu erkennen, dann werden sie bisweilen
nicht sofort Zu Bewusstsein kommen, oder sie werden vielleicht sehr
still sein. Auch wenn man geduldig wartet, dann denkt man: es ist so
still hier, es kommen wenige Gedanken. Aber es gibt auch das Problem,
dass man oft dazu neigt, sich mit den eigenen Gedanken zu
identifizieren., d.h., dass man in der Meditation erstmalig in der
Lage ist, den inneren Strom der Gefühle wahrzunehmen.
Mit der Zeit lernt man seine
Denkweise kennen. Es gibt Menschen, die benutzen ausschließlich
Bilder, aber nur wenige Worte. Dann gibt es wieder Menschen, die
verwenden viele Bilder und Worte, und manchmal synchron. Doch
manchmal sind diese Bilder auch mehr Erinnerungen und Phantasien oder
etwas anderes. Die Worte beschäftigen sich mit Plänen oder haben
andere verschiedene Aufgaben. Aber es gibt auch Menschen, die
benutzen ausschließlich Worte, aber nur sehr selten Bilder.
Man wird entdecken, dass es
möglich ist, man kann sich nicht nur den Atem oder die
Körperempfindungen oder die Geräusche bewusst machen, sondern auch
den inneren Strom von Bildern, Vorstellungen und Worten, die sonst
unbeachtet blieben. Als Schlüsseleinsicht in der Meditation gibt es
einfach die Art und weise, wie der Verstand arbeitet, und es gibt
verschiedene Möglichkeiten, wie man damit umgehen kann. Man muss
einfach anerkennen, dass man viel Zeit damit verbringt, sich in
Gedanken zu verlieren. Darauf besteht eine mögliche Reaktion, man
nimmt alles ernst, und schenkt den Gedanken und Stimmungen und
dergleichen, den Glauben. Aber im allgemeinen führt das zu einer
Menge von Schwierigkeiten und Leiden. Es gibt aber eine andere
Möglichkeit, es von einem anderen Ort aus anzuhören, der sich nicht
im Verstand befindet, sondern im Herzen, der mit mehr Sinn für
Offenheit, mit Weisheit und Verständnis zuhört, und man geht dann
auf die Dinge ein, ohne sich von ihnen einfangen zu lassen.
Auch in dieser Meditation soll
man zu einer Haltung finden, in der man aufrecht und bequem sitzen
kann. Man konzentriert sich auf seinen Atem und macht ihn zum
Mittelpunkt der Meditation. Man soll ihn aufmerksam beobachten und
den Anfang, die Mitte und das Ende spüren. Tauchen körperliche
Empfindungen, Geräusche oder Gefühle auf,während man den Atem
beobachtet, und diese immer deutlicher werden, dann verlässt man den
Atem, während man ihnen die gleiche Aufmerksamkeit zuteil werden
lässt, wie dem Atem.
In dieser Meditation kann man
den Bereich der Gedanken mit einbeziehen.Während man dem Atem folgt,
und es tauchen Gedanken auf, die eindringlich sind und man in ihnen
verstrickt wird,, egal ob sie eine Reihe von Bildern oder Worten
erscheinen oder als Erinnerung oder Planung, dann kann man sie als
„Denken“ benennen, oder auch als planen oder erinnern bezeichnen.
Ist es ein belastender oder
starker Gedanke, so bezeichne ihn als Denken, dann könnte er
andauern. Aber wenn ich ihn weiter sehr sanft benenne, bis er
verschwindet, dann verschwindet er auch. Und man kann zum Atem
zurückkehren. Aber man soll sich bewusst machen, was sich
gegenwärtig abspielt, soll man nicht verändern, sondern mit einer
freundlichen, sorgfältigen Aufmerksamkeit beobachten.Manchmal
geraten Menschen bei diesem Prozess in Verwirrung. Denn es scheint
bisweilen zu schwierig zu sein, für alle Gefühle und Gedanken einen
Namen zu finden.
Im Verlauf der Meditation dehnt
sich die Aufmerksamkeit aus, was vom Atem und der Körperhaltung
ausgeht, und schließt die Energie und die Körperempfindungen in uns
ein. Man hat gelernt, die Geräusche einzubeziehen, die um uns herum
sind, aber auch die Gedanken, Vorstellungen und Geschichten, die der
Verstand produziert. So wird die Meditation, für die ganze Melodie
des Lebens geöffnet, für den Tanz der Energien, den wir erfahren,
wenn wir dasitzen. Der Atem wird in den Mittelpunkt gestellt, um zur
Ruhe zu kommen und friedlich zu werden, aus diesem Bewusstsein
begegnet man allem, was auftaucht, mit Freundlichkeit und Annahme.
Und so wird das, was auf uns zukommt, zu einem Teil der Meditation.
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