Die Symphonie aus dem Inneren.
Eine Ansammlung von Teilen erzeugt die Vorstellung von
einem Gefährt.
Jedes fühlendes Wesen, d.h. jedes Geschöpf, das mit
einem Gewahrsein-Sinn ausgestattet ist, und sei es auch rudimentär,
sich über drei grundlegende Aspekte oder Merkmale definieren lässt:
Körper, Sprache und Geist.
Der Körper bezieht sich auf den physischen Teil unseres
Wesen, der sich ständig ändert. Er wird geboren, wächst heran,
wird krank, altert und stirbt schließlich.
Sprache, auch Rede genannt, bezieht sich nicht nur auf
die Fähigkeit zu sprechen, sondern auch auf verschiedene Signale,
wie wir in Form von Tönen, Worten, Gestik, Mimik und Pheromonen
austauschen, jenen von Säugetieren abgesonderten chemischen Stoffen,
die das Verhalten und die Entwicklung anderer Säugetiere
beeinflussen. Die Sprache ist wie der Körper vergänglich. Die
Botschaften, die wir austauschen, ob in Worten oder Zeichen, kommen
und gehen zu ihrer Zeit. Stirbt der Körper, dann stirbt die Sprache.
Den Geist kann man nur schwer beschreiben. Den Geist
kann man auch nicht so leicht identifizieren wie den Körper oder die
Sprache. Man kann kein Objekt ausmachen, was man als Geist bezeichnen
kann. Auch gibt es keinen Ort, an dem sich der Geist befindet. Er hat
keine Form, keine Gestalt, keine Farbe oder andere fassbare
Qualitäten. Leichter wäre es, wenn man ihm fundamentalen Aspekten
zu schreiben könnte wie Sitz des Herzens oder der Lunge, dem
Kreislauf und den Bereichen, die lebensnotwendige Funktionen
kontrollieren. Kann man die Existenz des Geistes in Abrede stellen?
Wir denken, wir fühlen, wir wissen, wann wir müde sind oder
hellwach, glücklich oder traurig. Wenn man diese Phänomene nicht
lokalisieren oder definieren kann, so bedeutet es nicht, dass der
Geist nicht existiert. Aber es bedeutet nur, uns fehlt die
ausreichende Information, um ein arbeitsfähiges Modell herstellen zu
können.
Die moderne Wissenschaft hat Zellstrukturen und
zellulare Prozesse ausgemacht, die zu intellektuellen, emotionalen
und sensorischen Ereignissen beitragen, und so dem Funktionieren des
Geistes oder des Bewusstseins in Verbindung bringen
Aber man entdeckt nicht, was den Geist ausmacht. Doch
der Buddhismus geht davon aus: der Geist ist ein einständig,
entwickelndes und entfaltendes Ereignis und keine eindeutige,
eigenständige Entität. Der Geist ist eine Art Ding oder Stoff,
welcher Jenseits der Grenzen des gegenwärtigen wissenschaftlichen
Verständnis-Vermögen existiert. Das Merkmal des Geistes ist, dass
sich alle fühlenden oder bewussten Wesen von anderen Organisten wie
Gräser zum Beispiel unterscheiden.
Der Geist ist der allerwichtigste Aspekt aller
Geschöpfe, denen das „Fühlen“ gemeinsam ist, also ist der Geist
der wichtigste Aspekt in der Natur fühlender Wesen. Weil der Geist
selbstverständlich ist, denken wir nicht: ich möchte essen, ich
möchte gehen oder ich möchte sitzen.
Wo befindet sich der Geist? Im Körper oder außerhalb
des Körpers? Hat der Geist einen Anfang und ein Ende? Gibt es den
Geist oder sind es nur die Aktivitäten der Gehirnzellen? Oder ist
der Geist allumfassend, aber wie umfassend?
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