Das Geschenk der Ungewissheit.
Ist der Geist frei von Bezugspunkten ist dies der
Mahamudra.
Kommen wir vom Blick auf den Tisch vorne im Raum zurück,
so kann man auf der ganz normal beobachtbaren Ebene sagen, ein Tisch
befindet sich im Zustand fortwährender Veränderung.
In der Zeit zwischen gestern und heute kann etwas Holz
weggebrochen oder etwas Farbe weg geblättert sein. Wenn wir den
Tisch aus der Sicht eines Physikers betrachten, so sehen wir auf der
mikroskopischen Ebene, dass sich die Komponenten des Tisches, das
Holz, die Farbe, die Nägel und der Leim, aus Molekülen und Atomen
zusammensetzen, die aus sich rasend schnell bewegenden, durch die
weite des subatomaren Raums tanzenden Teilchen bestehen.
Auf dieser subatomaren Ebene stößt man auf ein
interessantes Problem: Will man die genaue Position eines Teilchens
im subatomaren Raum durch Messung bestimmen, kann dessen
Geschwindigkeit nicht 100-prozentig genau gemessen werden, d.h., man
kann seine genaue Position nicht ausmachen.
Dieses Problem einer gleichzeitigen Messung von genauer
Position und Geschwindigkeit eines Teilchens drückt sich im Prinzip
in der sogenannten Heisenberg`schen Unschärferelation aus.
Wenn wir dieses Paradox als Art einer Beschreibung
menschlicher Erfahrung betrachten, kann man sehen, dass es in
ähnlicher Weise wie bei den Teilchen geschieht.
Es besagt auch, dass alle unsere Gedanken, Gefühle und
Wahrnehmungen durch mentale Gewohnheiten bedingt sind, die wir dabei
einbringen.
Unser Verständnis für materielle Phänomene sind bis
zu einem gewissen Grad eingeschränkt, aber gleichzeitig weist die
Unbestimmtheit der genauen Vorhersage, wie und wo Teilchen im
subatomaren Universum in Erscheinung treten, auf eine gewisse
Freiheit in der Bestimmung der Natur unserer Erfahrung hin, so ist es
auch mit unseren Gedanken.
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