Kamera-Frau tritt nach Flüchtlingen.
Was gestern in den Medien gezeigt wurde, ist eigentlich
unglaublich, aber andererseits auch wieder nicht, denn bei uns
Menschen ist alles möglich.
Im Fernsehen könnte man sehen, wie die Flüchtlinge die
Sperre durch ungarischen Polizei durchbrach, weil die Flüchtlinge
nicht in Ungarn bleiben wollten. Man sah die Menschen laufen, und in
dieser Menschenmenge stand eine Frau mit einer Kamera in der Hand,
und man sah, wie nach Kindern trat und einen Mann mit seinem Sohn in
den Armen zu Fall brachte.
Momentan war ich wie erstarrt, und dachte gleichzeitig:
„Das kann doch nicht wahr sein. Wie kann man einen Mann, der ein
Kind im Arm hat zu Fall bringen und das noch absichtlich, und das
wird auch noch von einer Frau getätigt.“ Denn bisher habe ich noch
keine Frau gesehen, die einen Flüchtling angreift oder mit Füssen
tritt. Bei Männern kommt es schon häufiger vor.
Diese Aktion der Frau war ein typischer Akt von
Fremdenfeindlichkeit und geprägt von Hass gegen Fremde. Ob
Rassenhass dabei eine Rolle gespielt haben, weiß ich nicht, aber es
gibt keinen Rassenhass, denn die Menschen sind nur eine Art von
Lebewesen auf dieser Erde.
Bei dieser Frau muss die Fremdenhass sehr hoch angesetzt
sein, denn sie muss schon darin erzogen worden sein. Und das ist der
Problem im Osten, denn nachdem die Sowjet-Union aufgelöst wurde,
haben sich alle möglichen Parteien aus den Gräbern erhoben, wo sie
von 1945 geschlafen hatten, und haben dann auf den Tag der Befreiung
von Sozialismus gewartet.
In Ungarn scheint es die selben Rechtsradikalen zu
geben, als in Ostdeutschland. Und man könnte bald sagen, der
Rechtsradikalismus hat eine neue Heimat gefunden.
Was ich immer wieder feststellen konnte, wenn ich die
Bilder von der ungarisch-serbischen Grenze sah, dass die Polizei mit
den Flüchtlingen weniger zart umging, denn einige Polizisten gingen
schon sehr heftig zur Sache, wenn sie Flüchtlinge zur Ruhe bringen
wollten, denn für mich sah es so aus, als wenn sie von oben
Anweisungen erhalten hatten, auch auf die Flüchtlinge einzuschlagen,
besonders dann, wenn keine Fernseh-Kamera in der Nähe war, und
trotzdem konnte man diese widerlichen Aktionen der Polizei sehen.
Die osteuropäischen Länder müssen noch lernen, dass
die Menschenrechte und die Menschenwürde ein hohes Gut für alle
Menschen ist, und man darf diese Rechte nicht verletzen, indem man
Menschen verprügelt oder auch anders misshandelt.
Ich hoffe, die Kamera-Frau muss die Konsequenzen aus
diesem Vorfall ziehen, denn so etwas darf nicht wieder zu derartigen
Einsätzen zugelassen werden.
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