Wotan`s Jünger.
Meine lieben Freunde, ich denke der Name „Wotan“ ist
euch bekannt, denn er ist in Deutschland im Schulunterricht, in der
Geschichte, sehr oft vorgekommen. Besonders im hohen Norden von
Deutschland hat man sich mit Wotan oder auch Odin sehr intensiv
beschäftigt, weil dieser Name zur nordischen Götterordnung gehörte,
denn Wotan oder Odin war der Vater aller nordischen Götter, aber die
Mutter kenne ich leider nicht.
In der Schule, es war so 1949/50, sind wir mit diesem
Unterrichtsstoff in Sagen und Geschichten zugemüllt worden, aber
gebracht hat es nichts für uns, außer das ich die Braunhemden
ablehne, weil sie mir zuwider sind.
Trotz gab es in meiner Kindheit und Jugendzeit viele
Anhänger des nordischen Götter oder des nordischen Glaubens an den
Göttern, weil sie für manche Menschen ein Halt im Leben waren, aber
gleichzeitig eine Lebensorientierung. Nur traten diese Vertreter
damals noch nicht so offen auf, weil sie sich vor den
Besatzungsmächten fürchteten, obwohl es nicht notwendig gewesen
wäre. Aber dieser nordische Kult hat sich bis heute gehalten, und er
gewinnt immer mehr Anhänger, aber ich bezweifle, dass sie diesen
Kult eigentlich nicht verstehen, denn der Kult wurde von Generation
zu Generation immer etwas verändert sowie es auch bei den drei
heutigen Hauptreligionen der Fall ist.
Leider kann ich nur über die deutschen Kulturanhänger
berichten, weil die anderen Kulturanhängern aus den anderen Ländern
mir nicht zugängig sind, teilweise ist es die Sprache. Aber auch in
den anderen europäischen Ländern soll es Anhänger dieser
nordischen Gottheiten geben, denn viele Nord-Europäer haben sich in
ganz Europa verteilt, besonders die des Nordens während der
Völkerwanderungen, auch wenn es nur kleine Wanderungen gegeben hat,
aber sie haben ihre Sitten und Gebräuche mitgebracht, so auch die
Gottheiten.
Diese Menschen hielten sich auch an diesen heidnischen
Kult, aber hier möchte ich von einem nordischen Götterkult
sprechen, denn heidnisch ist ein Ausdruck für die Ungläubigen des
Norden, die Götterkult gefrönt haben, und dieser Ausdruck stammt
aus dem Christlichen. So möchte ich vorerst bei den nordischen
Göttern bleiben.
Diese Gottheiten waren für die Menschen, die an die
Götter glaubten, nicht nur ein Kult, sondern sie waren Lebenshalt,
sie gaben dem Menschen einen Halt in ihrem Leben, aber auch
gleichzeitig einen Sinn. In den frühen Jahren gab keine Art von
Rechtsradikalismus, denn diesen politischen Ausdruck kannte man noch
nicht zu dieser Zeit.
Die Zeit ging dahin, aber die Christianisierung des
neuen Glaubens aus der Wüste der Vorderen Ostens und zog als Sieger
in den Norden ein. Der alte Götterkult wurde fast vollständig
zurückgedrängt.
Aber dann kann irgendwann ein neuer Kult auf, der
politisch geprägt wurde, und in dem die christliche Religion
angegriffen wurde. Ich denke, das geschah mit der französischen
Revolution, um 1790 herum. Die bisherigen politischen Systeme, und
damit die herrschende Klasse geriet ins Wanken, aber nur ins Wanken,
denn gravierende Veränderungen bei den herrschenden vollzogen sich
so gravierend. Es gab immer noch Herzöge, Grafen, Barone , Könige
und Kaiser.
Aber die Neigung zur weiteren Radikalisierung der
Politik nahm seinen Anlauf, man schwankte um, in das rechtsradikale
Lager, und jetzt mussten neue politische Argumente herhalten, die ein
neues Bild ergaben.
Jetzt wurde der Begriff „Rasse“ also Menschenrasse
zum Symbole für eine neue Ordnung, denn jetzt wurde auch die
Menschen in Rassen eingeteilt, obwohl schon vorher die Menschen in
Rassen eingeteilt waren, so zum Beispiel in der USA die Sklaven, denn
die schwarzhäutigen Menschen galten nicht einmal soviel wie Tiere,
und diese Menschen wurden auf dem Markt als Kaufpreis sehr niedrig
bezahlt.
Gerade bei uns in Deutschland und Österreich gab es
hochintelligente Menschen, die den Rassebegriff eine besondere
Bedeutung gaben, und die angeblich Forschungen in dieser Richtung
betrieben. Und dann gab es natürlich Menschen, die diesen ganzen
Unsinn glaubten, so dass es dann nach dem ersten Weltkrieg, den
Deutschland und Österreich verloren hatten, nach einem neuen
politischen Symbol gesucht wurde, dass das sogenannte Volk aus der
Misere herausführen sollte.
Man suchte nach Schuldige für den verlorenen Krieg, und
man fand sie schnell, und das war dann die jüdische Bevölkerung.
Die Juden wurden von der Kirche als Gottesmörder beschimpft und auch
bezeichnet. Die Juden hatten an allem Negativen Schuld, also war die
jüdische Bevölkerung der richtige Sündenbock für die beginnende
Ära neuen nordischen Götterwelt und für den stark auftretenden
Rechtsradikalismus. Und 1933 begann der Aufstieg des
Rechtsradikalismus in Deutschland und Österreich aber er endet bald
darauf 1945, und die Folgen waren, starke Kriegszerstörungen und 6
Millionen Tote in den Konzentrationslagern der Nazis. Was soll da an
der nordischen Götterwelt so schön gewesen sein.
Es ist nur eigenartig, wie sich der Mensch immer nach
etwas umschaut, was sein Leben bestimmt, und wem er die Schuld
zuschieben kann, wenn sein Leben nicht so verläuft, wie er sich das
Leben vorgestellt hat.
Es wird alles Mögliche zusammengetragen und zusammen
fantasiert, nur soll es für ihn ein entsprechendes Bild geben , was
er dann als Leben bezeichnen kann.
Besonders die Rechtsradikalen fantasieren mit ihren
nordischen Götter, um angeblich zu beweisen, dass es Menschenrassen
gibt, aber was für diese Menschen besonders wichtig ist, dass ihre
Rasse aus „deutschem Blut“ besteht.
Am Blut erkennt man nicht die Rasse, weil es keine Rasse
gibt, sondern im Blut erkennt man nur die Blutgruppen mit ihren
Unterteilungen, was auch ein sogenannter gebildeter Professor oder
sogenannter Doktor wissen müsste. Denn man kann nur sagen:
„Intelligenz und Dummheit sind miteinander verwandt.“
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