Donnerstag, 3. September 2015

Wie du selbst vor der Strafe zitterst....

Wie du selbst vor der Strafe zitterst und den Tod fürchtest, so sollst auch du, im Nächsten dein Ich erkennend, weder töten noch richten.
Den obigen Satz soll Buddha zu seinen Anhängern gesagt haben, und wenn ich mir diese Zeilen Wort für Wort anschaue, so stelle ich nur fest, er beinhaltet eine Aussage über das Leben allgemein aber auch speziell.
Nehmen wir uns einmal Satzteil für Satzteil einzeln vor und analysieren wir ihn, um zu erfahren, was hinter dieser Aussage steckt, und was uns Buddha eigentlich mit diesem Satz sagen wollte.
Wir alle wissen, wenn wir etwas gegen unsere Mitmenschen oder deren Eigentum gemacht haben, also etwas Kriminelles, so erwartet uns eine Strafe, wenn sie uns als Täter erwischt haben. Wir kommen bei einer Verurteilung unseres Vergehens nie um eine Bestrafung herum, was wir eigentlich wissen, aber wir kennen vorher nicht die Höhe des Strafmaßes?
Aber trotzdem zittern wir vor einer Strafe, die uns angedroht wird, aber man muss sich fragen, warum erzittert man? Und woran liegt es, dass man erzittert? Ist es die Erfahrung mit Strafen, die vollstreckt wurden, vor deren Ausmaß man erzittert und den Schmerzen, die man zur Genüge kennt?
Auch im Kleinen, wenn man von seinen Eltern, oder wie früher in der Schule gezüchtigt wird, dann erzittert man auch als Kind, wenn einem eine Strafe angedroht wird, weil man genau weiß, wie die Strafe ausfällt, oft mit Schlägen durch die Hand an die Wange oder mit einem Gegenstand auf den Körper, und alle Schläge sind dann mit unangenehmen Schmerzen verbunden. Es ist die Vollstreckung einer Strafe für ein menschliches Fehlverhalten.
Man könnte eigentlich sagen, solche Strafmaßnahmen sind doch nicht so schlimm, wenn man die Strafmaßnahmen eines Gerichtes sieht, denn diese Maßnahmen wurden durch einen Regenten wie König usw. entschieden oder durch eine Regierung eines Volkes. Oft gab es für eine Tat nur eine Strafe die vollstreckt werden konnte, die „Todesstrafe“.
Denn im Volksmund gab es nur den Kommentar: „Wenn ein Menschen einen anderen tötet, dem erwartet nur noch die Todesstrafe, denn wenn man einen Menschen tötet, dann muss man selbst durch die Vollstreckung der Todesstrafe sterben.“
Als Kind fürchtet man noch nicht die Todesstrafe oder man wird auch nicht getötet, na gut, es gibt auch Tötungen von Kindern, aber generell gibt es diese nicht oder nur vereinzelt, aber wenn man in das Erwachsenenalter kommt, dann wird man mit den vollen Gesetz konfrontiert, und man muss alle Strafe in Kauf nehmen. Nu, gut, die Todesstrafe fällt bei uns wenig, denn sie steht nicht mehr im Gesetzbuch, und sie wird damit als solche nicht mehr angewandt.
Doch gehe jetzt in eine Zeit, in der es die Todesstrafe auch bei uns gab.
Ich habe jemanden getötet, und werde als Täter festgestellt, und komme in Untersuchungshaft, werde vernommen, und die Vernehmungen können unangenehm sein, denn früher hat man die Prügel in die Vernehmung mit hineingenommen, der Täter sollte durch diese Prügel also durch körperliche Gewalt zu einem Geständnis gezwungen werden. Die Vernehmungen sind abgeschlossen, und die Staatsanwaltschaft hat das verfahren übernommen und Anklage wegen Mordes bei Gericht eingereiht.
Man wird jetzt in Ruhe gelassen, und man kann so vor sich hin dösen, aber es geht nicht, denn man denkt daran, was geschieht weiter. Der Täter denkt an die Tat, und er denkt daran, welches Urteil werden sie sprechen, bestimmt das Todesurteil, dann werde ich hingerichtet und ich sterbe. Und damit beginnt die Furcht vor dem kommenden Tod, und die Furcht wird wesentlich stärker und so etwas geschieht jeden Tag, und man lebt nur noch in Furcht vor dem nahenden Lebensende.
Stellt euch einmal vor, ihr sitzt in der Todeszelle und wartet auf den Tod, der bald kommen soll. Die Gedanken kreisen nur noch um das nahende Lebensende, und man fürchtet sich, dieses Lebensende zu erleben.
Jetzt erkennt man sein „Ich“ , dessen man sich eigentlich nie bewusst war, denn es ist das Gehirn und der Geist, der uns alle umfasst. Das Gehirn erkennt die gesellschaftlichen Rechte einer Gesellschaft, in der ich lebe, und kann alles nachvollziehen, was nach einem menschlichen Verhalten geschieht. Der Geist schaut zu, aber lässt Vergangenheit und Zukunft ruhen, und zeigt uns nur die Gegenwart, die für uns wesentlich ist.
Doch der Geist lässt uns erkennen, dass wir in der Zukunft nicht töten noch richten sollen, denn das Richten von Menschen führt oft zum Tode von Menschen, und wir sollen nicht so richten, dass wir gleichem mit gleichem vergelten, d.h., den Tod eines Menschen durch den Tod des Täters.
Denn im Leben können wir Opfer und Täter sein, aber wir brauchen das Leben eines Menschen nicht gewaltsam beenden, denn der Mensch stirbt auch so.
Was wird mit dem Verstorbenen nach dem Tod? Der Geist spricht zu uns, er wird eine andere Welt sehen und in dieser Welt leben.




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